: GEW: 350 Lehrer nötig
■ Happening in Bremerhaven zur Schulmisere
Mit einem Happening in der Bremerhavener Humboldtschule machten GEW, arbeitslose LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen auf Raumnot und Ausstattungssorgen der Schulen in Bremerhaven aufmerksam. Nach dem Motto „Nikolaus spielt Feuerwehr“ brachte der GEW-Weihnachtsmann rechtzeitig zu den Haushaltberatungen Spielgeräte und 40 ReferendarInnen in die Schule, die von Unterrichtsausfall und fehlenden Räumen besonders betroffen ist.
In Bremerhaven sind zur Zeit 152 LehrerInnen arbeitslos. In der letzten Einstellungsrunde hatten sich 287 LehrerInnen auf 12 Stellen beworben. Die GEW errechnete einen Mindestbedarf von 350 Neueinstellungen: Die etwa 50 neuen Stellen, die Bremerhaven 1991 erwarten dürfe, seien bei weitem zu wenig.
Die Gewerkschaft verweist auf ein Schreiben von Heinz Aulfes, dem Sprecher der Bildungsdeputation, an den SPD-Fraktionschef Dittbrenner, in dem Aulfes daran erinnert, daß die Schülerzahl Mitte der 90er Jahre die Prognosen von 1987 um 15.000 übertreffe. Ihm sei außerdem zu Ohren gekommen, daß man im Rathaus nach der Wahl '91 die Ansprüche des Bildungsbereiches „kräftig stutzen“ wolle. Wer das für notwendig hält, so Aulfes, müsse sich jedoch darüber klar sein, daß ein Wahljahr und eine Wahl zu überstehen seien. „Berechtigte Unruhe könnte uns die absolute Mehrheit kosten.“ taz
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