Freitagsspiel der Fußball-Bundesliga: Mönchengladbach in der Krise
0:3 verlieren die Borussen zuhause gegen den HSV. Der Saisonstart ist bisher gründlich misslungen. Und beim Champions-League-Auftakt wird der Kapitän fehlen.
Die Freude auf das Match gegen den FC Sevilla am Dienstag, Mönchengladbachs erster Auftritt in der europäischen Königsklasse seit 37 Jahren, wurde aber vor allem durch die schwere Verletzung von Martin Stranzl getrübt. Der Kapitän war gerade erst nach einer fünfmonatigen Verletzungspause wieder an Bord und musste nach knapp einer Stunde vom Platz getragen und ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nach Information des Clubs hat sich der 35-Jährige eine Fraktur der Augenhöhle zugezogen und muss wohl operiert werden.
Damit fällt der Leistungsträger, in den so viel Hoffnung gesetzt worden war, an Dienstag und darüber hinaus erneut aus. „Das kommt jetzt noch obendrauf“, meinte Eberl. „Er ist unser wichtigster Spieler. Hoffentlich kommt er bald wieder“, sagte Borussias Profi Havard Nordtveit.
Doch auch mit Stranzl bot die beste Rückrundenmannschaft der vergangenen Saison eine schwache Vorstellung gegen keineswegs überragende Hamburger, die mit einer auf sechs Positionen veränderten Elf aufliefen. Bei allen drei Gegentreffern leisteten die Gladbacher Schützenhilfe. Der sonst so solide Tony Jantschke sah nicht gut aus, auch Routinier Roel Brouwers patzte.
So kam der HSV am vierten Spieltag im dritten Auswärtsspiel zum zweiten Sieg. Der erstmals von Beginn an nominierte Pierre-Michel Lasogga per Doppelpack (11./44.) und Nicolai Müller (52.) trafen für den Fast-Absteiger der Vorsaison.
Die Gründe für den Gladbacher Absturz sind offensichtlich. Schon 2012, als Marco Reus, Dante und Roman Neustätter den Club verließen, hakte es beim Neuaufbau. Passt das neue Personal? Noch hat sich das Team nicht gefunden, auch wegen verschiedener Ausfälle und Sperren. Damals wie heute stehen durch die internationalen Spiele zudem in der Hinrunde fast nur noch englische Wochen an. Das reduziert die Trainingseinheiten erheblich und erschwert dem Trainer die Arbeit.
Favre erklärt die Problematik auf dem Platz einfach: „Nicht der, der den Ball hat, macht den Fehler, sondern der, der ihn bekommen soll. Es fehlt die Bewegung, defensiv und offensiv“, stellte der Coach fest. „Ich verstehe einfach nicht, woher diese unfassbare Angst in der Mannschaft kommt“, sagte der Sportdirektor. Eberls Hoffnung: „Wir haben jetzt diese gnadenlose Zeit vor uns, in der alle drei Tage ein Spiel ansteht. Viele glauben jetzt, wir geben die Punkte in Sevilla ab. Also was haben wir zu verlieren? Nichts!“
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