: Freunde der ernsten Musik funken SOS: Bekennt euch!
Wieder einmal steht es kritisch um die deutschen Opernhäuser. Das Geld reicht vorn und hinten nicht. Einfach phänomenal, möchte man meinen angesichts der Gagen für Pavarotti, Carreras und Co. Und so appellierten am Wochenende die Chefs der großen Häuser an die Politiker. Die Deutsche Opernkonferenz bittet um ein deutliches Bekenntnis der Politik zur Kunst. Klare Aussagen und Aktivitäten zu Bestand und Entwicklung der Opern seien notwendig, heißt es in einer Mitteilung. Drei Tage debattierte man über die Kürzungen von Subventionen im Kulturbereich. Überlegungen, die Finanzen besser zu bündeln und die Arbeit der Häuser enger zu gestalten, will man auch angestellt haben. Unterdessen wurde in Baden-Baden das zweitgrößte Opernhaus Europas eingeweiht. Es liegt in der Regie eines privaten Veranstalters. Das Haus mit seinen 2.500 Plätzen wird wegen seiner Größe kritisiert. Außerdem flossen erhebliche Gelder der öffentlichen Hand in den Bau. Das Haus kostete 120 Millionen Mark. Zu Pfingsten finden hier die aus Salzburg abgeworbenen Herbert-von-Karajan-Spiele statt. Spektakuläre Aufführungen werden in Baden-Baden wohl nicht zu erwarten sein, das Haus hat rein kommerziellen Anforderungen zu genügen. Foto: Daniel Biskup
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen