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Frankfurt am Waldrand

■ Einmal im Jahr ist Hessens Metropole lahmgelegt

Aus dem Bembel KPK

In einer Presseerklärung klagten die hessischen Jungsozialisten vor Monatsfrist frech das „Recht auf Faulheit“ für alle ArbeitnehmerInnen ein. Dabei haben doch gerade die Hessen - und speziell die Frankfurter - den sogenannten blauen Montag an einem Dienstag längst zur festen Institution werden lassen. Der „Wäldchestag“ legt - einmal im Jahr, am Dienstag nach Pfingsten - die Frankfurter Wirtschaft und die des gesamten Umlandes lahm. Und selbst noch in Kassel glauben diverse Faulpelze das Recht auf einen bezahlten „Wäldchestag“ zu haben - auch ohne Wald. Obgleich Bundesrecht angeblich Landesrecht brechen soll, hat es „unser“ Ministerpräsident Walter Wallmann bislang vermieden, in Bonn gegen diesen, von den sozialistischen Vorgängerregierungen Hessens nicht nur geduldeten Mißbrauch überlieferter Traditionen zu intervenieren. Nach Augenzeugenberichten sollen sich selbst Mitglieder der Landesregierung im Frankfurter Stadtwald an diversen Schießbuden herumgetrieben haben. Und in der Staatskanzlei wurde gestern kein Telefonhörer abgehoben, weil der Ministerpräsident - zusammen mit Landwirtschaftsministerin Reichhard (“Doppelte Null–Lösung“) und vollgepumpt mit „Stöffche“ - in der Wetterau mehrere illegale Apfelweindepots ausgehoben haben soll. Die tumben Hessen, deren germanische Urväter - die Chatten - schon so faul waren, daß sie sich weigerten, an der Völkerwanderung teilzunehmen, werden also auch weiterhin ihren „Wäldchestag“ feiern können; mit Ausnahme der hessischen taz–Redakteure, die - verdammter Mist - für eine bundesweit erscheinende „tageszeitung“ arbeiten.

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