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Frankreichs Arbeitsrecht wird gelockertMacron macht Arbeitgeber glücklich

Frankreichs Präsident Macron hat seine Lockerung des Arbeitsrechts unterzeichnet. Kündigungen sind künftig einfacher, Abfindungen werden gedeckelt.

Unter Arbeitern ist die Reform nicht beliebt: Demo gegen das Gesetz Foto: dpa

Paris afp | Die Arbeitsmarktreform in Frankreich – ein zentrales Wahlversprechen von Staatschef Emmanuel Macron – ist beschlossene Sache. Der Präsident unterzeichnete am Freitag in Paris die Verordnungen zur Lockerung des Arbeitsrechts. Zuvor waren die Texte vom Kabinett beschlossen worden. Die Verordnungen sollen kommende Woche im Amtsblatt veröffentlicht werden und können dann umgehend in Kraft treten.

Die Arbeitsmarktreform ist Macrons erste große wirtschaftspolitische Reform. Im Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit will der Präsident Unternehmen mehr Spielraum und Sicherheit geben. Unter anderem werden Kündigungen erleichtert, Abfindungen gedeckelt und Betriebsvereinbarungen gestärkt.

Arbeitgeber begrüßen die Reform. Gewerkschaften und linke Parteien kritisieren sie dagegen als Abbau von Arbeitnehmerrechten. Bei Protesten gegen die Reform gingen am Donnerstag nach Behördenangaben landesweit 132.000 Demonstranten auf die Straße. Das waren deutlich weniger als bei einem ersten Protesttag vergangene Woche. Für Samstag hat der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon zu einer weiteren Großdemonstration in Paris aufgerufen.

Die Verordnungen haben direkt nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt Gültigkeit. Sie müssen aber zu einem späteren Zeitpunkt noch vom Parlament ratifiziert werden. Angesichts von Macrons breiter Mehrheit in der Nationalversammlung gilt dies als Formsache.

Frankreich leidet seit Jahren unter einer hohen Arbeitslosigkeit. Derzeit sind mehr als 3,5 Millionen Menschen ohne Job, die Arbeitslosenquote liegt bei über neun Prozent.

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4 Kommentare

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  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Macron macht Arbeitnehmer un Banker froh und Mutti und Wolfi enbenso.

    Die Sozialempfänger liegen auf der faulen Haut, dass es jedem anständigen Franzosen graut.

    An die Arbeit mit diesem Lumpenpack bis die Schwarte knackt!

    Und ist der Lohn auch noch so klein, er bringt dem Unternehmer Mehr.Geld als Arbeit ein.

    Denn endlich dürfen Franzosen für einen Euro schuften, das wird der Wirtschaft nutzen.

    Hurra der Aufschwung ist da, aber schade, Madame Bettencourt ist nicht mehr da.

    Aber all die anderen grossen Tiere sind so froh, da freuen Sie sich ein Loch in den Po...

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Zu einfach gedacht, mal wieder. Nicht jeder Sozialhilfeempffänger liegt auf der faulen Haut. Es gibt durchaus echte und unverschuldete Not in Frankreich. Und "Zwangsarbeit" dürfte ja wohl kaum das Mittel der Wahl sein.

      Kommt echt neoliberal rüber, was Sie hier verzapfen !

      Zum Glück wird Macron ausgewogener urteilen und handeln, als Sie und die sozial Schwächsten nicht im Regen stehen lassen !

  • Merci - Basta-Gaz-PromGerd!

     

    Qui. Messieurs Suboptimal &

    Puffreisen-Loddel Peter Hartz IV -

    Lassen die Korken knallen!

    S-Fritze Kuhn & BW-Kretsche -

    Prosten zu - Micedis-Zetsche! &

    Lallend fällt der Rest mit ein

    So soll es sein - So isses fein!

    Den Rest - ganz klandestin - gell!

    Kriegemer aach noch hin -

    Ha no. Verywell & Fin.

  • Was wird passieren?

    im Prinzip macht Marcron ja eine Agenda 2010.

    Also wird in 10 Jahren die Schere zw. arm und reich deutlich auf gehen, es wird weniger Arbeitslose geben, dafür mehr Billiglöhner.

     

    Ist das schlimm? Ja für alle die nicht reich sind oder in anderen Ländern leben. Spanien, Italien, Portugal werden genauso an die Wand gedrückt wie vom deutschen Billiglohn bei hoher Produktivität.

     

    Und irgendwann machen die das alle! Schäuble, dann 90 wird dann wahrscheinlich n Dauerständer haben - endlich das Europa das er immer wollte - Alle knechten das Volk zu immer weiteren Zugeständnissen im Rennen um den billigsten Lohn.

     

    Uns wird das schwer treffen. heute sind wir die Billiglöhner mit der höchsten Produktivität... aber wehe die anderen werden billiger. Dann wandern die schönen Jobs eben ins EU Ausland. Und unseren sanftmütigen Herrscher können die Arbeitslosenstatistik dann frisieren wie sie wollen, die Zahlen werden unschön werden.