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Funky Bossa Nova

■ Das Urgestein des brasilianischen Pop Jorge Ben Jor versucht sich heute Abend mit ganzem Einsatz als Schweißproduzent

„Mais Que Nada“ – „Mehr als nichts“ heißt der Refrain des Titels, mit dem es Jorge Ben Jor gelang, zu einem der berühmtesten Songschreiber der Música Popular Brasileira, der brasilianischen Popmusik, aufzusteigen. Vor fast vierzig Jahren geschrieben, ist das Lied seitdem in mindestens zweihundert verschiedenen Einspielungen aller musikalischen Schattierungen um die Welt gezogen. Ein anderes Stück von Jorge Ben Jor machte ein gewisser Rod Stewart 1979 als angeblich eigene Komposition unter dem Titel „Da Ya Think I'm Sexy“ zu einem seiner größten Chart-Erfolge – aber das Urheberrecht ist eine andere Baustelle.

Jorge Ben Jor schreibt und arrangiert aber nicht nur Songs, als Gitarrist und Musiker liebt der Mann auch die Performance. Seit Jahrzehnten ist Jorge Duilio Ben Zabella Lima de Menzezs – so sein ursprünglicher Name – auf den Bühnen in aller Welt unterwegs. Mit seinem Faible für eingängige Melodien und mit seinen funky gespielten Samba-, Bossa-Nova- und Rock-Nummern hat Jorge Ben Jor schon eine Reihe von Konzertsälen auf den Kopf gestellt.

Mit seinen 60 Jahren ist der Brasilianer kein bisschen ruhiger geworden, ein Dasein als Rentner nicht in Sicht. Immer noch spielt Jorge Ben Jor am liebsten in größtmöglicher Besetzung; bei ihm sind das zwei Bassisten, zwei Schlagzeuger und mindestens drei Percussionisten – von der Bläserfraktion, Piano und SängerInnen ganz zu schweigen. Wenn der Mann mit Sonnenbrille im Rahmen seiner diesjährigen „Dancing Summer“-Tour heute Abend in der Fabrik aufläuft, kann Jorge Ben Jor mit seiner Band Banda Do Zé Pretinho, auf Deutsch etwa „Die Band des kleinen schwarzen Joe“, immerhin eine achtköpfige Band bieten, Bläser und Percussion inklusive. Ob das für die versprochene schweißtreibende Party ausreicht, wird man und frau selbst sehen, hören und fühlen müssen. Sven Tietgen

Dienstag, 25. Juli, Fabrik, Barner Straße 36

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