Fremde Heimat: Grenzen der Zugehörigkeit

Doris Akrap im Gespräch mit dem Autor Dmitrij Kapitelman über sein neues Buch „Eine Formalie in Kiew“, das sich dem großen Thema „Migration“ widmet.

Dmitrij Kapitelman

Kapitelmans Roman: ein witziges und ironisches sprachliches Feuerwerk. Foto: Christian Werner

Dmitrij Kapitelman erzählt in diesem autobiographischen Roman von Migration, die nie aufhört. Er beschließt nach 25 Jahren in Deutschland Deutscher zu werden. Eine Kleinigkeit ist das, sollte man denken, und doch fehlt ein entscheidendes Dokument – wie es so geht in Deutschland – und so muss der Autor wegen einer bürokratischen Formalie nach Kiew reisen.

Wann: Di., 25.05.21, 17 Uhr

Wo: youtu.be/ONvGbFv70iw

Kontakt: taztalk@taz.de

Kapitelman beschreibt die Erlebnisse auf dieser Reise als Sohn ukrainischer Einwanderer in Deutschland und als ukrainischstämmiger Deutscher in der Ukraine. Er sieht sich mit der Vergangenheit konfrontiert, mit der Erinnerung an liebende Eltern und der familiären Gegenwart, die vom Streit über die aktuelle Politik in Russland und der Ukraine bestimmt ist.

Das tut er mit dem Witz eines Saša Stanišić, der Zärtlichkeit eines Joseph Roth und der ethnografischen Genauigkeit einer Emilia Smechowski – das schreibt jedenfalls Die Welt in ihrer Rezension. Und die taz freut sich über ein „Feuerwerk“ der Sprache und Ironie.

Eine Formalie in Kiew – ein taz Talk im Rahmen von „Leipzig liest extra“ mit:

Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam im Alter von acht Jahren als „Kontingentflüchtling“ mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Heute arbeitet er als freier Journalist. 2016 erschien sein erstes, erfolgreiches Buch „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“, für das er den Klaus-Michael Kühne-Preis gewann. Sein Buch „Eine Formalie in Kiew“ ist bei Hanser Literaturverlage erschienen.

Doris Akrap ist seit 2008 bei der taz als Meinungs-, Kultur-, Schwerpunkt- und Online-Redakteurin, Veranstaltungskuratorin, Kolumnistin, WM-Korrespondentin, Messenreporterin, Rezensentin und Autorin, ab 2012 Redakteurin der taz am Wochenende. Sie hat Religions- und Kulturwissenschaften sowie Südosteuropäische Geschichte zu Ende studiert, ist Herausgeberin der Jungle World, war Redakteurin der Sport-BZ, Mitgründerin der Hate Poetry und Mitinitiatorin von #FreeDeniz.

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