■ Mit Umweltverbänden auf du und du: Freie Fahrt für Autos
Berlin (taz) – Was der ADAC kann, kann auch der BUND. Seit gestern vermittelt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland seinen autofahrenden Mitgliedern Versicherungspolicen. Öko-Rabatte für besonnene AutofahrerInnen heißt die Devise der neuen „Öko- Plus-Kfz-Versicherung“. Das Versicherungsunternehmen Rheinland AG bietet BUND- Mitgliedern 10 Prozent Vergünstigung auf Autoversicherungen.
So zahlen VW-Golf-III-GL- FahrerInnen 1.333,40 Mark im Jahr für unbegrenzte Haftpflicht und eine Teilkaskoversicherung mit 300 Mark Selbstbeteiligung. Das sind 1.423,40 Mark, wenn man die Mitgliedsgebühr beim BUND von 90 Mark für Einzelpersonen dazurechnet. Wer eine Bahn-Card oder eine Jahreskarte für den öffentlichen Nahverkehr besitzt, zahlt gleich noch mal 10 Prozent weniger, also 1.178,30 Mark im Jahr. Plus Bahn-Card von 220 Mark und der 90 Mark macht das 1.488,30 Mark. Weitere 10 Prozent bekommen Versicherte erlassen, wenn sie zusätzlich eine Fahrraddiebstahlversicherung oder eine Unfallversicherung abschließen. Ein Fahrrad im Wert von 1.000 Mark kostet zum Beispiel 109 Mark Gebühr. Auto- und fahrradfahrende BUND-Mitglieder geben mit der Bahn-Card in der Tasche nur 1442,20 Mark aus.
Der BUND kommt damit dem Vekehrsclub Deutschland (VCD) zuvor. Der gilt als umweltfreundliche Alternative zum ADAC und hat ab September ebenfalls eine Autoversicherung für seine Mitglieder vorgesehen. Auch der VCD geht davon aus, daß seine Anhänger umweltschonender Auto fahren, das Fahrrad und den öffentlichen Personenverkehr benutzen. Daher wird der VCD keine gestaffelten Tarife einführen. Die Versicherung für den VW Golf III GL soll beim VCD 2.090,10 Mark kosten. Damit liegt er noch unter den Preisen des ADAC, der mindestens 2.545 Mark verlangt. Kostenbewußte AutofahrerInnen brauchen in Zukunft also nur den Umweltverbänden beizutreten und können dann preiswert Kilometer runterbrausen. Denn wer wenig fährt, wird weder bei BUND noch beim VCD für sein Umweltbewußtsein belohnt. Manuela Römer
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