Flussdelfine sterben in Massen: Rettungsaktion in Brasilien
Brasilianische Einsatzkräfte versuchen, lebende Delfine zu bergen. Noch herrscht Unklarheit über die Ursache des Massensterbens im Amazonasgebiet.
Zuletzt waren in dem See 120 tote Süßwasserdelfine entdeckt worden, das entspricht etwa fünf Prozent der Population in der Region. „Das ist eine sehr beunruhigende und ernste Situation“, sagte die Wissenschaftlerin Miriam Marmontel vom Institut Mamirauá. Die genaue Todesursache ist noch unklar. Die Forscher gehen allerdings davon aus, dass sie im Zusammenhang mit der aktuellen Hitze und Trockenheit in der Region stehe. „Die durchschnittliche Wassertemperatur im Tefé-See liegt bei 32 Grad – zuletzt haben wir aber selbst in drei Meter Tiefe noch 40 Grad gemessen“, sagte Marmontel.
Im Amazonasgebiet herrschen derzeit hohe Temperaturen und eine schwere Dürre. Viele Flüsse in der Region führen deutlich weniger Wasser als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die normale Trockenzeit wird derzeit noch von El Niño verstärkt. Das alle paar Jahre auftretende Wetterphänomen sorgt unter anderem im Norden von Brasilien für mehr Trockenheit und Hitze.
„Was mit den Delfinen geschieht, ist eine Warnung, dass der Amazonas dringend geschützt und der Kampf gegen den Klimawandel verstärkt werden muss“, hieß es in einer Stellungnahme der Umweltschutzorganisation WWF. „Katastrophen wie diese können sich an anderer Stelle wiederholen, da die Region zunehmend ungünstigen Bedingungen ausgesetzt ist. Als Indikatoren für die Gesundheit des Ökosystems werden die Flussdelfine auch weiterhin eine Warnung für die heikle Umweltsituation darstellen.“
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