Frankreich: Sarkozy bestätigt Beziehungs-Aus
Lange wurde spekuliert, nun ist es offiziell: Päsident Sarkozy und seine Frau Cécilia trennen sich. Von Scheidung ist bislang allerdings nicht die Rede.
PARIS taz/AP Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und seine Frau Cécilia haben am Donnerstag ihre Trennung bekannt gegeben. Der Élysée-Palast teilte mit, die Trennung erfolge im "gemeinsamen Einverständnis". Eine Stellungnahme der beiden werde es nicht geben, erklärte Präsidentensprecher David Martinon.
Die Ehe-Krise der Sarkozys beherrscht seit Wochen die französischen Medien. Am Mittwoch berichteten mehrere Zeitungen, Cécilia Sarkozy habe am Montag einen Scheidungsantrag eingereicht. Ein Zivilrichter habe sich zum Élysée-Palast begeben, um die Unterschrift des Präsidenten unter das Dokument zu besorgen. In der offiziellen Erklärung vom Donnerstag taucht das Wort Scheidung nicht auf.
Zuletzt waren die Sarkozys beim USA-Urlaub im August gemeinsam gesehen worden. Ihren letzten offiziellen Auftritt bestritt Cécilia Sarkozy am 14. Juli, dem Nationalfeiertag. Anfang Oktober begleitete sie ihren Mann nicht zu einem Staatsbesuch nach Bulgarien, und sie sagte auch ihre Begleitung zu einer Reise nach Marokko in der kommenden Woche ab.
Die Trennung nach elf Jahren Ehe ist für den Präsidenten der erste große Rückschlag seit seinem Amtsantritt im Mai. Und sie kommt zu einer Zeit, in der ihm zum ersten Mal heftiger politischer Gegenwind entgegenbläst: Die Eisenbahner legten am Donnerstag mit einem massiven Streik den öffentlichen Verkehr weitgehend lahm, um Sarkozy zum Rückzug der geplanten Rentenreform zu zwingen.
Die turbulente Beziehung der Sarkozys faszinierte die Franzosen schon seit Jahren. 2005 trennten sie sich bereits für mehrere Monate. Die Zeitschrift "Paris Match" veröffentlichte damals Fotos von Cécilia Sarkozy Hand in Hand mit einem anderen Mann beim Spaziergang in Manhattan. In seinem Buch "Témoignage" schrieb Nicolas Sarkozy, die damalige Trennung sei die härteste Prüfung seines Lebens gewesen.
Pünktlich zum Beginn der heißen Wahlkampfphase zelebrierte das Paar medienwirksam die Wiedervereinigung. Bis auf wenige Auftritte, etwa bei der Amtseinführung oder bei ihrer Libyen-Mission, als sie in Tripolis über die Befreiung der bulgarischen Krankenschwestern verhandelte, blieb Cécilia jedoch unsichtbar. Vor der Wahl erklärte sie, die Rolle der First Lady würde sie langweilen. Beim entscheidenden zweiten Wahldurchgang gab sie ihre Stimme nicht ab.
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