piwik no script img

G-20-ProtesteAnarchie in Torontos Innenstadt

Trotz eines Großaufgebots der Polizei randalieren Autonome stundenlang in Torontos Innenstadt. Über 400 Personen wurden festgenommen. Das Anliegen des Protests geht völlig unter.

Die Randalierer demolieren - die Polizei schaut nahezu tatenlos zu. Bild: reuters

TORONTO taz | Für die Staatschefs der G8 und der G20 mag das Gipfeltreffen aufgrund von Meinungsverschiedenheiten und voraussichtlich fehlender Ergebnisse ein wenig enttäuschend gewesen sein – für die Polizei in Toronto war es ein völliges Desaster. Es waren surreale Szenen, die sich am Samstagnachmittag (Ortszeit) auf der Haupteinkaufsstraße der kanadischen Stadt abspielten: Mehrere hundert Demonstranten, viele von ihnen ganz oder teilweise vermummt, zogen durch die Stadt und zertrümmerten in aller Ruhe die Scheiben und Leuchtreklamen von Banken und Ketten wie Starbucks und McDonalds – umgeben von fassungslosen Passanten und völlig unbehelligt von der Polizei, die buchstäblich nicht zu sehen war.

Zuvor waren ungefähr 10.000 Menschen - und damit deutlich weniger als bei früheren Gipfeln - bei kräftigem Regen durch Toronto gezogen. Neben größeren Blöcken von Gewerkschaften und Greenpeace waren Gruppen aller Art beteiligt, die von der Bekämpfung der Armut über Freiheit für Tibet, den Kommunismus, die Neu-Untersuchung der Anschläge vom 11. September bis zum Stopp der Ölsand-Förderung in Kanada so ziemlich sämtliche linken Forderungen auf die Straße trugen. War eine gemeinsame, gar auf den Anlass des G20-Treffens bezogene bezogene Forderung schon während der Demonstration nur schwer auszumachen, so geriet das Anliegen der friedlichen Protestierer im Laufe des Tages immer weiter in den Hintergrund.

Denn etwa zur Mitte der Demonstration, als diese dem Sicherheitszaun rund um das G20-Konferenzzentrum am nächsten war, verließ ein Teil der Demonstranten die geplante Route. Ein Versuch, eine massive Polizeikette zu durchbrechen, um sich dem Zaun weiter zu nähern, scheiterte; mehrere Menschen wurde dabei am Kopf verletzt. Kurze Zeit später wurden zwei Polizeiautos demoliert und eins in Brand gesteckt – unter den hilflosen Blicken der überfordert wirkenden Polizei. Auch der Kamerawagen eines örtlichen Fernsehsenders wurde angegriffen. Anschließend zogen die Demonstranten in die Innenstadt, wo zwei weitere Polizeiwagen in Brand gesteckt und zahlreiche Scheiben eingeschmissen wurden. Erst nach Stunden rückte die Polizei in die Innenstadt vor, wobei auch Tränengas zum Einsatz kam. Am Abend und in der Nacht wurdennach Polizeiangaben 412 Demonstranten festgenommen.

Der Verlauf der Demonstration dürfte in Kanada eine große Debatte über die Sicherheitsstrategie auslösen. In Toronto waren am Samstag 12.000 Polizisten im Einsatz. Um Festnahmen zu erleichtern, hatte die Stadt Sonderregeln in Kraft gesetzt, die leichtere Festnahmen ermöglichen. Für den Schutz der Gipfeltreffen hatte das Land insgesamt 900 Millionen Euro ausgegeben, und damit weit mehr als jemals zuvor bei einem Gipfel. Viel gebracht, so am Samstag die Stimmung in der Innenstadt von Toroto bei Demonstranten wie Passanten gleichermaßen, hat das offenbar nicht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

73 Kommentare

 / 
  • F
    Flo

    @Malte:

     

    Anarchismus und Anarchie beschreiben das gleiche, ein Zitat habe ich nicht angegeben.

    Darüber hinaus gibt es mehr Definitionen als die, die in Wikipedia stehen und "Ordnung ohne Herrschaft" ist für mich die passendere. Natürlich kann man es ebenso als "Abwesenheit von Herrschaft" definieren (letztlich ist jede kurze Definition so oder so verkürzend). Der beschriebene Zustand ist der gleiche.

     

    Das, was in den Medien heraufbeschworen wurde, "Chaos" und Gewalt, wird als Anomie bezeichnet (das Fehlen von Regeln, Normen, Ordnung).

  • VV
    vic vicious

    "...'Cause I wanna be Anarchy

    It's the only way to be..."

     

    Vorsicht mit dem Prädikat Anarchie, liebe Leute.

  • E
    Ex-tazler

    @D_I_O

     

    Das hat der Autor möglicherweise schon: mit einer Spitzfindigkeit über das richtige Zitieren bei Wikipedia. Auf die Substanz der vielschichtigen Kritiken ist er nicht eingegangen.

     

    Viel mehr ist auch nicht zu erwarten, denn Malte Kreutzfeldt ist ja nicht einfach nur ein Reporter, sondern der Herr Ressortleiter der taz für Wirtschaft und Umwelt. Also ein Mensch mit besonders viel Wissen und Überblick und journalistischem Können und Kompetenz und so weiter. Der hat sich vor dem Schreiben des Artikels wahrscheinlich gedacht, er müsse vor Redaktionsschluss noch schnell irgendetwas zu Toronto schreiben, und dann ist halt das dabei rausgekommen. Kann doch mal passieren, oder?

  • D
    D__I___O

    na... gefiel euch meine Frage nich?

    Wieder vergehen Stunden und der Kommentar kommt nich durch.

     

    Mir als Informatiker stellt sich die Frage:

     

    gewollt oder dumm?

  • D
    D__I___O

    ...warum äussert sich die TAZ nicht zu der Kritik?

     

    sch**ssegal?

     

    ...hmm

  • D
    Delida

    Wollt Ihr Malte nicht mal der Bild ausleihen? Sein Artikel inkl. der darin bemerkbaren Unkenntnis, Faktenresistenz und Anbiederung an Reaktionäre erwecken den Eindruck, er sei dort möglicherweise besser aufgehoben.

    An dich, Malte: da verdienst Du auch mehr, und wenn Du so weiterschreibst, kannst Du da bestimmt schnell Karriere machen!

  • S
    Spencer

    Die Berichterstattung über gewaltsame Proteste und Vandalismus von Seiten der "Autonomen" in Toronto ist leider völlig verzerrt. Es wird ignoriert in welchem Ausmaß Polizeikräfte friedliche Aktivisten und unabhängige Journalisten bereits im Vorfeld eingeschüchtert haben (z.B. illegale Wohnungsdurchsuchungen) und dass mehrfach friedliche Demonstrationen in Toronto gewaltsam durch die Polizeikräfte angegriffen wurden. Hunderte Unschuldige wurden dabei verhaftet. Für differenziertere Informationen zu den Geschehenissen in Toronto:

     

    http://2010.mediacoop.ca/

     

    Wenn im taz-Artikel angemerkt wird, dass die Anliegen der Proteste völlig unter gehen, ist das Ziel der Sicherheitsstrategie für den G20 Gipfel leider erreicht worden und auch die Berichterstattung der taz macht dabei keine Ausnahme.

  • A
    Annette

    die traurige Tatsache ist leider, daß eine Demo mit 10,000 in Kanada eine der größten Proteste ist, die Kanada je gesehen hat... es waren 19,000 Polizisten (nicht 12,000) im Einsatz, die nicht nur Wasserwerfer und Tränengas und berittene Polizei, sondern auch Plastikpatronen benutzten, diverse Journalisten, besonders die von offensichtlicher arabischer Herkunft wurden verprügelt und festgenommen, das provisorische Gefängnis für die über 600 festgenommenen Demonstranten war ein altes Lagerhaus, total abgeriegelt und kein Zugang für die, die Kaution hinterlegen wollten, am Samstag gab es mindestens 5 verschiedene Kessel, Plozeiprovokateure hatten im Laufe des Tages mehrere von der Polizei bereitgestellte Fahrzeuge in Brand gesteckt - all das hatter ganz wenig mit den Autonomen zu tun - wo kriegt der Malte denn seine Info her?? Ich war noch nicht mal da und kriege diese Nachrichten vom öffentlich rechtlichen Rundfunk...

  • N
    Nanu

    Wie kann es eigentlich sein, angesichts dieses exorbitanten Sicherheitsbudgets und der im Artikel erwähnten Erleichterung für Festnahmen, dass dort ein Trupp *stundenlang* randaliert, bevor die Polizei eingreift? Unverständlich, da offensichtlich die Möglichkeit zum Eingreifen jederzeit bestanden hätte.

  • T
    toronta

    Der Titel des Berichtes ist nichtssagend und der Text ist langweilig. Den Sicherheitszaun zu durchbrechen ist eigentlich symbolisch eine gute Sache, um mal auf Tuchfühlung mit denen zu gehen, die mit dafür verantwortlich sind, d. in diesem Jahr weitere 64 Millionen Menschen hinzukommen werden, die unter der Armutsgrenze leben müssen.Für eine soziale Revolution, auch wenn es ungemütlich werden wird.Und es wird ungemütlich !!

  • J
    Juli

    Die Taz nähert sich qualitativ immer mehr der Bildzeitung an! So einen Dünnschiss hier hätt ich von euch nicht erwartet, vor allem die Überschrift! Habt ihr wirklich KEIN SChimmer oder wollt ihr Bewusst den "Anarchismus" in ein schlechtes Licht rücken in dem ihr ihm was anbandelt womit es eig nix zu tun hat, weil ihr wohl offensichtlich selbst keine Veränderung wollt.

    Man könnte meinen ihr Rekrutiert EX-Springer Beschäftigte!

     

    -.-

  • M
    Malte

    Also, wenn schon zitieren, dann bitte korrekt. In der Überschrift steht nicht Anarchismus, sondern Anarchie. Und die wird bei Wikipedia nicht definiert als "Ordnung ohne Herrschaft", sondern als "Abwesenheit von Herrschaft": http://de.wikipedia.org/wiki/Anarchie'>de.wikipedia.org/wiki/Anarchiehref>. Und genau das war es, was in Toronto am Samstag zu sehen war.

  • F
    Flo

    Liebe taz-Redaktion,

    Anarchismus ist Ordnung ohne Herrschaft. Das sollte eigentlich bei einer Zeitung wie der taz bekannt sein.

    Falls nicht, hier gibts eine ganz, ganz kurze Einsicht:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Anarchismus

    Also. Anarchie ist nicht gleich Chaos ist nicht gleich Ausschreitungen ist schon gar nicht gleich Gewalt.

  • G
    Genervt

    Immer die gleiche alte Leier: die Ausschreitungen überdecken die Anliegen der Demonstranten. Dass die Anliegen der Demonstranten bisher überhaupt keine Erwähnung gefunden haben, und erst jetzt - nach den Ausschreitungen! - die Presse, darunter die taz, überhaupt davon berichten, dass es Menschen gibt, die jenseits des Obama-Merkels-Konfliktes um die richtige Umgangsweise mit der Finanzkrise Position gegen den g8/G20 beziehen - das ist keine Erwähnung wert, oder? Du und deine AutorInnen seid eindimensional und nervt gewaltig, und deine Entwicklung von einer APO-Zeitung zu dem, was Du jetzt bist, nimmt der Verlängerung unseres taz-Abos jeden Sinn - und wir sind übrigens keine Steineschmeißer. Spiel weiter mit Diekmann, wir machens lieber mit den Schmuddelkindern.

  • K
    kosta

    was für ein strukturkonservativer dummer artikel:

    brennende autos sind anarchie und polizisten tatenlos.

    sprich der leser soll das gefühl bekomen jetzt "haut drauf zu schreien".

     

    erstens mal sind die dummköpfe die sich polizisten als feindbilder holen keine anarchsten sondern eben dummköpfe und zweitens sind auch tatenlose polizisten eben manchmal gut.

  • P
    peggy
  • H
    horscht

    Schade, dass auch die taz Anarchie als Synonym für Chaos nutzt... Denn anscheinend waren, wenn man mal die Punkte nimmt, für die auf der Demo lt. Artikel demonstriert wurde, keine Anarchisten in der Masse.

  • P
    peterpan

    Für eine ehemals "linke radikale Zeitung" (so euer früherer Untertitel) ist die Berichterstattung der taz ziemlich schlecht geworden. "Anarchie" im Titel als Beschreibung von Revolte. Habt ihr überhaupt noch einen Bezug dazu? Schön wär's, wenn dort Anarchie sein würde. Das ist nämlich eine Gesellschaftsform und kein Krawall, eher das Gegenteil: herrschaftslos und gewaltfrei. Ihr scheint vergessen zu haben, dass es strukturelle Gewalt gibt, die von Staat und Kapitalismus ausgeht. Rassistische Ayslgesetze, etc.

     

    Und das ihr dann politische Forderungen in einem Aufwasch zusammenquetscht und dann auch noch "Kommunismus"! Das hätte die Bild nicht besser hinbekommen.

     

    Über Krawalle kann mensch verschiedene Meinungen haben, aber eure öberflächliche und unkritische Berichterstattung macht mich traurig. Ehemals wart ihr eine Alternative...

    Ihr schreibt im Artikel, dass die 900mio. Euro nichts gebracht hätten und das die Sonderregeln nicht zu härterem Durchgreifen geführt hätten. Das ich das noch erlebe! Die taz fordert law-and-order anstatt sich über die übertriebenen Ausgaben und das polizeistaatliche Vorgehen zu beschweren! In Kanada siehts nämlich ganz anders aus: Die Polizei hat letzte Nacht hunderte friedliche Demonstranten brutal festgenommen.

     

    Ihr spaltet den weltweiten Protest! Und inzwischen glaube ich, sogar aus eigenem Interesse...

  • G
    Gerald

    Was ist denn das für ein "Journalist"? "Anarchie in Torontos Innenstadt" hört sich fast so schrecklich an wie "innerer Reichsparteitag"- und dazu in der Taz! Der Begriff "Anarchie" mußte seit Kaisers Zeiten für alle rechten Beschreibungen von Chaos herhalten. Vor allem von der konservativen bürgerlichen Presse wird er heute gern verwendet um das ultimativ böse Chaos zu beschreiben oder davor zu warnen. Weiss dieser Schreiber wirklich nicht, was "Anarchie" bedeutet? Habt ihr keine besseren Journalisten, die ohne diese Sinnverdrehungen auskommen? Keine, denen man den bürgerlichen Stallgeruch nicht sofort anmerkt? Die Taz als alternative zum bürgerlichen Mainstream - das wars dann wohl. Schmeisst den Typ doch einfach raus. In einer Woche wird er dann schon bei Welt und Co angeheuert haben...

  • K
    Konstant

    900 Millionen Euro

     

    Wenn man sich überlegt, dass so ein Gipfel diese Summe allein an Sicherheitsmaßnahmen kostet (die dann noch nicht einmal fruchten), dann fragt man sich wirklich, was das alles soll.

  • D
    Demonstrant

    Kritische Kommentare werden anscheinend von der "freien" Taz nicht freigeschaltet und gleich wieder gelöscht. Soviel zur "Meinungsfreiheit". Ein Hohn ist das, was hier abläuft!

  • M
    Malte

    ἀναρχία anarchía ‚Herrschaftslosigkeit‘

    ...und eben _NICHT_ Chaos!!!!

    Dass man sowas auf taz.de liest ist echt bitter. Wenn Rudi noch leben würde, würde er euch hochkant aus seiner Straße schmeißen ;-)

  • R
    rudi

    Mir scheint die taz wurde vom Axel Springer Konzern aufgekauft ..

  • S
    Sascha

    Na toll! Die taz reiht sich ein in den Tenor Anarchie = Gewalt. Dankeschön für eure angepasste Berichterstattung. "Gewalt in Torontos Innenstadt" oder "Autonome randalieren in Torontos Innenstadt" hätte der Titel nicht heißen können? Anarchie heißt nicht Gewalt und Autonome vertreten pure menschenhassende Gewalt, was wiederum keine Anarchie ist...

  • S
    SuB

    Was zur Hölle hat das bitte mit Anarchie zu tun? Bevor ihr so einen Müll schreibt solltet ihr euch lieber nochmal die Definition davon durchlesen. Hört auf den Begriff Anarchie ständig in den zerstörerischen Dreck zu ziehen!

  • S
    Soldat_auf_Zeit

    Es wäre angebracht, bevor man über etwas schreibt, genau zu überlegen oder ggf. nachzuforschen welche Bedeutung die Schlagwörter besitzen die in die Überschrift kommen und damit das Geschehen (Krawall, Aufruhr, Bambule etc.) mit dem Begriff einer veränderten Gesellschaft gleichsetzt. Das IST (wie immer öfter hier festgestellt wird) vierBuchstabenZeitung-Verblödungsniveau. Erschreckend.

     

    sapere aude!

  • P
    p3t3r

    900 millonen €

     

    wie bescheuert sind die??

  • PL
    peter lustig

    woher will die taz bitte wissen ob es autonome waren?

    woher wollen andere medien wissen, dass es anarchisten waren?

    wo waren die tausenden polizisten?

    warum hat die polizei nichts gemacht?

     

    AGENT PROVOCATEUR!

     

    genau wie damals in seattle oder bei vielen anderen demonstrationen.

     

    FALSE FLAG!

  • H
    huhuhugo

    900 Millionen? Das grenzt an Wahnsinn,was die mit Bürger´s Geld anstellen.Oder die 250 000 Euro für einen Flug in 3 Länder der Fam.Netanjahu,man ist beschamt,wie die angesichts des Leides das Geld nur so verprassen

  • D
    David

    Überforderte Polizei? Ja klar. Das sind doch genau die Bilder, die die G20-Teilnehmer haben wollen. Die kanadische Polizei ist wie die deutsche sehr gut ausgebildet, ausgerüstet und auf diesen Gipfel natürlich ausführlich und professionell vorbereitet und mit zahlreichen Sonderbefugnissen ausgestattet. Wenn da von ein paar hundert Leuten massenhaft "stundenlang" randaliert werden kann, dann ist das auch so gewollt. Und nein, ich glaube nicht an Verschwörungen, sondern verfolge die Polizeitaktiken jetzt einfach schon seit einem Jahrzehnt und wundere mich immer wieder über eine gewissen Naivität auch bei Journalisten.

  • MP
    Melanie P.

    Ich bin überrascht und auch etwas enttäuscht darüber, dass eine Zeitung wie die taz Bilder brennender Autos mit einem libertären Begriff betitelt. Dank der Propaganda der Kommunisten denkt bei Begriffen wie Anarchismus jeder an brennende Autos und Chaos und durch diesen Artikel wird diese Vorstellung noch verstärkt.

  • SY
    Sis Y. Phus

    HURRA! Anarchie in Toronto!

    Haben die bei der G8 und G20 versammelten HERRSCHAFTEN in einer gemeinsamen Erklärung also endlich alle Machtansprüche an Mensch und Welt niedergelegt, die Zäune um die Konferenzen geöffnet und die Menschen zum diskutieren eingeladen?

    Nein?!

    Stattdessen sehe ich das Foto eines brennenden Autos. Ich lese von einem Großaufgebot der Polizei und zertrümmerten Scheiben.

    Verdutzt schaue ich nochmal auf die Überschrift. Habe ich etwa die von der taz gewohnte Doppeldeutigkeit oder Hintergründigkeit übersehen?

     

    Man muss kein Freund libertärer Ideen sein, um zu erkennen, dass hier ein eklatantes Fehlverständnis des Autors vorliegt, das Anarchie gleichsetzt mit Gewalt. (Zumindest wurde nicht geschrieben, dass sie "herrsche".) Kämpfe und Gewalt, die sich gegen Fremdansprüche richten, mögen zwar manchmal aus anarchistischen Motiven entspringen. Sie sind deswegen aber noch lange keine.

    Anarchie ist ein Zustand der Herrschaftslosigkeit. Voraussetzung hierfür wären eine egalitäre Verteilung der Macht und der freiwillige Verzicht aller sie gegen andere einzusetzen.

     

    Aber dort wo sich die Staatsführerchen treffen, wo sie nur durch Polizeigewalt zu schützen sind, wo sich oppositionelle Gruppen dagegen wehren, also genau dort, wo um die Macht gerungen wird, herrscht das Gegenteil von Anarchie.

  • AI
    anarchy is peace

    was haben brennende autos und krawall mit anarchie zu tun?

    dieser zustand nennt sich ANOMIE !!!

  • K
    Karl

    Sonst beschwert ihr euch immer das die Polizei zu hart eingreift! Hier hält sie sich mal zurück und macht auf Deeskallation aber das gefällt euch auch nicht...

    Euch Linke/Grüne kann die Polizei es wohl nie recht machen. ;)

  • O
    o23

    Vergucke ich mich da oder hat der eine da ne Cola Flasche in der Hand ?

    Und mit einem billig Megafon rumzulaufen und gegen den Kapitalismus zu wettern,das ist auch irgendwie paradox.

    Immer wieder das gleiche,ein paar schwarze Schafe machen die Arbeit der tausend anderen zu nichte!

  • M
    minka

    Joa, wenn die Masse unzufrieden ist, sollte man sich vielleicht erst ein mal drum kümmern, daß Menschen Antworten auf nicht ganz unwichtige fragen bekommen, bevor man 900 millionen dafür ausgibt das ein, meiner Meinung nach absolut Sinnloses Treffen * statt finden kann.

    Ich kann dazu nur sagen : Selber schuld°!

  • A
    andi

    Ich finde die Überschrift nict passend

  • JR
    Johannes Rohr

    Was soll dieser Unfug, das Zetrümmern von Fensterscheiben und Randale als "Anarchie" zu bezeichnen? Man würde der taz-Redaktion ein wenig theoretische Bildung wünschen, damit derlei nicht mehr vorkommt...

  • A
    andrej

    "Das Anliegen der Demonstration zuvor geht dabei völlig unter. "

    Mit Verlaub, das ist Blödsinn. Das, was passiert ist, ist doch das Anliegen dieses Rituals.

    Das Anliegen der Besucher des Oktoberfestes ist ja auch nicht die Feier der Hochzeit von Prinzen Ludwig und seiner schönen Therese, sondern maßloses Maß-Saufen im Bierzelt, oder wenigstens ne Achterbahnfahrt und Ochse am Spiess.

  • B
    BieneMaja

    Was bitte hat Anarchie mit brennenden Autos etc. zu tun?

    Von der taz hätte ich mir zumindest minimal mehr politisches Verständniss erhofft... doch das ist nichts anderes als in "Spinger"-manier Anarchismus mit Chaos und Gewalt gleichzusetzen!

    Traurig!

  • A
    Anton

    "Anarchie in Torontos Innenstadt"

     

    Bis hierhin hab ich gelesen. Kann mir mal bitte einer erklären, warum Journalisten so resistent gegenüber Hinweisen sind? Wie oft, verdammt nochmal, wird Anarchie als Synonym für Chaos verwendet. Schlimm genug, dass es bei der Tagesschau und beim Spiegel normal ist, aber wenigstens bei der taz könnte man sich doch zumindestens genaue Begrifflichkeiten überlegen.

     

    Andererseits... Vielleicht sollte ich den Artikel weiterlesen? Vielleicht wurde in Toronto ja eine herrschaftsfreie Gesellschaft, die durch Selbstverwaltung der Menschen geprägt ist, in Toronto etabliert? Dann würde ich der taz natürlich unrecht tun.

     

    facepalm.jpg

  • J
    Johannes

    Wieso "Anarchie"?

    Was soll das mit Anarchie zu tun haben?

  • O
    omen

    also diese Überschrift hätte die Bildzeitung ja nicht schöner ausdrücken können - und dabei sahen die vergangenen g8 Proteste ja schon weitaus krasser aus. Ein paar brennende Polizeiautos und zertrümmerte Scheiben von Banken und Mc Donnaldsfilialen und gleich herrscht Anarchie -schön wärs ;)

     

    Nebenbei sollte man auch mal betrachten (ohne Gewalt gegen Menschen gutzuheißen), ob der Protest überhaupt solchermaßen medial präsent wäre, ohne solche "Ausdrucksmittel" Eine Demonstration von 10000 Menschen wäre wahrscheinlich den meisten Medien nicht einmal eine Randnotitz Wert.

     

    Und wie beispielsweise bei der Anti-Nazi Demo in Köln, wird sich dann oft mit den Ergebnissen auch gewaltsamer Proteste geschmückt. "Wir haben ja die Nazis Vertrieben"

     

    Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht, ich selbst beteilige mich nicht an gewaltsamen Ausschreitungen, allerdings tut es mir auch nicht Leid, wenn die Verursacher von Krieg, Hunger und Elend symbolisch und medienwirksam angegriffen werden. Deren zerstörte Gebäude und Autos sind ein ausdrucksvolles Zeichen in den Medien.

  • M
    Michelo

    Was ich diesem und anderen online-Artikeln über den G8-Gipfel entnehme, erinnert mich an Rostock 2007.

    10.000de die friedlich demonstrieren, aber berichtet wird ausschliesslich über ein paar hundert Randalierer.

     

    Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

  • X
    XChainsawX

    Liebe TAZ Autoren, wäre dort Anarchie, wäre das zu begrüßen. Nur leider hat die Randale nichts mit Anarchismus zu tun !

    Ich empfehle Literatur von Rudolf Rocker, Erich Mühsam, Emma Goldman ... etc ...

    Wenn jemanden interessiert wie die Gipfelrandale so kontrolliert gesteuert wird, sollte sich das Video "Die blutigen Tage von Genua" anschauen !

  • F
    fis

    gewalt erzeugt gegengewalt - war schon immer so.

    um welche art von gewalt es sich dabei handelt, repression, wirtschaftliche oder vllt den ausschluss von entscheidungen, ist eigentlich egal.

    warum findet das alles überhaupt hinter verschlossenen türen statt? nur wer etwas hässliches verbergen will macht so ein mysterium daraus. und 900 millionen klingt für mich nach SEHR hässlich (aber auch nach es todernst meinen, es nie ans tageslicht kommen zu lassen).

  • J
    JML

    Was ist eigentlich mit Eurer Stiftung los? Es wäre doch wohl an der Zeit, Eure aktuell arbeitenden Kollegen weigstens ein paar Begriffe beizubringen.

    Oder hat Euch Springer den Herrn Kreuzzfeld untergeschoben?

    Da kann man ja wirklich zum 'Anarchisten' im springerschen Sinne werden....

  • E
    Ernst

    Also das erinnert mal gut an Genua 2001, ich habe mitbekommen wie es in Kanada normalerweise läuft. Unmöglich dort so eine Aktion zu bringen wenn die Polizei diese verhindern will.

     

    Immer nur von Provokatören zu sprechen ist Bullshit, aber da werden welche gewesen sein um die Stimmung in die Richtung anzuheizen das Demonstranten solche Aktionen bringen...

     

    Was die Menge der Demonstranten angeht, ich habe von vielen Leuten gehört die wegen der krassen Repression der Kanadischen Polizei nciht auf diesen Gipfel wollten

  • K
    kricket

    Natürlich nehmen Berichte über Gewalt bei solchen Demos mehr Raum ein, als Berichte über die Forderungen irgendwelcher gemäßigten Gruppen. Dass linke Forderungen aufgrund der gewalttätigen Proteste nicht wahrgenommen werden, ist aber etwas realitätsfremd. Ich war auf genügend friedlichen Demos, Resultat war meistens, dass über die gesamte Demo bestenfalls in Kurzmeldungen berichtet wurde.

     

    Ich habe starke Zweifel, dass ohne die Randalierer von Genua und Seattle beispielsweise Attac jemals bekannt geworden wäre. Die Gewalt hat Aufmerksamkeit erzeugt, plötzlich wurden die Attac-Leute um Interviews gebeten, was vor den Exzessen in der Form nicht vorkam. Wenn da einfach nur eine kleine Latschdemo gewesen wäre, es hätte doch niemanden interessiert. Die Tobin-Steuer war außerhalb linker Kreise längst nicht zugkräftig genug, um allein Interesse in den Mainstream-Medien zu wecken. Ich selbst bin friedlich, aber dieses Autonomenbashing kann ich nicht nachvollziehen.

  • D
    Demonstrant

    Hallo liebe Tazler,

    wie kommt Ihr eigentlich dazu, aus weit mehr als 100.000 Demonstranten in Toronto "etwas mehr als 10.000" zu machen? Das ist mutwilliges Belügen der Öffentlichkeit! Ist die Taz jetzt total auf Springer Niveau herabgesunken? Sitzen bei Euch jetzt auch die Aufsichtspersonen, die alle Kapitalismus kritischen Meldungen entweder totschweigen oder zu Ihren Gunsten verändern? Arm ist sowas, ganz ganz arm!

  • M
    malefitz

    Ein schöner Erfolg für die G8-ler.

    Sie wurden geschützt und konnten "ihr Ding" durchziehen; und in Toronto wurde den Autonomen ermöglicht, Randale-Futter für die Presse zu liefern. Das hat den Vorteil, dass über die Anliegen der Demonstranten kaum Berichtet wird aber über die Gewalt um so mehr.

  • HD
    Heult doch

    Spätestens seit dem G8-Gipfel ist die Taz für mich unten durch......

    Berichterstattung à la Springer für den gemäßigten Reformlinken!

  • P
    Peter

    " Für den Schutz der Gipfeltreffen hatte das Land insgesamt 900 Millionen Euro ausgegeben, und damit weit mehr als jemals zuvor bei einem Gipfel."

     

    Oh wie toll unsere dekadenten Politiker sind sicher. Anstatt sich sinnloserweise zu treffen hätte man das Geld besser in die bedürftigen Länder schicken sollen.

     

    Auf solchen Gipfeln kommt sowieso nichts raus, da reicht eine Videokonferenz auch.

  • JC
    joe conte

    Keine Anarchie in Toronto, sondern Demokratie und Toleranz. Unter typisch anarchischen Umständen hätte man den Durchgeknallten den Garaus gemacht. Es herrscht noch eine breite und verwurzelte Dummheit in den Meisten. Man will nicht begreifen, dass die zur Debatte stehenden Probleme nur von Experten gelöst werden können und dass der Volkszorn nur Heuchelei ist. Sie alle fachen verursachen täglich solche Probleme wie Umweltschäden und Finanzauswüchse. Sie alle sind daran beteiligt durch ihre irrationelles Verhalten, das regelmäßig Staats- und Wirtschafts- und Finanzbetrüger auf den Plan ruft. Danach will man die Ursache stets bei jenen suchen, die lediglich durch Volksmissverhalten ins Spiel gerufen wurden. Es ist genauso mit den Gläubigen. Sie sündigen und am Ende schieben sie dem Teufel die Schuld zu. Den Teufel gibt es aber nicht, er wurde nur als Alibi für die eigene Unzulänglichkeit erfunden.

     

    Gesegneten Sonntag vom Heiligen See.

  • R
    reza

    Ich bewundere den Mut der Protestierenden!!!

  • A
    Anna

    Für ein Medium mit selbst erklärtem halbwegs emanzipatorischen Charakter ist es wirklich peinlich, wie unreflektiert der Terminus "Anarchie" hier verwendet wird. In bester BILD-Manier werden die Ausschreitungen in Toronto dem bösen Anarchismus zugerechnet, der nichts ausser Mord und Totschlag in seiner Konzeption stehen hat. Damit dieser Grundschulfehler nicht noch einmal vorkommt, empfehle ich den Verfasser_innen: Jochen Schmück, Anarchie - Zur Geschichte eines Reiz- und Schlagwortes, auf: http://www.dadaweb.de/wiki/Anarchie_-_Zur_Geschichte_eines_Reiz-_und_Schlagwortes.

     

    Viel Spaß beim Lesen und grämt euch nicht. Jeder kann dazu lernen, auch TAZ-Autor_innen.

  • MD
    Moni Duettmann

    Welches Anliegen geht denn unter, wenn von den Demonstranten "so ziemlich sämtliche linken Forderungen" auf die Strasse getragen wurden? Offensichtlich sind die friedlichen Strategien genauso gescheitert wie die gewalttätigen. Darauf habt ihr auch keine Antwort.

  • RD
    Richard Detzer

    Nicht nur Heuschrecken ziehen durchs Land - auch Demonstranten. Erreicht wurde immerhin eine Bekämpfung der angereisten Armut mit 12000 Polizisten. So sieht dann wohl die Bekämpfung des Reichtums aus, wenn man nicht Bekämpfung der Armut wie gewünscht erreicht.

    Soweit ich weiß, war Anarchie einmal ein positiver Begriff. Jetzt muß man fragen, welche Art von Faschismus ist das nun schon wieder. Hier schaden sich nur Leute selbst und einem guten Anliegen. Mental gesehen ziehe ich gewählten Umgang vor.

    Ich sehe nach wie vor in einer sozialen Bewegung etwas positives. Zu hoffen ist, daß nur übliche Gruppen nicht wissen, wie sie berechtigte Wahlniederlagen zu verarbeiten haben.

  • K
    Kalle

    Soso, die Taz beteiligt sich mitlerweile also auch an der Verklärung des Anarchiebegriffs und benutzt ihn synonym zu Gewalt. Axel Springer wäre stolz auf euch, wenn er das noch erleben könnte.

  • K
    Kai

    Diese Proteste müssen niedergeschlagen werden! Solche Randale muss verhindert werden. Obwohl, vielleicht sollte man den zerstörten Stadtbezirk als Mahnung so lassen, einfach nichts mehr aufbauen, die dadurch arbeitslos geworden sind können dann ja bei den Chaoten um finanzieller Unterstützung bitten...

  • G
    grubert

    Und taz ist jetzt BILD oder wie!?

  • V
    vic

    Warten wir besser mal, was am Ende von der Randale übrig bleibt.

    Weltweiten Bürgerrechtseinschränkungs - Tendenzen läuft das so oder so runter wie Öl.

    Künftig heißt das während blödsinniger und sinnloser Gipfeltreffen, Ausgehverbot oder gleich Ausnahmezustand.

  • J
    J.D.F.

    Es zeigt entweder von Unfähigkeit die Geschehnisse gleichwertig zu behandeln oder von reiner Boshaftigkeit, wenn sie, die auf den Kopf geprügelten Demonstranten lediglich in einem kleinen Nebensatz erwähnen, die durchaus gerechtfertigte Randale danach aber ausführlich in die Bedrohungsecke stilisiert wird.

  • JM
    Journalismus mit Sachverstand?

    Kommt schon, hilflose Blicke und so weiter? Es ist doch ganz normal, dass die Polizei bei so einem Gipfel gerne mal zurücktritt und erstmal was kaputtgehen lässt, damit man danach, im Boulevard- Lichte der Öffentlichkeit mal so richtig für Ordnung sorgen kann--- no questions asked. So gesehen in Gleneagles, Heiligendamm und Genua. Die Mounties sind sicher nicht so doof wie ihr sie hier haltet. Morgen wird das ganze "Pack" eingesackt und in die Gesa im ehemaligen Filmstudio gebracht... für nen zweiten Teil von "Das Experiment" ;)

  • S
    sohalt

    Liebe TAZ Redaktion. So wie MALTE KREUTZFELDT sich beim Wetter irrt - auf keinem der dutzenden Videos von CTV-News (http://watch.ctv.ca/news/latest/summit-protest/#clip318849) ist auch nur ein einziger Regentropfen zu sehen, geschweige denn nasse Straßen - so irrt er sich auch beim Rest. 10000? Das waren mehr. Viel mehr.

    Die bösen sogenannten Autonomen machen den Protest kaputt?

    Wieder falsch sie sind ein notwendiger Teil davon. Ohne Militanz keine weltweite Aufmerksamkeit. Eine Latschdemo von 1 Mio interessiert keinen von euch Pressevertretern. Nichts wird berichtet. Erst wenns scheppert dringt etwas in den breiten Pressemainstream durch und es schwappt vielleicht dabei noch etwas inhaltliches mit in die Meldung. Es wäre auch berichtenswert, dass eben NUR große, von ihnen auch genannte, Geschäftsketten und Banken angegriffen wurden. Auf einigen Videos (CTV) sieht mensch sehr schön wie kleine Geschäfte & Marktstände gezielt ausgelassen werden.

    Neben der direkten Wirkung der hier angewandten Militanz, dem wirtschaftlichen Schaden für das jeweilige Unternehmen, hat diese die Kosten für solch völlig überflüssige Showveranstaltungen (G8, G20, ...) mittlerweile nahe an die 1 MILLIARDEN Dollar Grenze getrieben. Und die Militanz wird steigen und weitergehen bis es für die Herrschenden einfach nicht mehr vor den Wählern zu rechtfertigen ist, für so einen Schwachsinn so viel Geld zu verpulvern.

    Militanz lässt sich nicht verbieten, nicht unterbinden und nicht totreden. Militanz lässt nach und schwindet, wenn sich die Lebensbedingungen der Menschheit verbessern, wenn eine andere Maxime die Menschheit leitet als das Dogma des Wachstums und des Profits. Dann lieber Herr KREUTZFELDT wird Militanz von alleine nachlassen. Darauf verwette ich mein schwarzes Halstuch.

    "Wenn ein Kaufhaus brennt ist das eine Straftat, wenn viele Kaufhäuser brennen, eine politische Aktion."

  • N
    Nigredo

    Immer dieser realitätsferne Bullshit...die Demonstrationen werden ohnehin kaum beachtet, deren Anliegen umso weniger - dass überhaupt demonstriert wird, erfährt man oft lediglich durch Meldungen wie "Am Rande der Demo kam es zu Ausschreitungen"

     

     

    Und wo ich schon dabei bin: Holland wird ganz sicher nicht Weltmeister werden (siehe Vote "Entscheidung des Tages").

    Nicht, weil die Holländer schlechten Fußball spielten, sondern weil sie gar nicht dabei sind, schon gar nicht unter den letzten 16. Holland ist entgegen der landläufigen Meinung herumirrender Fussballidioten übrigens noch nie bei einer Weltmeisterschaft gewesen, weil Holland gar keinen eigenen nationalen Fußballverband hat, der eine Auswahl zu einer WM der FIFA schicken dürfte. Ganz im Gegenteil übrigens zu den Niederlanden - und die wiederum haben sie in der Auflistung der letzten 16 vergessen...

  • TW
    Tobi Wacke

    Vielen Dank für den tollen Bericht liebe Bild-Zeitung!

  • W
    Westberliner

    Ich bin Pazifist. Aber manchmal kommen mir echt Zweifel, ob das friedliche Demonstrieren echt noch Sinn macht. Manchmal möchte ich einfach auch hingehen und den Schreibtisch von Ackermann umwerfen.

     

    Es juckt die Regierenden einen Dreck, was das Volk möchte. Sie sind gekaufte Marionetten des Finanzkapitals.

     

    Laut Marx sind wir in der Phase des Imperialismus. Was danach kommt, kann man nachlesen.

  • E
    egal

    Brennendes Auto. Chaos. Zerstörung. Anarchie.

    Und das von euch? Wozu dieses Bild-Niveau?

    Anarchie heisst nicht Zerstörung und Gewalt, das sollte jedem klar sein mit nur einem Funken politischen Verständnis.

    Ausserdem ist die Farbe der Anarchisten Schwarz, wenn dann vielleicht Schwarz-Rot. Die Fahnen der Menschen im Hintergrund sind dagegen Rot.Womöglich Anarchisten unter False-Flag?

    Ein bisschen weniger reisserisch...

  • MN
    Mein Name ist Joe

    Liebe TAZ

     

    was heißt ANARCHIE?

     

    is ja schon fast wie die Bild Zeitung...

  • M
    Marvin

    Bevor ich den Artikel lese, möchte / muss ich zuerst mal die Überschrift kritisieren.

     

    Anarchie ist / wäre die Abwesenheit von Herrschaft.

    Das Bild der bewaffneten Männer und die Unterüberschrift sprechen nicht dafür.

     

    Randale / Gewalt / Tote heißt nicht Anarchie.

    Gewalt ist doch Herrschaft eines Menschen über anderen und so weiter, blablabla.

     

    So ne Ausdrucksweise führt doch nur zu immer mehr Schwierigkeiten für die Menschen, die Anarchie wollen.

     

    Was, du willst Anarchie? So wie in Toronto? So richtig mit Gewalt und Toten?

     

    (usw.)

     

    Wisst ihr aber eigentlich auch selber, oder?

  • R
    Reiner

    Na, da haben die Leute in Toronto mal einen kleinen Vorgeschmack auf eine richtige Revolution bekommen. Dass die Taz da einen kreuzbraven Journalisten hinschickt, der auch noch naivst davon berichtet, daß die "Anliegen der anderen Demoteilnehmer untergingen" - na dem Bub sei gesagt, daß auf JEDER Demo die Anliegen erstmal untergehen, es sei denn es herrscht Gewalt. Aber für Malte Kreuzfelder wird Mutti schon was Feines gebacken haben zum Sonntag, da legt man sich nicht an. Die Taz hingegen sollte es lieber mal tun IMHO.

  • V
    Vocoljuk

    Warum bei G8/G20-Gipfeln nicht gleich prophylaktisch das Kriegsrecht oder Notstandsgesetze ausrufen!?

    Diese Abschottung der Regierenden gegen das Volk sind schon faszinierend. Wenn die jetzt schon solche Angst haben, was wird erst los sein, wenn wir alle irgendwann mal nicht mehr Politik-verdrossen sind...