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Friedensdienst in Bosnien

■ Ausbildung zur „Friedensfachkraft“

Daß er als Serbe nach Bosnien geht, ist für Nenad Vukosavljevic Teil des deutschen Projektes „Für Gewaltfreiheit nach Bosnien“. Er wurde in Belgrad geboren und lebt seit über sechs Jahren in Hamburg. Er will ein Beispiel setzen, wenn er im August in Sarajevo als Gesandter der „Bildungs- und Begeg-nungsstätte für gewaltfreie Aktion Wustrow“als „Friedensfachkraft“seine Arbeit aufnimmt.

„Ich habe sicher mit vielen Anfeindungen zu rechnen: durch Kroaten, Muslime, aber auch Serben, weil ich den Kriegsdienst verweigert habe“, sagt der 29jährige. Dennoch wird er für mindestens ein Jahr nach Ex-Jugoslawien zurücckehren.

In Zusammenarbeit mit der in Sarajevo ansässigen Gruppe IMIC, einem internationalen, multikulturellen und interreligiösen Zentrum, wird der 29jährige Trainings zur gewaltfreien Konfliktlösung anbieten: Er will Menschenrechtsgruppen vor Ort, aber auch internationale Organisationen, die humanitäre Hilfe leisten, beraten und logistisch unterstützen. Die Themenpalette seiner Seminare soll von Entmilitarisierung als Oberbegriff bis hin zum konkreten Umgang mit traumatisierten Personen reichen.

Bevor er andere schult, muß sich Vukosavljevic allerdings selbst ausbilden lassen. Ende Mai beginnt sein zweimonatiges Training in Frille in Nordrhein-Westfalen. Das Land Nordrhein-Westfalen finanziert zum Teil die Ausbildung, an der 17 Menschen teilnehmen – die Hälfte kommt aus der BRD, die anderen sind FriedensaktivistInnen lokaler Organisationen in Bosnien.

Elke Spanner

Veranstaltung mit Nenad Vukosavljevic am 12.5. im WIR-Zentrum, Hospitalstraße, 19.30 Uhr

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