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Frisch gestrichen

■ Schullandheim ohne Finanzierung

Das vom Bezirk Wedding betriebene Josef-Lenz-Schullandheim im Grunewald wird zum Jahresende geschlossen, obwohl das Gebäude gerade erst in den letzten beiden Jahren für zwei Millionen Mark renoviert wurde. Erst am vergangenen Samstag war der für 370.000 Mark sanierte Gas-und Wasseranschluß in Betrieb genommen worden. Weddings Bildungsstadtrat Rainer Sauter (Bündnis 90/Grüne) begründete nun die Schließung mit den drastischen Sparvorgaben für den Bezirk.

Das Haus sei für den Bezirk unwirtschaftlich geworden, meinte Sauter. Seit der Maueröffnung würden Schulfreizeiten kaum noch innerhalb Berlins durchgeführt. Da Lehrer keine Zuschüsse mehr für solche Freizeiten bekämen, sei die Zahl der Schulreisen zudem deutlich zurückgegangen. „Gruppen- und Schülerfahrten sind notwendige Bestandteile pädagogischer Arbeit“, meint Sauter. Da der Bezirk aber nicht mehr die Schulaufsicht ausübe, könne er keinen Einfluß auf Zahl und Ziel der Schulreisen nehmen.

Das Haus werde derzeit vorwiegend von Kita-Gruppen aus anderen Bezirken genutzt. Nachdem ein Interessent, der das Heim ein halbes Jahr zur Hälfte mieten wollte, kurzfristig absprang, seien die jährlichen Kosten von 500.000 Mark nicht mehr zu vertreten gewesen, bedauert Sauter. Die Vorschläge der Heimleiterin Liane Pabst, das Haus über Sponsoring und Lottogelder zu finanzieren, hielt Sauter für unrealistisch. Die vom Bezirk angeregte Personalreduzierung hätte die Heimleitung ignoriert.

Pabst hatte die Schließung als Geldverschwendung kritisiert. Die sechs MitarbeiterInnen des Heimes wissen noch nicht, ob und wo sie weiterbeschäftigt werden. Sauter hofft nun, zusammen mit der Eigentümerin des Hauses, der Berliner Forstverwaltung, einen neuen Träger zu finden. ga

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