G-20-Gipfel in Hamburg: Viel Feind, viel Ehr
Wenn 2017 Trump, Erdoğan und Putin nach Hamburg kommen, wollen Zehntausende protestieren. Schon seit Monaten wird mobilisiert.
Bereits seit Monaten wird in vielen Nichtregierungsorganisationen und linken Gruppen auf den Termin hingearbeitet. Das Ziel: die Demonstrationen zum größten deutschen Protestereignis der letzten Jahre zu machen. „Wir wollen die breiten, gesellschaftlichen und linken Kräfte einen, um gegen die neoliberale Wirtschaftsordnung, den globalen Kapitalismus und das Erstarken der Rechten in die Offensive zu gehen“, sagt eine Sprecherin.
Die Vorlage dafür ist günstig: Bei dem Treffen wird mit Staatsführern wie dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, dem russischen Autokraten Wladimir Putin, dem türkischen Herrscher Recep Tayyip Erdoğan und dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump eine Politikerriege erwartet, die nur begrenzt Zutrauen in eine nachhaltige demokratische Weltordnung vermitteln kann.
Entsprechend groß dürfte der Zulauf zu den Protesten ausfallen. Aufgerufen wird dazu nicht nur in Deutschland, sondern in zahlreichen europäischen Ländern.
Viele erhoffen sich von dem Protesttermin eine symbolische Wiedervereinigung der globalisierungskritischen Szene, die in den letzten Jahren eher separiert erschien. Manche in der Szene hoffen gar auf eine Politisierungswirkung wie sie anlässlich des G-8-Gipfels 2007 in Heiligendamm stattgefunden hatte.
Aufgerufen haben bislang unter anderem Attac, die Interventionistische Linke, aber auch zahlreiche kurdische oder stadtpolitische Gruppen. Auf einer sogenannten Aktionskonferenz am 3. und 4. Dezember in Hamburg sollen die weiteren Weichen für die Proteste gestellt werden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
„Edgy sein“ im Wahlkampf
Wenn eine Wahl als Tanz am Abgrund verkauft wird
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören
Jens Bisky über historische Vergleiche
Wie Weimar ist die Gegenwart?
Denkwürdige Sicherheitskonferenz
Europa braucht jetzt Alternativen zu den USA
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss