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Friedensaktivist über Montagsdemos„Höchst problematisches Spektrum“

Otmar Steinbicker warnt vor einer Unterwanderung der Friedensbewegung durch Neurechte und Verschwörungstheoretiker.

Der friedensbewegte Montagsdemonstrant Ken Jebsen im Jahr 2013 Bild: imago/florian schuh
Pascal Beucker
Interview von Pascal Beucker

taz: Herr Steinbicker, warum wollen Sie nicht am 13. Dezember mit Sahra Wagenknecht und Reinhard Mey für den Frieden demonstrieren?

Otmar Steinbicker: Gegen die beiden hätte ich ja gar nichts. Aber so, wie die Demonstration geplant ist, will ich mich daran nicht beteiligen.

Haben Sie Probleme damit, dass die neue Friedensbewegung den Bundespräsidenten zum Adressaten ihres Protestes erkoren hat?

Die Äußerungen von Herrn Gauck in den letzten Monaten zu Fragen von Krieg und Frieden sind auf jeden Fall zu kritisieren. Eine solche Kritik kann auch in Form einer Demonstration vorgetragen werden. Das ist nicht mein Problem.

Was denn dann?

Ich habe bereits im Frühjahr dieses Jahres sehr eindringlich auf die Gefahr rechter Unterwanderung der Friedensbewegung durch die sogenannte Mahnwachenbewegung hingewiesen. Das manifestiert sich jetzt in den „Friedenswinter“-Aktionen. Da will ich nicht mitmachen.

Was haben Sie denn dagegen, wenn sich die alte mit der sogenannten neuen Friedensbewegung verbindet?

In der Mahnwachenbewegung gibt es ein höchst problematisches Spektrum. Das macht sich an Personen wie Ken Jebsen oder Lars Mährholz fest. Beiden wird aus meiner Sicht zu Recht der Vorwurf gemacht, neurechte Verschwörungstheoretiker zu sein. Mit solchen Leuten möchte ich nichts zu tun haben.

Bild: Beate Knappe
Im Interview: Otmar Steinbicker

62, ist Journalist, gibt das Friedensmagazin http://www.aixpaix.de heraus und war von 2003 bis 2009 Vorsitzender des Vereins Aachener Friedenspreis.

Das sehen viele Ihrer alten Mitstreiter offenkundig anders: Die rufen gemeinsam mit Jebsen und Mährholz zu der Demo zum Schloss Bellevue auf …

Unter dem Berliner Aufruf stehen zweifellos auch die Namen honoriger Menschen. Leider sehen sie die Problematik nicht in der Schärfe, wie ich sie sehe. Mit vielen habe ich jahrzehntelang gut zusammengearbeitet. Nun erhoffen sie sich eine Stärkung der Friedensbewegung durch neu hinzukommende Leute aus der Mahnwachenbewegung. Ich halte das für einen Irrweg.

Machen Sie das auch inhaltlich an dem Aufruf selbst fest?

Der Aufruf ist sicherlich diskussionswürdig. Er enthält einige Einseitigkeiten, die auch von mehreren Friedensorganisationen kritisiert werden. Sie betrachten ihn als zu russlandfreundlich. Mir geht es aber bei meiner Ablehnung der Aktion Friedenswinter nicht vorrangig um den Text des Aufrufs, sondern um die damit erfolgte Öffnung der Friedensbewegung nach rechts. Das ist für mich das größere Problem.

Welche Konsequenzen haben Sie aus Ihrer Kritik am Friedenswinter gezogen?

Ich kann nicht in einem Zusammenschluss sein, der mit Leuten zusammenarbeitet, die Verschwörungstheorien anhängen und neurechte Positionen vertreten. Deswegen habe ich jetzt die bundesweite Kooperation für den Frieden verlassen. Das ist sicherlich schade. Aber ich habe in meiner jahrzehntelangen friedensbewegten Arbeit festgestellt: Glaubwürdigkeit ist im Zweifelsfall wichtiger, um Menschen zu überzeugen, für zivile Konfliktbearbeitung statt militärische Aktionen einzutreten.

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53 Kommentare

 / 
  • "Dieser NSU-Geheimdienst-Staat ist das Problem, nicht die Montagsdemos"

     

    Wollen Sie dann nicht doch gegen die NSU-Mordserie und gegen die deutschen Behörden demonstrieren?

    Oder weiter mit Putin und Dugin für Flugzeugabschüsse?

     

    Freiheit für alle politischen Gefangenen in Russland!

    • @nzuli sana:

      Mit ist neu das Putin sich irgendwo oder irgendwann pro-Flugzeugabschüsse geäußert hätte noch wurden mir irgendwelche Beweise für derartiges präsentiert.

       

      Daher sind all diese Vermutungen Theorie. Möglich, aber nicht sicher. Und hätte Putin wirklich in diesem Flugzeugabschuß seine Hände drin und ist nun so frech und gemein und gibt dies nicht zu, dann hätten wir es hier mit einer Verschwörung zu tun. Und Sie bringen diese Verschwörung hier als Theorie ein. Folglich sind auch Sie ein Verschwörungstheoretiker.

  • Wir haben kein wirkliches Problem mit einer von Rechten oder sog. "Neurechten" unterwanderten Friedensbewegung. Egal ob die Vorwürfe zutreffen oder nicht, diese Diskussion ist überflüssig und lenkt gekonnt vom eigentlichen Problem ab: Wir haben nachweislich einen Staatsapparat dessen Geheimdienste nicht in der Lage sind sich von Neonazi abzugrenzen. So lange dieses Problem nicht wirklich aufgeklärt und behoben ist sind Diskussionen über die Friedensbewegung wie der Streit über das Kaisers neue Kleider.

    • @Stupor Mundi:

      Sehr richtig ! Dieser NSU-Geheimdienst-Staat ist das Problem, nicht die Montagsdemos.

      • @Kai Feloibas:

        Das Eine schließt das Andere nicht aus.

        • @lichtgestalt:

          Klar. Aber hier zeigt sich, wovon abgelenkt werden soll. Von NSU und

          NSA. Leider mit diffamierender Mithilfe von Frau Ditfurth, die

          sich nolensvolens zur Handlangerin von Faschisten macht. So spielt der

          rechtsextremistisch-militaristische Staat "Kommunisten" gegeneinander aus,

          um Weltkrieg SCHEINBAR zu legitimieren. Ditfurths Warnungen vor NPD

          und AfD sind sehr wichtig. Aber offensichtlich nicht ihre Warnungen

          vor Jebsen, Elsässer, FED-Kritik (bei Lars Mährholz als solchem kenne ich mich leider

          nicht aus). Insbesondere FED-Kritik hat nichts zu tun mit "antijüdischer Welt-

          Verschwörungstheorie", sondern mit berechtigter Kritik an der sogar

          WELTWEITEN Mafiagunst der USA. Willy Wimmer (CDU) klagt nicht

          von ungefähr über "angelsächsische Brandstifter" (wortwörtlich; die CDU ist

          m.E. nicht "links" oder wenigstens demokratisch, abgesehen von dem

          namentlichen Lippenbekenntnis zu dem schillernden Wort "demokratisch"). DIE sind

          inzwischen mehr denn je das Problem. Sie zündeln weltweit, und zwar nach dem

          Drehbuch "Die einzige Weltmacht" des selber totalitären "Totalitarismus-Forschers",

          Welt-Kriegstreibers und eben "geostrategischen" BRANDSTIFTERS Zbigniew

          Brzezinski (offenbar glücklicherweise kein Jude, sondern erbadeliger Pole,

          familiär abstammend ausgerechnet aus ukrainischer Stadt).

  • Das Problem ist:

    wer kritisiert wessen Verschwörungstheorie als solche?

     

    ein Buchtipp:

    Thomas Grüter, Freimaurer, Illuminaten und andere Verschwörer : wie Verschwörungstheorien funktionieren, Fischer-Taschenbuch, 2011.

     

    Lars Märholz ist durch unddurch geprägt von einem antisemitisch Weltbild.

     

    Es kommt aber hinzu, dass die Politik der USA sich anbietet, hinter allem was weltpolitisch passiert, den Plan der "geheimen Plutokratie" zu vermuten.

     

    Das nutzen die Nationalisten und Kriegführer in vielen Ländern für sich.

     

    "Frieden mit Russland" funktioniert als emotionale Abwehr der Durchdringung der Welt mit Handel, Finanzmärkten.

     

    Es sind populistische Parolen und Haltungen statt sich wirklich weltweit zusammenzuschließen mit eigenen Anliegen in der eigenen sozialen Lage.

     

    VT = Zuschauer, Konsumhaltung.

    Basis-Initiativen = viele eigene Erfahrungen machen darüber wie Herrschaft funktioniert.

    • @nzuli sana:

      Schön dass Sie ein Buch gelesen haben.

      Ich lese auch Bücher.

      Da haben wir was gemeinsam.

    • @nzuli sana:

      Sind die MD jezt VTs, BIs oder beides? Was sagt Märholz in seinem Buch dazu? Welche verbindungen besten zwischen den MDs und den Kriegsführern?

  • 1G
    12671 (Profil gelöscht)

    Von Herrn Steinbicker habe ich noch nie zuvor gehört. Was er hier sagt, halte ich für spaltend. Man beschaue sich z. B. mal die Veranstaltung der Mainzer Mahnwache vom 03.10.14. an: http://www.youtube.com/watch?v=zUEZLMhTsvo

     

    Was hier geboten wurde, ist ganz sicher kritisch - was die augenblicklichen Zustände betrifft. Die Moderatoren der Veranstaltung erklären, warum sie das "Schimpfwort" Verschwörtungstheoretiker nicht ablehnen, sondern den Titel sogar annehmen. Es ist also die Deutung des Denunzierenden, die man sich anschauen sollte.

     

    Wer Teilnehmer der Mainzer Demo war, weiß ich nicht, ob da NPD-Leute oder nur Ökos waren. Dem Video entnehme ich allerdings eine Menge ordentlicher Argumente, die für Frieden sprechen.

     

    Der Weg zum Frieden ist natürlich für jeden ein anders gewollter. Wenn Herr Steinbicker den Weg des "nicht-mehr-miteinander-kommunizieres" wählt, dann grenzt er aus.

     

    Und da die Ausgrenzung in keinster Weise ein Weg zum Frieden ist, was das friedvolle Element seiner Botschaft ist.

    • @12671 (Profil gelöscht):

      Warum soll es von Bedeutung sein, von wem Sie gehört haben oder nicht? Muss man ab jetzt auch Nazis fragen, ob sie Nazis genannt werden wollen? Rassisten, ob sie welche sind? Das ist die völlige Aufgabe eigener Urteilsbildung. Es gehört unbedingt zu friedensstiftenden Intiativen hinzu, Richtungen nicht mitmachen zu lassen, die Menschen anderer Herkunft, anderer Religion oder anderer Hautfarbe zu geringeren, weniger wertvollen und/ oder in diesem Land Rechtlosen machen wollen.

      • 1G
        12671 (Profil gelöscht)
        @V. Beobachter:

        "Es gehört unbedingt zu friedensstiftenden Intiativen hinzu, Richtungen nicht mitmachen zu lassen, die Menschen anderer Herkunft, anderer Religion oder anderer Hautfarbe zu geringeren, weniger wertvollen und/ oder in diesem Land Rechtlosen machen wollen."

         

        Ich stimme Ihnen nicht zu. Man muss anders denkende Menschen in die Diskussion mit einbeziehen und mit Argumenten und durch Verständnis überzeugen. Ihr Vorschlag würde Ausgrenzung bedeuten. Da Sie jetzt anders denken als andere, muss man Sie nun deswegen auch ausgrenzen? Nein.

        • @12671 (Profil gelöscht):

          Neonazis am Tisch bedeutet: Flüchtlinge müssen draußen bleiben! Das ist ausgrenzend.

          • 1G
            12671 (Profil gelöscht)
            @V. Beobachter:

            Antwort Punkt 3:

             

            3. Hätte man nur ein einziges Land auf der Erde, würden Flüchtlinge von einem Kriegsschauplatz in einen anderen Winkel der Erde flüchten. In genau diesem Winkel - ob Staat oder kein Staat - würden immer Menschen leben, die entscheiden müssen, wie sie mit den "Neuen" umgehen. Es könnte sein, dass sich die hinzukommende 3. Gruppe mit der 1. Gruppe vereinigt und die schon lange ansässige 2. Gruppe verdrängt. Ein klassisches Völkerwanderungsthema. Bei unseren Staatsgrenzen identifizieren sich im Gegensatz zum Wüstenbeispiel Gruppe 1 und 2 mit dem Staat. Der Staat ist nicht nur ein Raum gleicher Kultur, sondern v. a. definiert er sich über das Einnehmen von Steuern und sein Rechtssystem. Für die Mitglieder von Gruppe 1 und 2 bedeutet das also, auf eine im Zweifel lange Zeit Rechte und Pflichten gehabt zu haben.

             

            Nun kommt Gruppe 3 von außen, die eben nicht jahrelang Steuern gezahlt hat, die nicht jahrelang für die Demokratie im Kleinen gekämpft hat. Und nun sagen Sie, dass Sie Gruppe 1 oder 2 ausschließen wollen bei der Entscheidung, wie man mit Gruppe 3 umgeht? Das geht einfach nicht. Sie schaffen dadurch entweder das klassische Völkerwanderungstrauma oder eher wahrscheinlich folgendes Szenario: Die von Ihnen ausgegrenzte Gruppe verliert ihre Identifikation mit dem Staat. Die Chancen auf ein neues extremistisches Regime stände bevor. Aber nicht, weil sie die Leute mit an den Tisch geholt hatten, sondern weil Sie so viele im eigenen Land ausgegrenzt hatten, so dass sich die ausgegrenzte Gruppe 3 das Recht einfach holt – nämlich im eigenen Land mitreden zu dürfen.

             

            Lassen Sie doch einfach alle Menschen für den Frieden demonstrieren. Friedens-Demos sind sowieso immer auf eine Weise esoterisch, eben weil jeder etwas anderes darunter versteht. Ruft aber auf der Demo einer "Krieg", gehört er nicht auf die Friedensdemo. Da gebe ich Ihnen Recht. Aber soweit ich das mitbekommen habe, hat das noch keiner getan.

          • 1G
            12671 (Profil gelöscht)
            @V. Beobachter:

            Dazu drei Antworten:

             

            1. Deswegen muss man alle am Verhandlungstisch versuchen zu überzeugen. Geht das nicht, muss die demokratische Mehrheitsentscheidung her. Aber die Gegenseite hat dann ihre Meinung sagen dürfen.

             

            2. Denken Sie zwei Kreise, die die Denkmuster abbilden, denen wir folgen: Die Staatsgebilde. Im inneren Kreis sitzen die Deutschen, im Äußeren die Nicht-Deutschen. Man könnte auch sagen: Im Inneren sitzt die Familie, im Äußeren die Gesellschaft. Nun einigt sich man i. d. R. immer erst im inneren Kreis, wie man die Dinge im äußeren Kreis angehen will. Selbst biologische Zellen arbeiten so. Erst mal muss die einzelne Zelle funktionsfähig sein, bevor wir von Homöostase im größeren Zusammenhang sprechen. Im Chinesischen gibt es das Sprichwort: Ist die Familie rein, funktioniert die Gemeinde. Funktioniert die Gemeinde, funktioniert der Staat. Immer vom Inneren ins Äußere entwickeln. Das gibt Stärke und Selbstvertrauen - auch für das eigene Staatswesen. Funktioniert der Staat nicht, ist er kein Staat (mehr). Die (Staats-)Grenzen verschwimmen. Dann ist es irrelevant, ob man Flüchtlinge aufnimmt oder nicht. Dann heißt es nur noch: Alles homogene Wüste. Jeder darf überallhin und Kulturen verschwimmen.

             

            Verstehen Sie mich nicht falsch, das Denkkonzept einer Weltregierung finde ich toll. Aber ist es nicht gerade die EU, die uns anhand TTIP verdeutlicht, wie schlecht große Strukturen funktionieren?

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Ich habe bereits im Frühjahr dieses Jahres sehr eindringlich auf die Gefahr rechter Unterwanderung der Friedensbewegung durch die sogenannte Mahnwachenbewegung hingewiesen."

     

    Eindringlich, Unterwanderung???

     

    In dieser "Demokratie" der heuchlerischen Oberflächlichkeit, wo der Faschismus von Ausbeutung und Unterdrückung im nun "freiheitlichen" Wettbewerb um "Wer soll das bezahlen?" und "Arbeit macht frei" funktioniert, da ist jede "Bewegung" nur eine Mahnwache des kreislaufend-geistigen Stillstandes, wenn sie nicht ein vorbildlich-nachahmenswertes Konzept zur Befriedung FÜR ALLE Menschen gestaltet, auch / besonders die "rechten" - doch vor solch einer wirklichen Wahrhaftigkeit haben besonders die Profiteure / Manipulateure der herrschenden Hierarchie ganz spezielle Angst!?

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @688 (Profil gelöscht):

      Das problematische Spektrum ist IMMERNOCH die Masse der manipulierten von und zu Kreuzchen auf dem Blankoscheck!

  • Informationen zu GWUP, CSICOP und anderen "Skeptiker"-Organisationen

     

    Die Bewegung begreift sich als eine gesellschaftliche Avantgarde zur Verteidigung dessen, was sie selbst für "Vernunft" und "Rationalität" hält. Ihr Ziel ist die Verbreitung einer an die historische Aufklärung des 18. und 19. Jahrhunderts angelehnten (leider kaum kritisch reflektierten) naturalistisch-szientistischen Weltanschauung sowie - vor allem - die öffentliche Bekämpfung von allen gesellschaftlichen Strömungen oder Facetten der Realität, die als Bedrohung dieses ideologischen Programms empfunden werden. Zu deren Abwehr werden als zentrale Kampfbegriffe Schlagwörter wie "pseudowissenschaftlich", "irrational", "Aberglauben", "paranormal" etc. eingesetzt, während man sich selbst als "skeptisch" oder "wissenschaftlich" beschreibt. Letzteres erweist sich bei näherer Prüfung jedoch als kaum haltbar. Tatsächlich hat die sog. "Skeptiker"-Bewegung wenig bis gar nichts mit der philosophischen Strömung des Skeptizismus zu tun, und sie führt in Wirklichkeit auch keine wissenschaftlichen Studien zu den von ihr mit großem Aufwand bekämpften Thesen Andersdenkender durch, urteilt in aller Regel nicht auf der Basis des tatsächlichen wissenschaftlichen Forschungstandes, sondern nur auf der Basis der vermuteten Kompatibilität mit dem eigenen Weltbild.

    Wenn man sich für einen Skeptiker hält, tut man gut daran, gelegentlich auch an seiner Skepsis zu zweifeln. Sigmund Freud http://www.skeptizismus.de/

  • Zitat: "Mit solchen Leuten möchte ich nichts zu tun haben."

    Die Ditfurth sagte, "mit solchen redet man nicht".

    Ja was soll man sagen.

    Für mich ist das unmenschliche Rethorik.

    Da werden Leute gebrandmarkt, die man sich zum Feind erklärt hat.

    Friedensaktivismus geht anders:

    Die Leute, die ich nicht verstehe, mit denen rede ich um sie zu verstehen.

    Oder, wenn ich glaube sie sind auf dem falschen Trip, dann rede ich mit ihnen um sie auf ihren Trip hinzuweisen.

    Aber ich rede mit ihnen, nicht über sie.

    Einfach ablehnen, sich abgrenzen oder wie man so schön sagt, sich distanzieren ...

    das ist bequem und das ist kein Friedensaktivismus.

     

    Und "neurechts" ? Ein Neuwort. Wahrscheinlich eine Medien-Schnellerfindung.

    Was ist eigentlich "neulinks" .. wurde das auch schon definiert ?

    Und was ist wenn wirklich nur noch wenige meinen, man müsse rechts - oder - links aufgestellt sein.

    Noch nicht lange her, da war man katholisch - oder - evangelisch.

    • @Johannes Kühn:

      "Die Ditfurth sagte, "mit solchen redet man nicht".

      Ja was soll man sagen.

      Für mich ist das unmenschliche Rethorik.

      Da werden Leute gebrandmarkt, die man sich zum Feind erklärt hat.

      Friedensaktivismus geht anders: "

       

      Wissen Sie.:

      Vielleicht ist das auch einfach nur ein Erfahrungswert. Wenn ich bemerke, dass ich bei einer anfänglich sachlichen Debatte nach zwei, drei Sätzen wieder bei irgendeiner Weltverschwörungstheorie bei jemanden ankomme, dann rede ich dann mit solchen Leuten, wenn ich beruflich mal wieder gezwungen bin mit Menschen mit Wahnvorstellungen zu reden. In meiner Freizeit halte ich mich dann auch lieber an konservativ klingende Benimmregeln wie "Mit sowas redet man nicht."

       

      Und wenn man aus der früheren Friedensbewegung der 80er Jahre etwas lernen kann, dann, dass man nicht mit denen mitläuft, die nur kurzfristige gemeinsame Ziele haben. Denn manche frühere "Friedensaktivisten" waren die ersten, die, als sie Macht bekamen, wieder Angriffskriege der BRD führten. Auf solche "Friedensaktivitäten" kann ich verzichten.

      • @Age Krüger:

        OK, aber wenn Ihnen vor 2 Jahren jemand gesagt hätte, die NSA versucht, die ganze Welt abzuhören, jede email zu speichern, jedes Telefonat .. dann hätten Sie auch gesagt, das sind nur Wahnvorstellungen ?

        Wo ich zustimme: Wir sollen uns alle für langfristigen Frieden einsetzen.

        • @Johannes Kühn:

          ".. wenn Ihnen vor 2 Jahren jemand gesagt hätte, die NSA versucht, die ganze Welt abzuhören, jede email zu speichern, jedes Telefonat .. dann hätten Sie auch gesagt, das sind nur Wahnvorstellungen ? .."

           

          Wer was von IT und USA versteht, war sich über die Abhörpraktiken seit mehr als zehn Jahren im Klaren. Dass es geheimgehalten wurde, ist allerdings irgendwie ..... logisch

      • @Age Krüger:

        "Denn manche frühere "Friedensaktivisten" waren die ersten, die, als sie Macht bekamen, [wieder] Angriffskriege der BRD führten. Auf solche "Friedensaktivitäten" kann ich verzichten..."

         

        "ay, there’s the rub; " (Hamlet)

  • "Unterwanderung der Friedensbewegung durch Neurechte und Verschwörungstheoretiker"

     

    Damit hat man die Freidensbewegung also totgeschlagen und braucht nichtmal Argumente :D

     

    Sorry, aber ich verbuche das unter "übliche Propaganda", nicht weiter weiter bedeutsam.

    • @h4364r:

      Das ist übliche Propaganda und der Versuch, von dem eigentlichem Problem wegzulenken.

      Nämlich von den Putschen und Kriegsbemühungen und von den tatsächlichen Angriffskriegen des westliche Bündnisses in den letzten 20 Jahren. Und von ihren Kriegsplänen für die nächsten 30 - bis 100 Jahren.

      Propaganda pur.

      Interessant ist, dass sich fast alle deutschen Medien daran beteiligen.

  • Otmar Steinbicker richtet sich nach Jutta Ditfurth. Die kenne ich als leninistische Marxistin. Sie kämpfte mutig gegen Joschka Fischer, weil sie Leninistin ist, Fischer stattdessen erklärter Stalinist. Dass Frau Ditfurth sich äußert gegen Silvio Gesell, ist m.E. ärgerlich. Gesells Lehre galt John Maynard Keynes als sehr wichtig, wenn auch nicht fehlerfrei. War laut Ditfurth auch Keynes ein Verschwörungstheoretiker, Antisemit, rechter Propagandist, Ideologe? Ist eine Leninistin und Marxistin selber keine Ideologin? Keynes schrieb schon 1936 u.a.:

    "Ich glaube, daß die Zukunft mehr vom Geiste Gesells als von jenem von Marx lernen wird."

    Ditfurth huldigt marxistischer Ideologie. Ist der extrem autoritäre Leninismus nicht sehr nahe am Faschismus?

    Ken Jebsen ist kein Antisemit, wie Ditfurth sagt. Jebsen würde sich kaum auf Juden wie Daniel Ellsberg, Erich Fromm, Noam Chomsky berufen.

    Sehr problematisch an Jebsen finde ich nur, dass er krampfhaft zum Nichtwählen aufruft, offenbar weil gute Wahlrechtsideen seinen beachtlichen intellektuellen Horizont überschreiten. Leider auch den von Frau Ditfurth mitsamt ihrer Frankfurter Kommunal-Kandidatur "Ökolinx".

    Jürgen Elsässer scheint mir weder antisemitisch noch antischwul zu sein. Ditfurth lehnt ihn ab, weil er nicht stramm nur marxistisch denkt, sondern zugleich auch nationalstaatlich (nicht nationalistisch) argumentiert. Sie begreift auch diesen riesigen Unterschied schlicht nicht.

    Lars Mährhoz kenne ich ebensowenig wie Otmar Steinbicker. Die FED wurde kurz vor Weihnachten am 23.12.1913 PRIVATISIERT von Woodrow Wilson (WEIL die meisten Kongress-Abgeordneten schon in der Heimat waren), von der Mafia (nicht von Juden), der Wilson die Privatisierung versprochen hatte, so dass sie ihm zur Präsidentschaft verhalf. John F. Kennedy wurde am 22.11.1963 in Dallas offenbar durch Mafia ermordet, weil er einen Staats-Dollar (Aufschrift "United States Of America" statt "Federal Reserve Of America") ausgab.

    • @Kai Feloibas:

      Mit Verlaub: Sie reden mehr als Unsinn.

       

      "Jürgen Elsässer scheint mir weder antisemitisch noch antischwul zu sein."

       

      spätestens da wirds albern....

       

      wohlmöglich haben Sie im Sexualkunde-Unterricht nicht aufgepasst...den Elsässer ja ebenfalls als Ursache für schwule Verwirrung geisselt.

      • @rush hour:

        Ich bin über Herrn Elsässer nicht umfassend informiert. Deshalb schrieb ich "scheint mir". Das ist weder albern noch "mehr als Unsinn" (was wäre das ? Albern?). Über seine Äußerungen zu Homosexualität weiß ich nicht genug. Zum Antisemitismus-Vorwurf hat er sich aber m.E. hinreichend klar entkräftend geäußert. Insoweit scheint mir Frau Ditfurths Vorwurf diffamierend zu sein, die ihn besonders deshalb kritisiert, weil er "Kommunist" gewesen sei. Sie selbst hält sich offenbar noch für eine "Kommunistin". Und zwar sogar für eine vorbildliche. Bloß dass "Kommunismus" eine Schimäre ist. Bei aller Anerkennung für ihre sachlich zutreffende Kritik insbesondere an Joschka Fischers "Kommunismus", hatte m.E. nicht nur Stalin, sondern auch Lenin (sowie Trotzki - oh, der war ja Jude, ist deshalb vielleicht gar nicht von mir kritisierbar insbesondere für sein brutales Niederkartätschen des Kronstädter Matrosen-Aufstands von 1921 gegen den Hunger der russischen Bauern und für sogenannte "Rätedemokratie"=Sowjetstaat ?) ein riesiges Demokratie-Defizit. Frau Ditfurth selber ist bei all ihrer RATIONALISTISCHEN Verbundenheit zu den gegen die Bevölkerung verübten kapitalistischen Verbrechen übrigens auch äußerst autoritär und undemokratisch. Voluntaristisch hat sie KEINERLEI Demokratie-Konzept. Das ist ihre Achilles-Verse. Freilich mangelt es auch Herrn Elsässer (sowie Herrn Jebsen; das ist der Grund, weshalb er so hartnäckig für Nichtwählen wirbt) genau daran. Mir bringt das nichts, dass "Kommunisten" sich gegenseitig in Verruf bringen, nur weil denen ALLEN jegliches demokratisches Konzept fehlt. Hier scheint sich die Endphase der vom Geheimdienst Anfang der 1970er Jahre genüsslich veranlassten Aufsplitterung der "Kommunisten" in zahlreiche Kleingrüppchen zu ereignen.

    • @Kai Feloibas:

      Ditfurth ist Leninistin?

       

      Sehr interessant.

       

      Dann mal einen Beleg dafür.

      • @Age Krüger:

        Ich kenne sie GENAUESTENS. Es gibt für ihren Leninismus jede Menge Beweise. Sie können aber gerne weiterhin ganz naiv auf sie blicken. Mir langt, was ich weiß.

         

        Trotzdem finde ich sie sehr mutig und sehr wichtig. Aber durch ihren m.E. ziemlich penetranten Marxismus und Leninismus leider auch reichlich denkbeschränkt. Ich weiß sehr genau, was ich da schreibe, und ich meine das auch genau so, wie ich es schreibe.

         

        Schönen Gruß und Dank für Ihr Interesse.

        • @Kai Feloibas:

          Ich schätze mal, Sie wissen nicht mal, was Leninismus ist. Schon das sie im Kommentar das im Gegensatz zu dem Stalinismus sehen, ist eher problematisch. Leninismus zeichnet sich neben der Imperialismustheorie vor allen Dingen dadurch aus, dass man die Partei als die Avantgarde der Arbeiterklasse betrachtet.

           

          Nationale Marxismus ist btw nix neues, ebenso wie der nationale Sozialismus. Der sich wie der letztere nannte war allerdings doch ein wenig antisemitisch afair. Ich glaube, man verdächtigt auch Hitler noch heute, ein Antisemit zu sein.

          Wenn Sie meinen, dass also Elsässer ein Marxist ist, der gleichzeitig national ist, dann nennt man diesen auch "Stalinisten". Stalin gab die Parole vom "Sozialismus in EINEM Land" aus. Und was dabei raus kam, wissen wir auch.

           

          Aber genug Theoriebildung verschwendet. Wer argumentieren will, mit Sätzen wie "Mir langt, was ich weiß" der sollte sich auch tatsächlich damit begnügen, was er weiß.

          • @Age Krüger:

            Dass mir langt, was ich weiß, bezog sich auf Ihr

            Ultimatum, zu "belegen", dass Frau D. Leninistin ist. Nicht ich muss mich begnügen.

            Begnügen Sie sich damit, sich selbst unmittelbar zu informieren.

            Bei "Montagsdemonstrationen", die ich nicht heiligspreche, weder mit noch ohne

            "neurechte Kräfte", handelt es sich m.E. um ein Bemühen, Dritten Weltkrieg zu

            verhindern, der von üblichen Gewalttätern und Schwerverbrechern durchaus geplant

            und angestrebt wird.

            Im übrigen können Sie gerne Leninismus und Stalinismus einfach

            zusammenrühren. Sie "schätzen", ich wüsste "nicht mal, was Leninismus ist".

            Verschätzen Sie sich da mal nicht.

            Ich denke nicht dran, Elsässer gegen irgendeine Variante von

            Marxismus zu verteidigen. Das kann der selber tun. Aber ich widerspreche, dass

            Stalin "nationaler Marxist" war. Trotz seiner Herkunft aus Georgien war er russisch-

            nationalistischer Diktator + Massenmörder, der zudem zahlreiche nationale,

            insbesondere nichtrussischsprachige Gebiete ("Vielvölkerstaat") brutal entmündigte

            für seinen russisch-OCHLOKRATISCHEN ("bolschewistischen") Nationalismus.

            Nationalstaatlicher Marxismus ist nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit

            Stalinismus, zumal Stalin nur scheinbar Marxist war. Wie das bei Herrn Elsässer ist,

            weiß ich nicht, zumal ich nicht primär marxistisch denke, sondern

            demokratietheoretisch.

            Sie äußern, Hitler werde heute noch verdächtigt, Antisemit zu sein. Falls

            Sie damit Judenfeindlichkeit meinen, wüsste ich nicht, wieso Sie nur von

            "Verdacht" schreiben. Vielleicht wollten Sie witzeln. Das fände ich aber

            ziemlich schlecht. Hitler war m.E. anders als Stalin ein Rassist. Aber der

            Rassismus-Vorwurf von Frau D. an die Kritiker MAFIÖSER Machenschaften der

            FED ist m.E. plump. Wie gesagt, Lars Mährholz kenne ich nicht. Und Frau D.s

            Beobachtungen bei NPD und AfD finde ich durchaus bemerkenswert. Aber

            Kurzschlussdenken zugunsten der seit dem 23.11.2013 für die Mafia privatisierten

            FED scheint mir völlig unangebracht.

        • @Kai Feloibas:

          "Ich kenne sie GENAUESTENS. Es gibt für ihren Leninismus jede Menge Beweise."

          Dann mal her damit. Großbuchstaben reichen nichta ls Beweis;)

  • „personen mit inakzeptablen vergangenheiten in ihren reihen an verantwortlichen positionen hatten.[haben?].." (@P.G.) Problematisch ist nicht die Vergangenheit sondern die inakzeptable Gegenwart vieler Personen. Der Begriff „Neue Rechte" wurde sicherlich von dunklen Mächten als Teilstrategie des „Teile und herrsche" erfunden, wodurch die Verschwörungsdiabeticker gleich wieder ihren Zuckerschock bekommen. ;-)

     

    Verschwörungen hin oder her: Es ist schlicht Machtmissbrauch, dem Ihr gegenübersteht; und friedlich, wehrte Neopazifisten, ist das System aus politischer Macht und Systempresse nicht zu knacken. Es ist wohl die (berechtigte) Angst vor den Schweinen, die sich in Revolutionen stets an die Macht putschen, welche Otmar Steinbicker vermutlich umtreibt und warum er die Zusammenarbeit mit einigen Personen ablehnt.

     

    Hört meine Orwell-Fantasie von einer Farm mit Tieren:

    „Lasst keine Schweine an die Macht, lasst Schafe nur regieren.“

  • Da hat er doch auch recht!!

    Natürlich war die deutsche Presse insbesondere bis vor einigen Monaten extrem einseitig, und natürlich hat die EU insbesondere in der Ukraine-Assoziation wirklich grob daneben gegriffen (gute Zusammenfassung im aktuellen Spiegel). Aber: Russland doch genau so!! Deutschland ohne Nato? Und wenn die solche Faschköppe dabei haben, mit ihren einseitigen Denkschemen (EU böse, USA Teufel), dann würde ich da auch nicht mitmachen.

  • man zeige mal die organisationen, verbände oder vereine die nicht fragwürdige personen mit inakzeptablen vergangenheiten in ihren reihen an verantwortlichen positionen hatten. ist es nicht begrüßenswert dass sich hier menschen für den frieden einsetzen. schlimm finde ich was unser bundespräsi in diesem zusammenhang so absondert. für den frieden zu demonstrieren ist allemal ehrenwerter als dies nicht zu tun.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @p.g.:

      "ist es nicht begrüßenswert dass sich hier menschen für den frieden einsetzen. schlimm finde ich was unser bundespräsi in diesem zusammenhang so absondert. für den frieden zu demonstrieren ist allemal ehrenwerter als dies nicht zu tun."

       

      Da haben Sie die unpolitische Grütze in den Köpfen mancher Friedensdemonstranten gut parodiert. :)

  • Ohne jetzt inhaltlich auf das Interview eingehen zu wollen, aber die Aussage "Unter dem Berliner Aufruf stehen zweifellos auch die Namen honoriger Menschen. Leider sehen sie die Problematik nicht in der Schärfe, wie ich sie sehe" erreicht sicherlich einen Topwert auf der nach oben offenen Arroganzskala..

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Sophokles:

      Wieso denn? Ist doch sehr freundlich formuliert... :)

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Verschwörungstheoretiker, Verschwörungstheoretiker, Verschwörungstheoretiker,

    Verschwörungstheoretiker.

    Liebe Taz- Mitarbeiter: Ist das euer Ernst?

    Gehts noch inhatlsleerer?

    Sachlichkeit? Fehlanzeige.

    Dialogbereitschaft? Fehlanzeige.

    Ja okay ihr druckt die Ansichten des interviewten ab.

    Totzdem kann ich mich nicht des Endruckes erwehren, dass auch bei der Taz die Strategie verfolgt wird die Montagsdemos mit allen Mitteln diskreditieren zu wollen.

     

     

    Kommentar gekürzt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

    • @9076 (Profil gelöscht):

      Genau. Verschwörungstheoretiker, Neurechter, Antisemit - sind Begriffe, die sich im Moment auf dem Markt der Meinungsumfragen als "komisch, skuril und krude" erwiesen haben. Und so reiten die Medien auf diesen Begriffen rum.

       

      Klares Ziel: Die Friedensbewegung als Ganzes zu schwächen.

      Zumindest um sie zu spalten ( Divide et impera ).

      Die Medien, mit kleinen Ausnahmen, sind sich interessanterweise sehr einig in dem Bestreben, die Friedensbewegung entweder als tot zu erklären oder als verrückt.

      Genutzt hat es nicht viel, die Mahnwachen für den Frieden laufen weiter.

      An inzwischen 130 Orten in der Schweiz, Österreich und Deutschland.

      Und es gab schon die ersten grösseren Demos gemeinsam mit den klassischen Friedensorgas.

      Aber die Medien werden ihren Kampf gegen die Windmühlen nicht aufgeben.

    • @9076 (Profil gelöscht):

      Als Verschwörungstheoretiker bezeichnet man generell Leute, die ALLES per EINER Verschwörungstheorie erklären. Beispiel: “Woran liegen alle Kriege in der Geschichte in den letzten 100 Jahren? Und was ist die Ursache von allem? Und wenn man das halt alles ‘n bisschen auseinander klamüsert und guckt genau hin, dann erkennt man im Endeffekt, dass die amerikanische Federal Reserve, die amerikanische Notenbank – das ist eine Privatbank, dass sie seit über hundert Jahren die Fäden auf diesem Planeten zieht”. (Lars Mährholz)

       

      Dass es einzelne Verschwörungen gibt, wird keiner abstreiten. Aber das weißt du bestimmt schon alles, hast aber beschlossen, es zu ignorieren, und weiter über die von Oben gelenkte Hetze zu jammern.

      • 9G
        9076 (Profil gelöscht)
        @Kosmos Kosmos:

        Danke für ihren Versuch der Deutung.

        Ich verachte Denunziationsvokabeln. Mir wurscht ob die TAZ oder irgendein Lars Mährholz sie für sich beanspruchen.

  • Zitat: "Mit solchen Leuten möchte ich nichts zu tun haben."

    Man muss sich darüber klar werden, was hier gesagt wird. Inhalte können diskutiert werden, Meinungen ausgetauscht - aber die Ablehnung der Personen, das ist eine ganz andere Herangehensweise, die ich nicht nachvollziehen kann. Ich denke so lange es ein gemeinsames, übergeordnetes Ziel gibt, sollte man sehen wie man zusammenarbeiten kann. Nun liegt der Hauptvorwurf von Hern Steinbicker darin, dass zwei Personen "der Vorwurf gemacht [wird], neurechte Verschwörungstheoretiker zu sein."

    also der Vorwurf, etwas zu "sein".

    Ich habe von beiden viele Reden gehört und keinen "neurechten" Aspekt erkennen können. Übrigens wäre ich dankbar, wenn das mal jemand definieren könnte.

    • @EinBerliner:

      Ich denke, das sollte ihnen doch mittlerweile auch klar sein, dass diese Wörter, wie Verschwörungstheoretiker, Neurechter, Antisemit usw. hauptsächlich dafür da sind, um Personen mundtot machen zu können. Eine schon etwas ältere aber dennoch nützliche Strategie, die nach wie vor bei denjenigen wirkt, die noch noch nicht bemerkt haben, dass ihr Oberstübchen zum Denken da ist. Diese lassen sich dann lieber von vermeintlich schlauen Leuten sagen wer der Böse ist und wem man nicht mehr zuhören darf. Die besonders Braven wiederholen das dann wie den Rosenkranz, obwohl sie sich inhaltlich wahrscheinlich nie damit befasst haben. Ach ja, habe ich ganz vergessen....Damit man sich nicht zuviel Arbeit machen muss, lässt man Belege für diese Behauptungen einfach weg oder erfindet schnell welche, wenn man gerade eine kreative Phase hat. Im obigen Artikel hat man sich für Variante 1 entschieden, oder findest du Belege?

    • @EinBerliner:

      Wenns zum googlen nicht reicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Rechte

      • @heinz martensen:

        Danke für den Link. Ich hatte gedacht, es gäbe ein "noch neueres" Wortverständnis dafür. Nach der Lektüre des Artikel bin ich nun umso mehr der Ansicht, dass sich solche neurechten Tendenzen in den Reden der genannten Personen nicht wiederfinden.

  • In den früheren Friedensbewegungen, bewegten sich mit Sicherheit ebefalls Menschen unterschiedlichster Coleur. Ja sie waren International.

    Eines war allen gemein. Sie wollten Frieden in Europa und in der Welt.Ich habe nie gefragt welches Motiv mein Nachbardemonstrant haben könnte, gemeinsam mit 300 000 weiteren Nachbardemonstranten für Frieden zu demonstrieren. Ich werde sie auch heute nicht fragen. Zunächst zählt doch wohl nur die grundsätzliche Haltung.

    Die Machtelite und vor allem die Springerpresse waren not amused über den Erfolg der damaligen Friedensbewegung. Heute ist es die Taz, die versucht eine neu entsehende Friedensbewegung im Keime zu spalten oder zu ersticken. Wovor hat sie Angst ? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass alles dafür getan wird , eine Großdemo zu verhindern. Das erinnert an die machiavellistische Technik des Teilens und Herrschens.

    Natürlich haben die s.g. Eliten Angst vor allen progressiven Erscheinungen. Früher wie Heute. Aber eines ist notwendiger denn je. Frieden. Und dazu darf man die Menschen, die zunächst nur ein Ziel verfolgen , weder in links und rechts, noch in West- oder Ostversteher aufteilen. Frieden ist die Abwesenheit von Krieg.

    Nur darum geht es.

    Also auf zur friedlichen Friedensdemo.

    Diskutieren kann man hinterher.

     

    "Demokratie braucht produktive Unruhe ... die Unruhesgeister sind die Elite einer demokratischen Gesellschaft.." (Heribert Prantl)

    • @Stefan Becker:

      Jaja, die Systemkritik immer schön an einer angeblichen "Elite" festmachen, so muss man sich keine Gedanken über komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge machen. Is ja auch bequemer.

       

      Wie hat das Sonneborn mal so schön gesagt? "Politik braucht Feindbilder."

      • @Winston Smith:

        Jaja, die Kritik immer nur an Begriffen fest zu machen. So muss man sich keine Gedanken machen, wie man potenzielle Kriege verhindern kann.

        Wie hat Jesus mal so schön gesagt ?

        Wer Augen hat der sehe, wer Ohren hat der höre.

        Schlafen sie weiter, ist auch schön bequem

         

        es kommt doch wahrlich nicht auf die Begrifflichkeit an, über die man sich streiten sollte, es geht, wie schon gesagt um Grundsätzliches. Das ist nicht bequem.

  • 3G
    3618 (Profil gelöscht)

    http://www.spiegelfechter.com/wordpress/130975/politik-im-netz-wie-wir-alle-zu-schmuddelkindern-gemacht-werden-koennen

    "Die Tatsache, dass rund 50 Organisationen und weit über 100 Einzelpersonen den Aufruf unterzeichnet haben, nehmen all jene, die bereits die eigentliche verwerfliche Motivation der Veranstaltung ausgemacht haben wollen, bestenfalls zur Kenntnis, mehr aber auch nicht. Anders herum wird ein Schuh draus, jeder, der sich ebenfalls beteiligen will, der mit demonstrieren möchte oder für den „Friedenswinter 2014/2015“ wirbt, wird als Feind entlarvt, der offenbar ebenfalls ein potenzieller Faschist und Verschwörungstheoretiker sein muss."

    Die Tatsache, dass auch Leute mit demonstrieren, die sich nicht auf der vollen Höhe des gesellschaftlichen Bewusstseins von CDUCSUSPDGRÜNEFDP sollte niemanden abhalten, im Gegenteil. Ich sehe da nur die Strategie des "Teile und herrsche" und der Verhinderung von Widerstand schon in dessen Entstehen.

    Glaubt Herr Steinbicker, dass die Hunderttausenden, die zum Ende der DDR auf den Straßen waren von der Gauck'schen Freiheit beseelte Demokratiefreunde waren, oder waren da nicht auch schlichte Konsumhungrige, ziemlich Rechte und einfache Mitläufer dabei?

    Nichstdestotrotz wird das als Revolution gefeiert, aber klar, da ging es ja auch um den Anschluss an uns, den GUTEN WESTEN und den Zugang zu unserem heiligen Konsum.

    • @3618 (Profil gelöscht):

      Lustig ist schon, dass Namen verzeichnet sind, die gegenüber der taz mitteilten, sie hätten ihre Unterschriften zurückgezogen. Also für die Verlässlichkeitder Liste kann man wohl nicht die Hand ins Feuer legen. Und schon gar nicht weiß man, ob die Gruppen wussten, worauf sie sich da einlassen.