piwik no script img

Fünf Jahre „Wir schaffen das“Ziel und Haltung

Vor fünf Jahren fielen in der Bundespressekonferenz die drei Worte Angela Merkels: „Wir schaffen das.“ Ein schlichter Satz mit ungeahnter Tragweite.

Großer Andrang bei der Bundespressekonferenz am 31. August 2015 Foto: Thomas Imo/photothek

Das Leben wird nach vorne gelebt und nach hinten verstanden. So in etwa verhält es sich mit Angela Merkels Satz: „Wir schaffen das.“ Es ist ein Satz aus einem unübersichtlichen Mahlstrom aus Politiksprache, der erst im Nachhinein zur Essenz politischen Handelns geronnen ist. Der Satz hat Merkel politisch gestärkt, aber auch angreifbar gemacht. Er hat das Land und Europa verändert. Er hat Menschen ermutigt, ihren Fluchtweg aus Krieg, Armut oder Verfolgung Richtung Europa, nach Deutschland zu lenken. Er hat Hass geschürt und Solidarität erzeugt.

Gesagt hat Angela Merkel den Satz am 31. August 2015 in der Bundespressekonferenz in Berlin. Und wie es meist so ist in historischen Momenten: Die ganze Tragweite – das Gute und das Fatale – war wohl kaum einem unter den im Saal Anwesenden tatsächlich klar. Übrigens auch nicht Angela Merkel selbst. Doch dazu später.

Im Rückblick ist „Wir schaffen das“ vergleichbar mit anderen historisierten Sätzen, die einer gewissen, häufig durch semantische Schlichtheit entspringenden Komik nicht entbehren.

„Entscheidend ist, was hinten rauskommt“, lautet ein oft belachter und trotzdem wahrer Satz von Helmut Kohl aus dem Jahr 1984.

„Mister Gorbatschow – open this gate!“, hat US-Präsident Ronald Reagan 1987 am Brandenburger Tor in Berlin eher genuschelt als gerufen.

„Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich“, haspelte am 9. November 1989 der SED-Politiker Günter Schabowsky. Was konkret das Ende der Teilung Berlins bedeutete, klang eher wie der tastende Erklärungsversuch eines langwierigen Verwaltungsaktes.

Der Satz ist eine Binse

„Wir schaffen das“ ist von vergleichbarer Qualität. Der Satz ist eine Binse. Eine als Ermutigung kaschierte Aufforderung, wie man sie vielleicht verwendet, wenn man eine stark renovierungsbedürftige Wohnung betritt. Konkret eingebunden war er in eines dieser Merkel’schen Knäuel aus Sätzen, die von politischen BeobachterInnen erst einmal gründlich nach Zitierfähigem durchkämmt werden müssen.

Der Saal der Bundespressekonferenz ist an diesem Sommertag, dem 31. August 2015, proppenvoll. Wie stets, wenn die Kanzlerin eine ihrer seltenen Pressekonferenzen gibt. Angela Merkel hat vorne auf dem Podium Platz genommen, sie trägt ihr korallenrotes Jackett. Rechts neben ihr sitzt Regierungssprecher Steffen Seibert. Sie wolle sich, sagt Angela Merkel gleich zu Beginn, „etwas ausführlicher äußern zu den vielen Menschen aus aller Herren Länder, die bei uns in Deutschland Zuflucht suchen“. Es klingt wie ein Grußwort. Ganze siebzehn Minuten dauern dann ihre Einlassungen, es sind siebzehn Minuten weniger Zeit für die anschließenden Fragen der JournalistInnen. Aber wer unterbricht schon eine Kanzlerin.

Schaut man sich die Pressekonferenz heute noch einmal in voller Länge an, ist gut erkennbar, wie Merkel in Minute 14 halbrechts auf den vor ihr liegenden Zettel schaut. Sie macht eine dramaturgische Sprechpause, scheinbar hat sie etwas Wichtiges mitzuteilen. Und dann kommt’s. „Ich sage ganz einfach: Deutschland ist ein starkes Land. Und das Motiv, in dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft. Wir schaffen das. Wir schaffen das, und wo uns etwas im Wege steht, muss es überwunden werden, muss daran gearbeitet werden.“

Es ist nicht so, dass der Satz spürbar etwas verändert hätte. Da geht kein Ruck durch den Saal, kein Aufmerken, kein Blickwechsel unter den MedienvertreterInnen. Der Mantel der Geschichte kräuselt sich nicht einmal. Es geht an diesem Tag um die konkreten Ereignisse der zurückliegenden Wochen. Am 19. August hatte CDU-Innenminister Thomas die Maizière gesagt, die Bundesregierung rechne mit 800.000 ankommenden Geflüchteten. Am 26. August war Angela Merkel im sächsischen Heidenau beim Besuch einer Notunterkunft mit Pfiffen und üblen Pöbeleien überzogen worden. Am 27. wurde an der österreichischen Autobahn ein Kühllastwagen mit 71 elendig verendeten Geflüchteten entdeckt, unter ihnen vier Kinder.

Merkel will Mut machen

Die Situation ist extrem angespannt. Wird Deutschland – jenes Land, das die Verantwortung trägt für den Zweiten Weltkrieg, das während seiner Teilung stets offen für Unterdrückte, für Andersdenkende war –, wird dieses Land helfen? Oder wird es dicht machen? Merkel versucht diese Stimmung mit einem fassbaren Satz aufzugreifen, sie will Gestaltungsraum eröffnen, Mut machen.

„Wir schaffen das.“

Der Tag der Pressekonferenz ist ein Montag. Am Ende derselben Woche wird klar, dass die unter widrigsten Umständen ausharrenden Geflüchteten nicht mehr aufzuhalten sein würden. Dass sie sich auch nicht länger aufhalten lassen. Nach Telefonaten mit Ungarns Regierungschef Viktor Orbán und dem damaligen österreichischen Kanzler Werner Faymann entscheidet Angela Merkel, den Menschen die Einreise nach Deutschland zu erlauben. Hier angekommen, werden die oft abgekämpften Männer, Frauen, Kinder mit Applaus empfangen. Nur wenig später kippt die Stimmung.

Ein Jahr darauf gibt Angela Merkel der Süddeutschen Zeitung ein bemerkenswertes Interview. Die beiden JournalistInnen – eine von ihnen ist Evelyn Roll, Autorin der mit Abstand lesenswertesten Merkel-Biografie – blicken mit der Kanzlerin zurück auf ihre historische Pressekonferenz im Jahr 2015.

Sie schauen auf die Erfolge. Aber auch auf die Katastrophen von Köln, Würzburg oder Ansbach. Sie fragen Angela Merkel ganz direkt:

Wer ist „wir“?

Was heißt „schaffen“?

Und was meint „das“?

Die Kanzlerin erklärt ihren Satz. Aber sie rechtfertigt sich nicht für ihn.

Ihr „Wir“ hatten RechtspopulistInnen umstandslos in „das Volk“ umgedeutet. Merkel sagt dazu, sie habe ausdrücklich nicht „Ihr schafft das“ gesagt. „Dieses Wir steht für die Überzeugung, dass weder ich noch die Politik insgesamt das alleine schaffen, sondern dass wir das gemeinsam leisten, die Menschen, deren Bundeskanzlerin ich bin.“

Mit dem Wort „schaffen“ habe sie auf die hohe Spannung in der Bevölkerung reagieren wollen. Bei allen Entscheidungen habe ihre Regierung Wert darauf gelegt, „dass nichts auf Kosten der Menschen geht, die schon immer oder sehr lange hier leben. Das war und ist eine wichtige Voraussetzung dafür, wenigstens einen Teil der Ängste der Menschen aufzufangen: ihnen zu sagen, dass ihnen unsere Politik verpflichtet ist und bleibt, dass sie genauso wichtig sind, wie sie es immer waren, dass jetzt gerade aber auch vieles, was wir in unseren Sonntagsreden gerne ausdrücken, auf die praktische Probe gestellt wird. Stehen wir also zu dem, was unser Grundgesetz über die Menschenwürde sagt? Stehen wir zu unserem humanitären Anspruch? Stehen wir zu dem, was den Kern unserer Europa- und Außenpolitik ausmacht? Darum geht es. Das müssen wir schaffen.“

Und was meint „das“? Merkel schildert, wie sie als Regierungschefin bis zum Sommer 2015 das Flüchtlingsthema beiseitegeschoben hatte. „Auch wir Deutschen haben das Problem zu lange ignoriert und die Notwendigkeit einer gesamteuropäischen Lösung verdrängt“, räumt sie ein. „Stattdessen haben wir gesagt, dass wir das schon an unseren Flughäfen regeln, weil Deutschland sonst keine EU-Außengrenzen hat, uns also das Problem schon nicht erreichen wird. So geht es aber nicht.“

Hoher Druck, auch ein Jahr später

Man spürt deutlich, wie hoch auch im Sommer 2016 der Druck auf Angela Merkel ist. Im März hat die EU einen Menschen-gegen-Geld-Deal mit der Türkei abgeschlossen. In Deutschland gewinnt die AfD in den Umfragen und bei den Landtagswahlen an Zustimmung. In Würzburg und Ansbach haben Asylbewerber blutige Gewalttaten verübt. Es gibt offen zur Schau gestellte Fremdenfeindlichkeit. Verwaltung und öffentlicher Dienst sind komplett überlastet, Bürgermeister und Landräte rebellieren. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer stellt Merkels Politik in eine Reihe mit der von Diktatoren. „Wir haben im Moment keinen Zustand von Recht und Ordnung“, klagt Seehofer. „Es ist eine Herrschaft des Unrechts.“

Die Kanzlerin tut deshalb in diesem Interview zum zweiten Mal binnen eines Jahres etwas, was sie sonst ablehnt. Sie wird pathetisch. „Deutschland bleibt Deutschland“, sagt sie also, „mit allem, was uns lieb und teuer ist.“ Es ist die maximal zugewandte Variante von Angela Merkel. Es ist „Wir schaffen das“ auf Patriotisch. Mehr geht nicht.

Eines ist ihr jedoch auch noch wichtig zu sagen. Wenn sie vor diesem denkwürdigen Tag, vor dieser Pressekonferenz gefragt worden wäre, ob sie einen bestimmten Satz mitgebracht habe, der danach sehr viel zitiert werden würde, dann hätte sie „Wir schaffen das“ eigentlich nicht genannt. „Aber gesagt habe ich,Wir schaffen das' aus tiefer Überzeugung, und zwar in dem Bewusstsein, dass wir es mit einer nicht einfachen und großen Aufgabe zu tun haben. Als Kind der deutschen Einheit war mir klar, dass wir wieder viele neue Wege gehen, bürokratische Hürden abbauen mussten und Ängste auch. ‚Wir schaffen das‘ ist das richtige Motiv für diese Aufgabe – Ziel und Haltung.“

Ziel und Haltung.

Wir schaffen das.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

20 Kommentare

 / 
  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch ungehalten:

    “ taz zum Gruße.







    Bauernfrühstück a la Maier: "Das Leben wird nach vorne gelebt und nach hinten verstanden." Eben aus der Uckermark zurück, muss ich solch ein Buchstaben-Rührei runterwürgen.



    Wer dazu noch Kierkegaard-Zitat in die Pfanne haut, ist ja wohl gewissermaßen Devil`s Advocate.



    Und solche Scheinjurist:innen sind weitaus schlimmer als the Devil herself“

    kurz - Düwel ook! - 👿 -

    • @Lowandorder:

      & Als Schlagobers zu den Baby-Haien -

      Märchenstunde - Letzter Halt - Brilon 🌳

      www.tagesspiegel.d...merz/23251880.html



      Frauman beachte vor allem das Fotto



      “Weib(Angie) Bier & Friedrichs Gesang“

      m.tagesspiegel.de/...4/3-format4030.jpg

      Eine einzige Märchenstunde - der Wilde



      Aus Westfälisch Sibirien.

      kurz - Wat höbt wie lacht - 🤮 -



      Unser Mittelständler - 👻 -

      Na Mahlzeit

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Die Heiligung der Angela M.



    schreitet unaufhaltsam fort.

  • war der Satz nicht vor allem eine ziemlich starke...Anlehnung an Obamas "yes, we can"?

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    1..Aktuell befinden sich 55.000 Menschen aus den acht häufigsten "Asylherkunftsländern" in einer Ausbildung (Stand: September 2019). Die Zahl ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen: 2015 waren es noch 6.600 Auszubildende.

    2..Im Januar 2020 waren 360.000 Menschen aus Asylherkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Zahl der Beschäftigten ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen – im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent. Zusätzlich waren im Januar 2020 etwa 74.000 Personen geringfügig beschäftigt.Quelle : Agentur für Arbeit

    Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat berechnet, wie viele Personen Arbeit gefunden haben, die in den letzten Jahren, also seit Ende 2013 aus den wichtigsten Asylherkunftsstaaten eingereist sind. Demnach war Ende 2018 etwa die Hälfte von ihnen in einer Beschäftigung. Die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt verläuft damit schneller als bei Geflüchteten früherer Jahre - wobei aktuell Covid19 diese positive Entwicklung hemmt.

    ""Wir schaffen das""

    Wer aus Erzählungen und Berichten über den Neid, Missgunst und Hass der Eingeborenen gegenüber den 12 Mill. deutschen Flüchtlingen aus dem Osten in der Zeit nach 1945 informiert ist, wundert sich nicht über die Notwendigkeit dieses Satzes aus dem Jahr 2015 zur politischen Richtungsbestimmung.

    Das Maß des Erfolges dieses Satzes lässt sich nur aus der unheilvollen Geschichte dieses Landes bestimmen. Fortschritt generiert sich in kleinen Schritten - ein Schritt nach dem anderen. Und wie erfolgreich dieser Satz ist lässt sich aktuell daran erkennen wie verzweifelt die neue Rechte mit brüchiger und kraftloser Stimme hyperventiliert und mit grundgesetzbrechender Gewalt reagiert um das Rad zurück zu drehen.

    ""No pasaran"" hat sich in ""Wir schaffen das verwandelt"".

  • Geschafft ist nicht mal die Hälfte. Laut Arbeitsmarktstatistik sieht die Integration der eingewanderten Syrer bitter aus. Die meisten Bezieher von Arbeitslosengeld, nämlich 58 Prozent, stellen Syrer mit rund 367.000 Personen. Die Hartz-IV-Quote unter Syrern liegt bei 70 Prozent und übertrifft bei Weitem alle anderen Einwanderergruppen mit Asylstatus. Laut offizieller BA-Zahlen sind von den aktuell 790.000 Syrern in Deutschland nur 128.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

    Also nichts ist geschafft.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Auf das Merkelsche Wir schaffen das folgte das Seehofersche Alles nur Verbrecher und der daraus resultierende Aufstieg der AfD. Erst, als Seehofer Redeverbot erhielt, stùrzte die AfD wieder ab.

  • So hat Merkel es dann auch geschafft die CDU zu modernisieren. Da können sich andere Parteien auch mal eine Scheibe von abschneiden... ;-)

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @hey87654676:

      Ist wie Cortison bei Neurodermitis. Unterdrückt, heilt aber nicht.



      2021 juckt es wieder.

    • @hey87654676:

      Und es geschafft die CDU-Wähler zur AfD vertrieben.

    • @hey87654676:

      Liggers.

      Aber. Frauman sollte bekanntlich den Abend nicht vor der Spätausgabe der Tagesschau loben. Gelle&Wollnichwoll.

      unterm——



      Hörnmer doch mal bei Vater Merz rein:



      www.welt.de/politi...-CDU-im-Groll.html



      “… Der 83-jährige Joachim Merz sei nach 51 Jahren aus der sauerländischen CDU ausgetreten, berichtete die „Bild“-Zeitung.

      „Der Schritt ist mir außerordentlich schwer gefallen, aber ich musste einfach feststellen, dass dies nicht mehr meine Partei ist“, sagte er. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe „allenfalls qualifizierte Mittelmäßigkeit“ um sich versammelt. Die gerade verabschiedete Gesundheitsreform halte er für Sozialismus. Zum Rückzug seines Sohnes aus der Politik sagte Joachim Merz: „Ich habe ihm nicht dazu geraten, aber ich hätte es ganz genauso gemacht.“…“



      & Däh! Münch-Spezial in Wut



      www.sueddeutsche.d...aesst-cdu-1.487079

      (btw - is naturellement nicht gemeint -



      www.classic-motorr...l_muench_story.htm -



      & der - Auch nicht! - 😱 -



      images.app.goo.gl/3mHZSZwKYj6uDt9dA - 😎 -

      • @Lowandorder:

        Der späte Lebensabend solcher Herren bietet der CDU aber eine Chance auf einen etwas sonnigeren Morgen. Dass so viele neoliberale Babyhaie unterwegs sind, hemmt den Optimismus dann aber doch wieder ein wenig.

        • @Devil's Advocate:

          Sach ich doch - aber nicht nur ein wenig

          kurz - Der Käse is noch allang nicht gegessen.

          unterm——- btw entre nous only -



          Wenn ich bedenke - daß - als ich grad Schützenfestmontag in Arnsberg aufschlug - dieser Babyhai-Vater zwischen all den übrigen peinlich sternhagelvollen Richtern & RP-Beamten schwankend rumhing. Wunder ich mich bis heute nur wenig. Wollnichwoll.

  • Ach was! Bitte. Wat issen nu ditte? Bewerbungsschreiben - wa!



    & Dá!



    Ja. Ich bin ja volle Lotte auch dafür:



    Daß bei - Schwatz-Grün in Balin.



    Frau - Wird Pressesprecherîn!



    &



    Vor allem & Für! - Vorwärts mit die Frauen!



    Nó. Brauch ich mir nicht länger - bang&bänger:



    Jungfähnleinführers Hitlerjungsfasson - Anzuschauen - 🤮 -

    Na Mahlzeit - 👩‍🍳🧙‍♀️👩‍🌾strühfück

  • also von "Katastrophen von Köln, Würzburg oder Ansbach" zu sprechen, ist schon vermessen. Zwei schwere Verbrechen und ein im Grunde nicht wirklich aufgeklärtes Chaos in Köln an einem gründlich misslungenen und Silvester-Fest, das sind keine Katastrophen. Die Kriegsflüchtlinge sind insgesamt gesehen relativ gut integriert, manche haben sogar Karriere gemacht. Zur gefährlichen Migration über das Mittelmeer hatte Angela Merkel sicher nicht ermuntert. Europa ist auch gar nicht in der Lage, darauf positiv zu reagieren. Dass weite Teile Nordafrikas keine guten Perspektiven für die jungen Menschen bieten, ist tragisch, aber von Europäern nicht zu ändern. Das einzusehen, wäre ja ein Fortschritt. Noch streitet man sich nämlich ideologisch und/oder illusionär.

  • Fünf jahre später? "Wir" lassen Italien und Griechenland alleine mit "ihren" Flüchtlingen. "Wir" sehen zu, wie die Menschen in Moria und anderen Lagern unter unmenschlichen Bedingungen dahinvegetieren. "Wir" finanzieren eine Behörde, Frontex, die dafür sorgt, dass die, die dazukommen, elend nach Algerien u.a. in Ausbeutung, Vergewaltigung und Mord zurückgeschickt werden. Oder im Mittelmer elend ersaufen -- Hauptsache sie kommen nicht "zu uns". Das Boot ist nämlich voll, sagen wir zwischen zwei Rülpsern (zuviel billiges Schweinefleisch, scheint's).

    "Wir" schliesslich verweigern diesen Menschen in Not nicht nur die Hilfe, sondern kriminalisieren und behindern die wenigen mutigen Menschen die sich aufmachen, wenigstens ein paar Menschenleben im Mittelmeer zu retten.

    Und das aus lauter Angst vor ein paar Hutbürgern? Echt?

    • @tomás zerolo:

      Danke. Was frontex macht, kann man ohne Übertreibung als staatlich organisierten Mord bezeichnen. Eine Behörde, die "wir" legitimieren, von der wir wissen, dass sie das tut und die zu stoppen sehr viel Ungehorsam verlangt..

      Auch dieser Ted talk von Pia Klemp ist nach wie vor aktuell:



      www.youtube.com/watch?v=-7V1zNNfc_Q