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Friedrichshainer machen gegen Laden "Tromsø" mobilKiez bekämpft rechtes Einkaufsparadies

Bürger und Politiker wollen ein neues Geschäft, das die bei Nazis beliebte Modemarke "Thor Steinar" verkauft, nicht im Bezirk duldent. Polizei schützt den Laden vor Steinwürfen und Farbbeuteln.

Klare Botschaft: Protest-Plakat gegen Naziladen. Bild: AP

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17 Kommentare

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  • I
    InsertNickHere

    Und wieder einmal der Versuch der Wortergfreifungsstrategie, einer pseudo-paradoxen Diskussion, geht hier von einigen aus.

     

    Die (mMn berechtigte) Kritik die der Marke "Thor Steinar" aus der pluralistischen Linken zukommt wird, durch Fokussierung auf die (mMn unkluge) Aussage eines Antifasprechers, komplett wegreduziert und es wird wieder einmal darüber gesprochen dass "das ja eh alles die selben sind, nur andere Farben..."

     

    Ich bin nur froh dass diese infantilen Versuche sowieso von denkenden Menschen durchschaut werden.

    In diesem Sinne.

  • P
    poll

    Das ist doch totaler bullshit. Immer wieder diese Vergleiche von armen Nazis die "diskriminiert" werden. Junge die Ideologie von sogenannten Nazis basiert darauf, dass bestimmte Menschen kein Anrecht auf Leben in diesem Land und in letzter Konsequenz generell auf Leben haben. Dass heißt doch im Folgeschluss, das auf lange Sicht bestimmte Menschen und Gruppen nicht toleriert werden, ja sogar vernichtet werden. Wenn wir eine solche Meinung also "tolerieren", akzeptieren wir, akzeptiert die Gesellschaft, dass die Vernichtung von anderem Leben als Meinung geltend gemacht werden darf.

    Ach fuck off wahrscheinlich rede ich hier eh nur mit Nazis und es macht wenig Sinn darüber zu reden. Auf ejden Fall darf kein Nazi-Shop toleriert werden und auch die braune Ideologie ist keine Meinung sondern ein Verbrechen an die Menschlickeit

  • M
    max

    so ihr lieben linkenbasher (moritz etc.) und antiradikalen bürgerlichemittelavierer, ihr habt das wirklich schön hinbekommen, dass jetzt plötzlich die nazis die opfer sein sollen. ach wäre das eine schöne welt, wenn alle sich so fein raushalten würden wie ihr und das noch so wundervoll argumentativ vertreten könnten. da schlägt das faschistenherz höher.

    das thema hier ist ein nazi-klamottenladen und der umgang damit. solche läden zu sabottieren, zu ächten und gegen sie öffentlichkeitsarbeit zu machen, darum gehts hier. und das ist absolut gut und richtig so. aus falsch verstandener liberalität nazis als "auch nur eine weitere meinung im großen spektrum" anzusehen, ist schlicht falsch.

    aber es ist ja so schön einfach, sich an einem geworfenen farbbeutel, oder einer kaputten scheibe aufzuhängen. dann kann man auch die armen nazis zu opfern machen. ja vielleicht solltet ihr euch eine solidaritätsaktion für die überlegen, weil die ja so übel behandelt werden. immerhin tummelt ihr euch schonmal hier und macht front gegen die gemeinen linken, die ja auch nur rotlackierte nazis sind. jetzt habt ihr uns mal richtig gezeigt, was ne harke ist.

    ich finds grundrichtig, dass sich anwohner und andere geistig nicht abgeschaltete bürger gedanken machen, wie sie diese ekelpakete wieder aus ihrem kiez bekommen. genauso, wie werder bremen und andere clubs dafür gesorgt haben, dass leute mit diesen klamotten nicht in ihr stadion kommen.

    wer nazi ist und das auch zeigen will, der soll auch genauso behandelt werden, wie er gerne andere behandelt, ausgegrenzt und abgewiesen.

  • P
    Piotr

    @christoph

     

    Moritz sagt: "Einen Nazi verprügeln, wenn er andere angreift: ok. Einen Nazi einfach so verprügeln ist genauso schlecht, wie einen Linken einfach so verprügeln."

     

    Christoph sagt: "siehst Du wirklich keinen Unterschied, zwischen Ablehnung aufgrund der Herkunft und Ablehnung aufgrund der Haltung / des Verhaltens?"

     

    Davon abgesehen, dass Moritz ausdrücklich sagt, dass er bei rechtem "Verhalten" den Einsatz von Gewalt für gerechtfertigt hält ("Einen Nazi verprügeln, wenn er andere angreift: ok."), muss man Christophs Aussage doch so übersetzen: "Einen Nazi einfach so verprügeln ist ok."

     

    Jemand der dafür eintritt, dass bestimmten Menschen einfach so Gewalt angetan werden darf, unterscheidet sich in nichts von einem Nazi. Hinter der Maske des Anti-Faschisten lauert der Faschist. Glückwunsch!

  • C
    christoph

    @moritz

    siehst Du wirklich keinen Unterschied, zwischen Ablehnung aufgrund der Herkunft und Ablehnung aufgrund der Haltung / des Verhaltens? Dann wirst Du wohl ein Nazi sein, glückwunsch.

  • VV
    Volker Vonssen

    @ moritz: klasse beitrag! treffer versenkt würde ich mal sagen!

  • M
    moritz

    @max

     

    "erstere hielten (halten) nämlich nur als sündenböcke für eine kranke gesinnung her, die untermenschen und volksfeinde benötigt(e), die sie verachten und vernichten konnte."

     

    Genau das zeichnet Autonome und andere "Antifaschisten" doch aus: Sie brauchen den Nazi-Untermenschen als Hassobjekt, das nicht nur verachtenswert ist, sondern jeder Zeit und auf jede Weise vernichtet werden darf.

     

    "wenn ein antifaschist einen nazi haut wird dadurch noch nicht selber einer. auch wenn so manch einer diesen blödsinn gerne propagiert, um von seiner eigenen widerlichkeit abzulenken."

     

    Ich sehe da keinen Unterschied. Einen Nazi verprügeln, wenn er andere angreift: ok. Einen Nazi einfach so verprügeln ist genauso schlecht, wie einen Linken einfach so verprügeln. Wer was anderes behauptet, will nur von seiner eigenen Widerlichkeit ablenken.

  • A
    Adrian

    Ich finde die Debatte um Thor Steinar wirklich erhellend, weil die Linke hier ihr wahres Gesicht zeigt: Was nicht links ist, wird verboten und ggf. gewalttätig unterdrückt. Thor Steinar-Läden sind nur der Anfang.

  • M
    max

    @alles beim alten

    vielleicht gefällt es einfältigen menschen wie dir nicht, wenn nicht jeder, der von wem anderen ärger bekommt auf der gleichen opferstufe steht. aber falls es deiner aufmerksamkeit entgangen sein sollte, hier noch einmal eine erklärung:

    es ist nicht das gleiche "kauft nicht bei juden!" (oder wahlweise jeder anderen religiösen, ethnischen oder sonstigen minderheit) zu brüllen und denen die fensterscheiben einzuschlagen, oder "kauft nicht bei nazis!" zu skandieren und ähnlich gegen diese vorzugehen.

    erstere hielten (halten) nämlich nur als sündenböcke für eine kranke gesinnung her, die untermenschen und volksfeinde benötigt(e), die sie verachten und vernichten konnte. im zweiteren fall geht es darum, diejenigen, die eben erstere gesinnung vertreten und verkaufen zu isolieren und nicht als normale ausprägung unserer gesellschaft zu akzeptieren.

    über den sinn oder unsinn von gewalt kann man diskutieren, nicht aber über die gleichsetzung von naziopfern und nazitätern. oder anders gesagt: wenn ein antifaschist einen nazi haut wird dadurch noch nicht selber einer. auch wenn so manch einer diesen blödsinn gerne propagiert, um von seiner eigenen widerlichkeit abzulenken.

  • AB
    alles beim Alten

    Kennt ihr noch die Bilder von den zerstörten Schaufenstern unliebsamer Mitbürger?

    Kennt ihr noch die Geschichten von den Schlägertrupps, die durch die Strassen zogen?

    Wisst ihr noch, dass es eine Zeit gab, in der man nicht frei seine Meinung sagte, aus Angst dafür misshandelt zu werden?

     

    Wenn man den Beitrag und die Kommentare liest, bekommt man unweigerlich das Gefühl, die alte braune Ware wurde rot lackiert und steht nun in frischer Farbe oben im Regal. Die braunen Ladenhüter hat man derweil beim Bodensatz platziert.

    Vielleicht um sicher zu gehen, dass niemand die Umetikettierung bemerkt. Wäre ja auch peinlich oder?

  • W
    wikinews030
  • B
    borat

    Eure Deutsch LK Kommentare inetressieren hier Niemanden.Dieser Laden muss weg egal wie,je schneller desto besser.Sogar die Bibel duldet Militanz in diesem Falle und das soll was heissen...

  • R
    R.Müller

    Traurig, daß noch niemand mitbekommen hat, daß der Geschäftsführer von "Thor Steinar" seit Kurzem ein Araber ist.....

    Ob der nun vielleicht dafür sorgt, daß die Nazis diese Marke gar nicht mehr mögen........

  • EF
    Ein Friedrichshainer

    Es möge sich niemand täuschen. So polyglott und hübsch pluralistisch links alternativ und wasweißich Friedrichshain rund um den Boxi, die Simon-Dach-Straße und die noch tatsächlich urtümlichen Szene-Ecken im Bereich nördlich der Frankfurter Allee auch ist, so macht das längst nicht den ganzen Bezirk aus. In den Plattenbausiedlungen am Ostbahnhof, aber auch oberhalb (nördlich, bzw. nordöstlich) des Szenekiezes Samariterstraße gibt es ein paar häßliche Braune Einsprengsel und immer wieder mal auch die unvermeidlichen Begleiterscheinungen in Form von Überfällen oder Propagandadelikten. Die Nazis müssen jedenfalls nicht erst aus Rostock anreisen, wenn sie am Frankfurter Tor einkaufen wollen.

  • TD
    Tyler D

    Leider ein eher schwacher Artikel, da er sehr unsauber recherchiert ist. Das ist vorallem deswegen schade weil hierdurch Besonderheit und Dringlichkeit an den falschen Stellen abgeschwächt wird und falsche Fakten die Situation an anderer Stelle übertreiben. Aber kommen wir mal zu den fehllerhaften oder unklaren Aussagen im Einzelnen.

     

    1. Doorbreaker mag zwar tatsächlich einiges an Thor Steinar verkauft haben nur eben ist dieser Laden in Lichtenberg an der Grenze zu Friedrichshain. Was zum einen zwar in gewisser Weise unbedeutend erscheint aber zB. auf politischer Ebene hierdurch eine vollkommen andere Verantwortlichkeit vorliegt. Auch war dies lange bekannt und wurde insbesondere durch autonome Antifaschisten und engagierte Friedrichshainer immer wieder thematisiert. Warum sich die Leitung des Ringcenters so verspätet erst jetzt so verhält ist nicht ganz klar, allerdings scheint das Problem der Geschäftsführung des Ringcenters schon etwas länger Kopfschmerzen zu bereiten, wie man in Artikeln aus dem November letzten Jahres auch lesen konnte.

     

    Auch herrscht um den Laden kein "Ausnahmezustand", das ist vollkommen übertrieben und zeigt von Unkenntnis der "normalen" Verhältnisse dort. Das regelmäßig Streifen in dieser Gegend durch die Strassen fahren ist eine Beobachtung vieler dort ansässiger linker Projekte. Das dies vorwiegend in der Nähe der Haus und Wohnprojekte geschieht ist schon lange ein ekelhafter Fakt und Teil der umfassenden Repressionsversuche!

     

    Eine wirkliche Intensivierung war lediglich unmittelbar in den Tagen direkt bei und nach der Eröffnung zu beobachten! Damit können die Menschen dort umgehen, die kennen eh ihre Pappenheimer!

    Ansonsten ist es um den Laden herum grade eher vollkommen ruhig, was eher einer angespannten Ruhe vor vor dem Sturm ähnelt und nichts von einem Ausnahmezustand ähnelt.

     

    Ebenso ist die Stigmatisierung der Protestformen eindimensional! Am Samstag der Eröffnung war ein gemeinsamer friedlicher Protest zu beobachten, Anwohner, Politiker und autonome Antifaschisten! Und wer sagt das es nicht ein Anwohner war der mit einem Fahrrad die Scheibe des Ladens noch während der Öffnungszeit zerstörte? Stereotype sind so schön einfach nicht?

     

    Auch Autonome können friedlich sein, sie stagnieren nur nicht an diesem Punkt, und ebenso ist es vorstellbar das einzelne bürgerliche Anwohner mehr als sonst in Rage geraten und auch ihr Protest sich radikalisiert. Was spricht dagegen???

     

    Und ansonsten?

     

    Der politische Skandal erscheint hier lediglich wenn man bedenkt wie engagiert hier viele Staatsbeamte gegen Antifaschisten vorgehen, was altbekannte Fragen neu aufwärmt.

  • EA
    el antifascista

    Recht so. Kein Platz für Nazis in Berlin, kein Platz für Nazis in Deutschland, kein Platz für Nazis in Europa, kein Platz für Nazis auf der Welt, kein Platz für Nazis im Universum. Und zur Not auch mit Steinen.

  • IE
    indyleser entdeckt einen tippfehler

    check. darf man diesen beitrag kommmentieren?

     

    die taz hat nicht umsonst ein tier zum logo, das krallen und zähne hat. mehr biß für das blatt! keine ägnste vor "anzeigen", nur weil leser deutlich werden!

     

    (sagt ein indyleser) und übrigens ist da noch ein tippfehler in der online-unterschrift:

     

    dulden. nicht "duldent"