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Forsa-UmfrageCDU gewinnt, Ingo Schmitt verliert

Für die Berliner CDU geht es aufwärts. Das zeigt eine Forsa-Umfrage. Einzig Ex-Chef Ingo Schmitt profitiert davon nicht und ist so unbeliebt wie kein zweiter Politiker der Stadt.

Nach dem Führungswechsel in der CDU trauen die Berliner der Partei offenbar wieder mehr zu: 22 Prozent der Wahlberechtigten würden sich für die Christdemokraten entscheiden, würde am Sonntag ein neues Abgeordnetenhaus gewählt - 4 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Dies ergab eine Forsa-Umfrage. Mit den Strippenziehern der Vergangenheit möchten sie zugleich möglichst nichts mehr zu tun haben: Ex-Parteichef Ingo Schmitt bleibt auf der Beliebtheitsskala ganz unten.

Schmitt wird maßgeblich für das Chaos in der Landespartei in den letzten Monaten und für das Scheitern des designierten Spitzenkandidaten Friedbert Pflüger verantwortlich gemacht. Ungeachtet seines Rücktritts als Parteichef vor einem Monat möchte er in drei Wochen auf einen sicheren Listenplatz für den Bundestag gehoben werden - ähnlich wie 2005, als er bei der Bundestagswahl hinter Monika Grütters auf Platz zwei landete. Bei den derzeitigen Umfragewerten dürfte so eine Platzierung allerdings schwierig werden. Weder der voraussichtliche neue Parteivorsitzende Frank Henkel noch seine auserkorene Stellvertreterin Grütters wollten sich am Sonntag zu Schmitt und dessen möglicher Listenplatzierung äußern.

Der Landesvorstand werde das in seiner Funktion als Wahlvorbereitungsgremium tun, sagte Grütters lediglich. Bei der anstehenden Entscheidung über Kandidaten werde sicherlich auch ein mögliches Europamandat für Pflüger eine Rolle spielen. Der war im September zurückgetreten. Zuvor hatte er Anspruch auf den Landesvorsitz erhoben, konnte sich aber nicht gegen Schmitt und sein Lager durchsetzen. Schmitt gab sein Amt unter öffentlichem Druck wenige Wochen später ebenfalls ab.

Die CDU will nun am 18. November einen neuen Vorsitzenden wählen. Henkel und Grütters stellen sich derzeit auf Mitgliederversammlungen vor. Sie haben angekündigt, die Basis stärker bei Entscheidungen mitreden zu lassen. Dieser Aspekt könnte bei der Umfrage eine Rolle gespielt haben, sagte Grütters. "Es zeigt, dass wir kritikfähig sind und Demut zeigen."

Henkel warnte vor Euphorie. Die Berliner hätten honoriert, dass die Partei einen Neuanfang wage. "Ich breche noch nicht in Jubelstimmung aus angesichts der Verbesserung", sagte er zugleich. "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns." Womöglich meinte der wahrscheinliche Schmitt-Nachfolger das auch mit Blick auf die Beliebtheitsskala der Landespolitiker. Zwar ist Henkel nicht so tief gesunken wie Schmitt, von der Popularität der Konkurrenz ist er aber weit entfernt: Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bleibt unangefochten an der Spitze der Liste. Finanzsenator Thilo Sarrazin (ebenfalls SPD) legte als einziger Politiker in der Wählergunst zu.

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