Fußballerinnen von Union Berlin: Zwischenprüfung beim Durchmarsch
Zweitligist Union Berlin schlägt sich im DFB-Pokal gegen Favorit Eintracht Frankfurt tapfer. Die 0:2-Niederlage weist auf, woran es noch fehlt.
![Eine Spielerin von Union Berlin hilft zwei Teamkolleginnen nach dem Schlusspfiff wieder auf die Beine Eine Spielerin von Union Berlin hilft zwei Teamkolleginnen nach dem Schlusspfiff wieder auf die Beine](https://taz.de/picture/7372424/14/imago1054126063-1.jpeg)
N ach dem souveränen Aufstieg von Union Berlin in die 2. Frauen-Bundesliga vergangene Saison machte Vereinspräsident Dirk Zingler klar, dass es keine Absichten gäbe, in dieser Liga zu verweilen. „Der 1. FC Union Berlin verfügt über zwei Profimannschaften, die […] danach streben, in der höchsten Spielklasse anzutreten.“ Zingler hat nicht zu viel versprochen. Tabellenplatz zwei und komfortable fünf Punkte Abstand auf den ersten Nicht-Aufstiegsplatz sprechen nach fast einem Drittel der Saison für sich.
Das Duell im DFB-Pokal gegen den Erstligisten Eintracht Frankfurt war dann am Freitagabend ein guter Prüfstein, um herauszufinden, wie viel dem Team noch zur Erstligareife fehlt. Der Zuschauerandrang an der Alten Försterei (knapp über 8.000 Menschen) wurde schon einmal den allerhöchsten Ansprüchen gerecht.
Das Gästeteam aus Frankfurt dominierte zwar von Anfang an das Geschehen und der Qualitätsunterschied zwischen den Kontrahentinnen war nicht zu übersehen. Auffällig war jedoch ebenso, wie die Unionerinnen immer nach spielerischen Lösungen suchten.
Tore erst in den Schlussminuten
Der Eintracht gelang es nicht, eine dauerhafte Druckphase aufzubauen, sodass der Zweitligist immer wieder Nadelstiche setzen konnte. Die eingewechselte Anna Weiß erzielte in der zweiten Halbzeit gar die vermeintliche Führung – allerdings nur aus einer Abseitsstellung. Erst in den letzten Minuten konnten die Favoritinnen die Partie für sich entscheiden. Tanja Pawollek verwertete in der 83. Minute eine Ecke zur verdienten Führung, Barbara Dunst setzte in der Nachspielzeit noch einen drauf.
Das Ergebnis wies am Ende jedenfalls keine eklatante Kluft zwischen den beiden Teams auf. Wobei die Unionerinnen sich nach dem Schlusspfiff in Selbstkritik und Bescheidenheit übten. Kapitänin Lisa Heiseler, seit neun Jahren im Verein und gegen Frankfurt als einzige Spitze unterwegs, bemängelte: „Das Physische fehlt uns schon noch.“ Auch ihre Trainerin Aileen Poese wies auf Unterschiede hin: „Ich glaube, dass wir da schon noch Schritte vor uns haben, um wirklich erstklassig zu spielen und erstklassig zu sein.“
Die konkreten Hinweise darauf, was noch zu tun ist, dürften für Union von großem Nutzen sein. Für Entwicklung bleibt dem Team zudem noch einige Zeit. Und mit Frankfurt war, wie Poese schon vor der Partie feststellte, „eine absolute Topmannschaft“ zu Gast. In der zweiten Runde des DFB-Pokals hatte Union mit RB Leipzig immerhin schon einen Erstligisten bezwingen können.
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