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Fünf Jahre für Baulöwe Bertram

Berlin (taz) - Mit einer fünfjährigen Haftstrafe honorierte gestern eine große Strafkammer die freimütigen Erzählungen des aus München kommenden Baulöwen Bernd Bertram (CSU) über das „preistreiberische Geschäftsgebaren“ der Branche an der Spree. Sein Geständnis sei von hohem Wert, so die Richterin in ihrer Urteilsbegründung, „weil die Ermittlungsbehörden bis dahin noch in vielen Punkten im Dunkeln tappten“. Weil Bertram sich selbst dabei nicht geschont habe (“die strafmildernden Punkte überwiegen“), wurde die vom Staatsanwalt geforderte Haftdauer von 72 Monaten unterschritten, auch wenn das Gericht Bertram des Betruges, der Untreue, der Steuerhinterziehung und der dreifachen Bestechung für überführt hielt. Einer der Bestochenen, ein Referatsleiter der Bauverwaltung, war bereits im Mai zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der Geschäftsführer einer landeseigenen Wohnungbaugesellschaft wartet ebenso auf seinen Prozeß wie der frühere Staatssekretär für Finanzen, Schackow (CDU). Sie hatten Bertram schwer belastet. Als Gegenleistung für ihre Dienste hatten die Amtsträger mal siebenstellige Summen, mal Brillantringe oder eine Nobelkarosse erhalten, mal das Nutzungsrecht an einem Ferienhaus oder Geldversprechungen in Millionenhöhe. Nach Meinung des Gerichtes hat Bertram die Ausgaben aus ungerechtfertigten Provisionen getätigt, die er vom Augsburger Baukonzern WTB (Walther, Thosti, Boswau) erhielt. bmm

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