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Folter in Hollands PsychiatrieDrei Jahre wie ein Tier gehalten

Ein Video löst in Holland Empörung aus. Es zeigt einen jungen Mann mit geistiger Behinderung, der in seiner Zelle mit einer Leine an die Wand gekettet ist.

Brandon van Ingen in einem Fernsehbeitrag des Magazins "Uitgesproken". Bild: screenshot youtube

ARNHEIM taz | Im niederländischen Fernsehen waren am Dienstagabend schockierende Bilder zu sehen, Videoaufnahmen, die für Empörung sorgen. Sie zeigen den 18-jährigen, geistig behinderten Brandon van Ingen, der in seiner kahlen Einzelzelle in der Einrichtung 's Heeren Loo in Ermelo an eine Wand festgekettet ist.

Er trägt ein Geschirr um den Oberkörper und ist über einen Gurt mit einem Wandhaken verbunden. Sein Bewegungsraum soll eineinhalb Meter betragen. Nach Aussagen seiner Mutter, Petra van Ingen, soll dieser Zustand seit drei Jahren bestehen. Ihr Sohn werde "wie ein Tier im Käfig gehalten", sagte sie in der TV-Reportage zu den Videoaufnahmen, die sie selbst in der Einzelzelle aufgenommen hat.

Eine Betreuerin des jungen Mannes, Iris Mourits, konnte die Lage des Patienten nicht mehr mitansehen und hat nun die Alarmglocken geläutet. Viele Niederländer reagierten empört. Parlamentarier der sozialdemokratischen PvdA haben eine Dringlichkeitsdebatte im Parlament gefordert über den Umgang mit Patienten in der Psychiatrie. Sie sollte noch am Mittwoch stattfinden.

Ihr Sohn Brandon sei tagaus, tagein angekettet, erklärt van Ingens Mutter in dem TV-Beitrag der Sendung "Uitgesproken". Er sei bereits drei Jahre nicht mehr an der frischen Luft gewesen. Der Direktor der Einrichtung 's Heeren Loo, Frank van der Linden, bestreitet dies in dem Beitrag.

Brandon van Ingen ist leicht geistig behindert und leidet an einer "seltenen Kombination psychiatrischer Störungen". Wegen des "außerordentlich komplexen" Zustandes des Patienten sei die Einschränkung seiner Freiheit notwendig, so die Einrichtung.

Brandon sei aggressiv, hyperaktiv und eine Gefahr für sich selbst und seine Umgebung. Sein Verhalten sei unvorhersehbar. Frank van der Linden sagte, dass Gefahr von Brandon van Ingen ausgehe und ein Richter deshalb angeordnet habe, dass der Patient isoliert werden müsse. Zum Schlafen werde er immer losgebunden und er sei in der Regel nur angekettet, wenn andere Personen in seiner Nähe sind, hieß es in dem Beitrag.

Die Betreuerin Iris Mourits erzählt in der Sendung, dass Personal habe Angst vor dem Patienten. Sie fordert, dass eine Lösung gefunden werden müsse, und schlägt vor, dass sich Pfleger um Brandon van Ingen kümmern, die körperlich stärker sind als der Patient. Der geistig Behinderte soll nicht der einzige sein, dessen Bewegungsfreiheit täglich stundenlang eingeschränkt ist. Etwa 40 solcher Fälle soll es landesweit geben, meldete die Tageszeitung NRC Handelsblad. Der Sachverständige Bert Lendemeijer sagt, das geschehe aus purer Verzweiflung, und er verweist auf die mangelnden Kapazitäten der Einrichtungen im Umgang mit solchen Patienten.

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27 Kommentare

 / 
  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    "Er, Couthon, der paralytische Revolutionär, der Gebrechliche, der andere enthaupten läßt,

    verkörpert (IN DEM AUGENBLICK, IN DEM ER DIE IRREN ALS TIERE BEHANDELT), ohne

    es zu wissen, in dem doppelten Stigma seiner Gebrechlichkeit und seiner Verbrechen das,

    WAS ES IN DER UNMENSCHLICHKEIT

    AN UNGEHEUERLICHSTEM GEBEN KANN"

    (Foucault, stw 39, Wahnsinn und Gesellschaft, S. 497.)

    Es geht um dei "Befreiung der Angeketteten "Irren" in der Bicête in der französischen Revolution.

     

    Die Behauptung, man könne solchen Leuten wie dem JUngen "nicht anders Herr werden" in Zeiten der Kenntnis jedes Neurotransmitterantoms und jeder Gehirnregion

    ist mehr als hyperdreist.

    "TINA" Es geht nicht anders, wo es fast überall anders geht, ist wieder eine Hyperdreistheitquadratur (möglich).

     

    Man kann natürlich durch Umstände und Behandlung fast jedem zu fast allem bekommen, die Plastitizät des mesnchcliehn Gehirns ist erstaunlich. Ebenso erstaunlich fast nur brutal genutzt.

     

    Das mit der Behindertenkonevntion ist im Ernst gemeint. Gerade, weil es von der UNO kommt.

    (Gibt schon mal bei den flüchtigen Blicken der Staatsleute auf so ewtas ein paar "Vorzeichenfehler").

     

     

    Aber, bei rechten Regierugen wird zusätzlich zu der Schwatzbude Parlament ein "Papiercontainer" aus dem Gesetzbuch. Selbstverständlich gibt es riesige "Vorboten".

    Wenn doch wenigsten ein Ascheneinemr in New York ummfiele.....

  • H
    Herz

    Die freiheitsentziehende Maßnahme für den jungen Mann wurde vom Gericht angeordnet. Dagegen kann eine Mutter bei der bestehenden Gesetzeslage ( freiheitsentziehung auch aufgrund einer Behinderung )nichts tun. Deshalb muß die Gesetzeslage nach Inkraftrten der UN-Behindertenkonvention geändert werden. Behinderte Menschen dürfen ebenso wie Nichtbehinderte (Gleichbehandlung) NUR wegen einer Straftat der Freiheit entzogen werden UND in keinen Fall aufgrund einer Behinderung.Die EU hatte 1 Million Unterschriften ,vor Inkraftrten der UN-Behindertenkonvention gesammelt "KEINEN EURO MEHR FÜR AUSGRENZUNG " . Mehr Sondereinrichtungen schaffen,besondere Wohnformen,Arbeitsformen,Behandlungsformen ect..wäre weder im Sinne der EU ,noch im SINNE der UN-Behindertenkonvention .INKLUSION ! Denn es gibt bereits genügend Sondereinrichterungen , die auch nicht besser mit den behinderten Menschen "zurecht" kommen , als die Familie.FAMILIE bleibt daher nach wie vor von grundsätzlicher Bedeutung.Auch die Mutter des jungen Mannes,kämpft sicher um Unterstützung,damit ihren Sohn die Familie erhalten bleibt.Fragt man den Sohn wo er hin WILL , sagt er sicher "Nach Hause".Gegen den WILLE zu handeln ,fördert fast immer nicht den "Heilungs-Genesungs-oder Besserungsprozeß". Diese grundsätzlichen Fragen sollte man sich immer stellen UND die Mehrheit der Bevölkerung hat es ja auch bereits bei den 1 Millionen Unterschriften getan.

    Dahingehend besteht die Pflicht etwas zu ändern !

  • P
    PeterWolf

    Liebe caro :

     

    "So traurig es ist. Wer andauernd nur Steuererleichterung brüllt hat halt kein Geld in den Kassen für angemessenen Betreuung.

    P.S.: Warum hat die, ach so schockierte Mutter, ihren Sohn nicht sofort aus der Einrichtung geholt, warum betreut sie ihn nicht selbst. Eine geistige Behinderung ist doch kein Grund für eine Psychiatrie."

     

    Hat nicht mit Steuern zu tun.

    Sie hat´s vorher versucht, aber er ist leider nicht so einfach wie Valeska zu "handeln".

    Aber auch Valeskas vergleichsweise einfache Betreuung könnt ihr nicht ewig leisten.

    Damit Valeska nicht in einer Psychiatrie endet, sondern in einer betreuten Wohngruppe, wo auch immer, muss sie dort noch zu euren Lebzeiten eingewöhnt werden. Je später, je schlechter!!

     

    P.S. Wenn ich es ändern könnte, würde ich es sofort tun, aber es gibt nun mal leider Umstände, die niemand ändern kann.

  • D
    Demokrat

    Natürlich muß man sich fragen - bei all den freiheitsentziehenden Maßnahmen die aufgrund einer Behinderung gesetzlich noch möglich sind §1631BGB ect... - ob dieser Bauchgurt nicht die MILDERE MASSNAHME ist !!! Diese Frage ist berechtigt,auch im Interresse derjenigen behinderten oder alten Menschen,die eben viel mehr Leid in einer Sondereinrichtung ertragen mußten .Nichts dergleichen ist in Ordnung , ABER es scheint das mildere Mittel zu sein,weil zumindest körperlich kein Schaden zu erkennen ist und der Körper des jungen Mannes relativ unversehrt ausschaut. D.h.man müßte bei Ende der freiheitsentziehenden Massnahme nur den Bauchgurt entfernen und der Mann wäre unverändert/unversehrt , was nach anderen psychiatrischen Zwangsmassnahmen und Behandlungen nicht gegeben ist . Wenn man den Bauchgurt FOLTER nennt,dann muß man Auch die anderen gesetzlich möglichen Massnahmen gegen behinderte Menschen FOLTER nennen und darf sie nicht weiter zulassen. IN JEDEN FALL MUSS DAS MILDESTE MITTEL ANGEWANDT WERDEN . Für meine behinderte Tochter wurden nach Gutachten von 2006 alle möglichen freiheitsentziehenden Massnahmen nach § 1631 BGB genehmigt. Wenn eine Mutter eine derartige Genehmigung ließt , ist ebenso wie die behinderte Tochter bereits davon GESCHOCKT . Ich kann nur sagen , wir hätten es nicht für möglich gehalten . Aber es ist möglich UND dagegen sollte man etwas tun.

    PETITION habe ich bereits im Juni 2010 eingereicht.

    Petitionsnummer 4 - 17 - 07 -4034 -011494 beim DEutschen Bundestag und eine Kopie zum EU-Parlament in Brüssel.Dazu kann jeder seine Unterschrift schicken und die Petition unterstützen.

    Freies Leben nach UN-Behindertenkonvention ,mildeste Massnahmen .Achtung des WILLE , der Herkunftsfamilie und Patientenrecht !!!

  • A
    abraxas

    entwürdigend!

    wir sollten uns schämen!

    in Deutschland ist eine fixierung 72Std am Stück erlaubt,das grenzt schon an wahnsinn wenn man es erlebt hat!!!!! Ist euch klar,dass es hier gang und gäbe ist menschen wie vieh in psychiatrien zu halten?? man wird 72std fixiert 5minuten losgebunden und darf wieder 72std fixieren!!!!!!!!!!!Unvorstellbar und es ist euch egal,weil ihr euch nicht zu helfen wisst? das kann nicht sein! da ist 1 meter "auslauf" noch schön,warum unternimmt niemand dagegen etwas?

    In Jugendpsychatrien werden kinder wie tiere gehalten!

  • WB
    Wolfgang Banse

    Menschenverachtend

    Menschen mit einem Handicap,wie hier der aufgedeckte Fall in einer niederländischen Psychiatrie,werden trotz UN-Behindertenkonvention

    immer noch als eine Art Freiwild und als Vogelfrei betrachtet und dementsprechend verfährt man mit ihnen.Immer wieder kommen gehandicapte Menschen in üffentlichen und privaten Einrichtungen zu Schaden.Haben Menschen mit einem Handicap nicht auch ein Recht auf die Menschenwürde und Unversehrtheit.

    Psychiatrische Einrichtungen und andere Sondereinrichtungen sollten abngeschaft werden.

    Denn Weg-und Zusperren sollte in einer postmodernen Gesellschaft,die sich als tolerant,weltoffen gibt,nicht zum Alltag gehören.

    Wolfgang Banse

  • D
    Demokrat

    Gewalttäter darf man nicht mit behinderten Menschen gleichsetzen.NUR Menschen die eine Straftat begangen haben dürfen der Freiheit entzogen werden , wenn sie dementsprechend vom Gericht verurteilt wurden . Nach einer Verbüßung der Straftat muß jeder Mensch wieder freigelassen werden - egeal ob behindert oder nicht. Man darf keinen Menschen wegen einer Behinderung BESTRAFEN !!! Gerade chronisch kranke Menschen , die nicht heilbar sind ,dürfen auch nicht zu einer behandlung etc. gezwungen werden.

    Das ist Menschenrecht INKLUSIV der Unversehrtheit des Körpers.

    Deshalb finde ich auch den Rat zur Depotspritze etc. UNSINNIG . Dieser junge Mann ist LEIDER an einen Gurt gefesselt. Er sieht aber nicht gedümtigt etc.aus. Er weiß das es keine Heilung gibt und braucht daher persönliche Unterstützung/Assistenz.

    Solange es die Möglichkeit gibt,für behinderte Menschen aufgrund einer Behinderung FREIHEITSENTZIEHENDE MASSNAHMEN zu genehmigen,wird es Menschenrechtsverletzungen geben . Die Denkschrift die Deutschland zur UN-Behindertenkonvention hinterlegt hat,läßt viel mehr freiheitsentziehende Massnahmen zu als "NUR" einen Gurt am Bauch . UND das ist tatsächlich schlimm,auch für eine Mutter bereits wenn sie die genehmigten Massnahmen in Gutachten ließt .

    Gewalttätige Jugendliche die nicht behindert sind ,können zu Erziehungsmassnahmen geschickt werden. ABER der Vergleich hier , mit Behinderten ist nicht gerechtfertigt . GEMEINSAM FÜR EIN INKUSIVES LEBEN IN DER GESELLSCHAFT !!!

  • SV
    Shane Violet

    An den Anstaltsleiter und die Mitarbeiter des "s Heeren Loo"

    ein Individuum hat Gefühle,ganz gleich welche psychische oder physische Einschränkung es hat.Ein Individuum nimmt wahr....welche Wahrnehmung gebt ihr jemandem wie Brandon?Das er ein Tier ist, welches zum schlafen los gebunden werden darf? Welche Gefühle würden bei Euch entstehen wenn ihr einen Sohn/Tochter hättet, die dieselbe Behandlung erfahren würde?Oder wenn ihr gar selber fest gebunden wärt? Jemand der ein solch psychiatrisches Krankheitsbild aufweist ist auf Hilfe und Unterstützung angweisen um eines Tages so selbstständig wie möglich zu sein.Habt ihr denn noch immer nicht verstanden das Zuwendung und aufmerksame Förderung der Weg ist?Das Ziel ist steinig und schwer aber ihr solltet Stärken finden und sie fördern. Ich muss wohl keinen Vergleich zur NS-Zeit ziehen? Wo psychisch kranke Menschen aufs abartigste Misshandelt wurden. Lezten Endes ist es Eurer Gewissen was Euch einholen wird....den die Psyche sucht sich immer einen Weg um etwas lang verborgenes nach aussen zu tragen.....

    Welche Botschaft habt ihr also Herr Anstaltsleiter und Mitarbeiter/innen für psychisch kranke Menschen die Eure Hilfe bräuchten?

  • L
    liz

    zunächst mal freundliche güße an meeran: woher nehmen sie ihr qualifiziertes wissen über die psychiatrie? na, ne reportage gesehen?!

     

    wohl niemand findet das gut, was in holland passiert ist. und niemand, der das hier gelesen hat, würde diesem jungen das recht aberkennen, in würdigeren umständen zu leben. dafür sollte alles getan werden (und nicht nur bei ihm, natürlich)

     

    aber was wissen all die leute, die hier fleißig ihre meinung kund tun, über das, wörüber sie sich aufregen?

    man muss nicht über 100 % des wissensstandes verfügen, um sich eine meinung zu bilden, aber man sollte vielleicht wenigstens ein BISSCHEN versuchen, seinen kommentar zu fundieren.

    (psychologie, liebe® meeran, hat erstens mit medikamenten überhaupt nichts zu tun, und psychiatrie[das sind die mit den medikamenten] ist sehr wohl wissenschaftlich).

     

    es gibt nunmal krankheiten, bei denen sich der betroffene selbst und seine umwelt gefährdet und natürlich ist es nicht leicht, damit umzugehen. das ist in holland sicherlich nicht richtig gewlaufen. aber mit "adolph" hat das nun garnichts zu tun (es sind viel eher die züge einer gesellschaft, in der die mittel offensichtlich falsch verteilt sind)und die forschung gibt sich größte mühe, mit psychopharmaka (die pharmaindustrie kann man hassen, von mir aus, aber dass mediakmente psychisch kranken helfen ist unumstritten) so human wie möglich abhilfe zu schaffen.

     

    und mal ganz ehrlich: hätte in dem artikel gestanden, dass ein psychisch kranker auf offener straße ein kleines mädchen angegriffen hätte - dann wär das geschrei sehr sehr viel größer gewesen.

     

    patentlösungen gibt es nicht - man kann nur versuchen, sich mühe zu geben. aber schimpfen, auf so falsche und bösartige art und weise, meeran, das hilft niemandem.

  • H
    Herz

    "Angekettet" bzw. festgebunden an einen Gurt. Schlimm für einen behinderten Mann. Beweglichkeit ca. 1.5 Meter ,aber nachts ohne Gurt schlafen !??

    Folgende Freiheitsentschränkende Maßnahmen können nach § 1631 BGB vom Gericht genehmigt werden ,wenn Selbstverletzungs-und Fremdverletzungstendenzen vorliegen

    1.mechanische Schutzmaßnahmen ( Helm.Handschuhe,Schutzkleidung etc.

    2. Fixierung des Rumpfes und der Extremitäten am Bett

    3. verschließen der türen

    3. Medikamente gegen den Willen

    Auch nach UN-Behindertenkonvention,läßt die dazu hinterlegte DENKSCHRIFT das weiter in Deutschland zu. D.h.auch bei behinderten Frauen.

    Die UN-Behindertenrechtskonvention muß weltweit geltendes Recht werden , d.h. ohne Denkschrift !

  • PS
    Post Scriptum

    Es gibt doch keine „psychiatrischen“ Störungen, wovon reden die denn? Außer sie meinen gestörte Psychiater.

     

    Das hört sich an wie die Skandale um die Altenpflege, grauenvoll.

  • M
    mir

    Dann sagen die Europaer Iran wer ein Volter Land

    Hallo

    packt euch an die eigene Nase

  • M
    meinSchweinPfeift

    @Horst Dahlem

    "Zu den Haltungsbedingungen von Brandon van Ingen"

    wie bitte? ich dachte bisher, nur tiere würden "gehalten".

     

    sie sind sozialpädagoge? so lange leute wie sie - professionelle, die menschen mit tieren gleichsetzen oder sie einteilen in gefährliche/böse menschen und ungefährliche/gute menschen - solange also profess. helfer wie sie auf hilfsbedürftige losgelassen werden, haben wir ein handfestes problem im umgang (betreeuung/therapie/"erziehung") von schutzbefohlenen, das es zu lösen gilt.

    und dazu gehört, leute wie sie aus dem einschlägigen berufskarussell zu ziehen.

     

    danke, taz, für den artikel!

  • HD
    Horst Dahlem

    Zu den Haltungsbedingungen von Brandon van Ingen in der Einrichtung `s Heeren Loo in Ermelo wäre erst einmal zu klären in wie weit die behandelnde Psyschiatrie den medizinischen sowie den psyschischen Anforderungen des Patienten gerecht wird und ob eine gerichtliche Weisung zu einer solchen Maßnahme vorliegt.Sollte ein Gericht die Unterbringung angeordenet haben müßten schon erhebliche Gefährdungspotenziale vorgelegen haben,denn laut des veröffentlichten Artikels muß Brandon als Jugendlicher im Alter von 15 Jahren einer fremdbestimmten Unterbringung zugeführt worden sein.Es wäre zu klären welsche Form der Unterbringung für den Jungen den größt möglichen Be-

    handlungserfolg verspricht.Unabhänig von der Art der Unterbringung ist es die Pflicht staatlicher Organe die Öffentlichkeit vor zu befrüchtenden Übergriffen des Jungen zu schützen.Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen daß es jugendliche Gewalttäter gibt die in der Tat unberechenbar und brandgefährlich für ihre Umwelt sind.Zur Zeit arbeite ich in einer staatlichen Jugendhilfeeinrichtung in Luxembourg die dissoziale Jugendliche beherbergt und betreut.Die Gründe für eine derartige Verhaltensdisposition sind oftmals multifaktoriell und in der Mehrheit der Fälle kaum in einem vorhersagbaren Zeitraum therapierbar.So bleibt in einigen Fällen leider nur die Möglichkeit der Isolierung.Ob die Person temporär in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden muß und wie diese Bewegungseinschränkung herzustellen ist muß zweifellos angemessen geklärt werden.Eine heikele Entscheidung ist eine derartige Unterbringung immer.Werden die Menschenrechte in ausreichendem Maße beim Vollzug der hier beschriebenen Unterbringungen beachtet und in wie fern wird die Bevölkerung unter dem Blickwinkel der Verhältnismäßigkeit geschützt?

     

    Dipl.Soz.Päd.H.Dahlem

  • M
    meeran

    ja,ja die psychiatrie. im dritten reich hat man psychisch auffällige umgebracht. dann hat man ihnen in den 50igern, so rein als hilfsmaßnahme,könnte ja sein das es hilft, die hirnhälftenverbindung auseinandergeschnitten oder ihnen schwere elektroschocks versetzt.(schon erstaunlich was diesen perversen "medizienern" alles einfällt). aber dann brach dass goldene zeitalter der stille und harmonie in der psychiatrie aus: das entstehen und einsetzen der neuroleptika. (soll übrigens ein abfallprodukt der industie sein, mit dem auf diese weise milliarden verdient werden).

    war es früher in der psychiatrie halligalli, ein lachen und weinen, so ist es heute totenstill geworden in den anstallten, dank der neuroleptika, die mit haldol begannen. und es werden immer mehr und "bessere" zwangsverabreicht. will man nicht freiwillig, wird man fixiert und bekommt die guten mittelchen gespritzt- keine chance.d.h. im 21. jhdt.werden menschen, die das gar nicht wollen, von menschen, also psychiatern und psychologen, die krampfhaft versuchen ihr tun, ihr perverses tun, als wissenschaftlich darzustellen (die psychologie ist keine anerkannte wissenschaft, es ist eine quasiwissenschaft),mißhandelt und psychisch totgespritzt.( totenstille in der psychiatrie). beim adolf wurden die leute umgebracht. heute laufen sie als lebende leichen herum. da sollte es doch ein mittelchen geben, um den unberechenbaren jungen holländer ruhig zu stellen.

    der größte medizienskandal der moderne ist die zwangs- "behandlung" von menschen und dies geschieht nicht nur in der psychiatrie. durch die bestellung von betreuern wird dies auch außerhalb der psychiatrie sichergestellt. also viel besser als beim adolf ist das auch nicht.

  • OP
    Otto Pardey

    Auch in Holland zeigt die Bestie - Mensch

    zu7 was sie fähig ist.

    Wenn das in Deutschland passiert dann würden

    die Käseköpfe von Nazismus sprechen!

  • OP
    Otto Pardey

    Auch in Holland zeigt die Bestie - Mensch

    zu7 was sie fähig ist.

    Wenn das in Deutschland passiert dann würden

    die Käseköpfe von Nazismus sprechen!

  • K
    Kotzen

    Unfassbar tragisch. Warum schläfert ihn man nicht gleich ein? (das ist natürlich eine rethorische Frage)

     

    Ich bin einfach nur erschüttert.

  • RG
    richard gere

    Nicht auf die niederländische Klapse zeigen.

    Besser wäre es wenn Sie erst mal im eigenen Land die

    gleichen Zustände ändern.

  • WR
    Weiße Rose

    Das soll dann wohl das neue Europa sein:

    Im einst vorbildlich liberalen Holland kommen Kranke - wie Hunde - an die Leine.

     

    Im einstigen Vorzeigeland Ungarn - in Sachen Freiheit beim Fall des eisernen Vorhangs - kommt die Pressefreiheit unter die faschistischen Räder...

    Und die führen Europa auch noch an.

     

    Leute, die Zeichen stehen an der Wand!

  • P
    PeterWolf

    Dass es an Personal mangelt, kann sein, hat aber nichts mit dieser Maßnahme zu tun.

    Der Vorschlag mit den kräftigen Pflegern ist absurd.

    Die würden ihn dann statt dessen händisch fixieren müssen, abgesehen von der beidseitigen Verletzungsgefahr bringt das gar nichts.

    Die einzige Alternative (und viel häufiger praktiziert) ist die "chemische Handfessel", also mit starken Medikamenten ruhigstellen.

    Aber das ist ebenfalls alles andere als angenehm und auf Dauer ungesünder.

    Mitleid mit ihm wegen seiner Erkrankung/Behinderung ist in Ordnung, Empörung über seine (richterlich angeordnete) Freiheitsberaubung mangels Alternativen aber nicht.

  • C
    caro

    So traurig es ist. Wer andauernd nur Steuererleichterung brüllt hat halt kein Geld in den Kassen für angemessenen Betreuung.

    P.S.: Warum hat die, ach so schockierte Mutter, ihren Sohn nicht sofort aus der Einrichtung geholt, warum betreut sie ihn nicht selbst. Eine geistige Behinderung ist doch kein Grund für eine Psychiatrie.

  • WS
    Werner Schneider

    Ein " gutes" Beispiel dafür, wie die Psychiatrie wirklich ist. Sollten sich alle diejenigen ansehen, die in den Kommentaren zum angeblich paranoiden Datenschützer ein Loblied auf die heutige Psychiatrie wegen angeblicher Fortschritte durch Fortbildung singen.

  • KK
    Karl Kraus

    Wird ja auch mit Alten gemacht, wenn das Personal es nicht mehr schafft, sich um alle zu kümmern, geschweige denn sie zu mobilisieren. Euthanasie geht ja nicht, also Käfighaltung.

  • F
    Fawkrin

    Ich kann nur für die Jugendhilfelandschaft meiner Region sprechen und damit weder für Psychiatrieeinrichtungen noch kann ich meine Beobachtungen generalisieren.

    In meiner Stadt kenne ich allein 6 Kinder, die in recht harmlosen Situationen keine Hemmungen haben Erwachsene körperlich massiv anzugreifen, Möbel zu zerstören und alles kurz und klein zu schlagen.

    Ich beobachte eine Zunahme eines Störungsbildes, welches durch hyperaktive Verhaltensmuster, emotionale Verwahrlosung und massive Orientierungslosigkeit gekennzeichnet ist.

    Viele Schulen stehen diesem Phänomen hilflos gegenüber, da Lehrerinnen diesen Jungs körperlich nicht mehr gewachsen sind.

    In einer Schul,- Erziehungs- und Psychiatrielandschaft, in der hauptsächlich Frauen arbeiten, wird es zum Anketten von Kindern keine Alternativen geben, es sei denn, der Erzieher- oder Grundschulpädagogikberuf wird auch für Männer attraktiver gestaltet und das wird nur über eine bessere und endlich gerechte Bezahlung gehen.

  • SS
    Stefan S.

    Liebe Linke,

     

    geht doch einfach mal arbeiten, zum Beispiel in einer Psychiatrie dann wisst ihr wie dort abgeht und müsstet nicht der Bevölkerungen eure Schauergeschichten erzählen. Ihr könnte auch BESTIMMT alles viel besser machen und daraus eine Insel der Glückseeligkeit machen.

     

    Danke!

  • A
    atypixx

    Im Vergleich dazu verschaffen selbst hochdosierte Pharmazeutika dem - vermutlich tatsächlich nicht ungefährlichen - jungen Mann ein Universum an Freiheit. Wieso gibt man ihm keine Depotspritzen?