: Flügelkämpfe wurden zum Verhängnis
Da geben mehrere bekannte Politiker der Grünen ihre Meinung ab, warum sie glauben, daß sie so viele Stimmen verloren, und sie sind sich dabei so sicher, woran es gelegen hat. Genau dieses ist den Grünen zum Verhängnis geworden. Teilweise glaubten sie, Fundis wie Realos, daß ihre Position der Weisheit letzter Schluß seien, es fehlte völlig eine Flexibilität in den Positionen, innerhalb und außerhalb der Partei. [...]
Es geht um die gesellschaftliche Aussage und nicht um den Umweltschutz allein. Es geht darum, eine andere menschliche Position, eine andere gesellschaftliche Idee aufzuzeigen und zu verwirklichen. Es geht darum, daß ich mich mit dieser Gesellschaft, mit ihrerm Konsumdenken, dem Denken, daß nur in Geld Meßbares Wert bedeutet, nur Karriere könnte mein Leben ausfüllen, der Vereinuelung und Schutzlosigkeit der Menschen, dem Recht des Mächtigen und der Ausnutzung des Schwächeren nicht identifizieren kann. Es geht darum, daß es für andere und neue Positionen und für meine Generation generell kaum Platz in dieser Gesellschaft gibt. Die Grünen waren eine Hoffnung in der Richtung, daß es vielleicht Möglichkeiten gibt, etwas zu ändern, und sei es nur Stück für Stück. Diese Möglichkeiten haben sie nicht genutzt oder nur sehr sporadisch angesprochen oder die Aktionen blieben im Dunkel, statt dessen nahmen die Flügelkämpfe breiten Raum ein, sinnlosen Raum.
Und da machen mich die Vorschläge von Herrn Fischer besorgt, die Rotation abzuschaffen, sich an Persönlichkeiten zu orientieren (wie autoritär) oder aber auch der anachronistische Vorschlag einer APO. Eine solche Partei werde ich nicht wählen und kann nur auf die Einsicht hoffen und daß ich mit dieser Meinung nicht der einzige bin. Felix Graumann, Buchholz i.d.N.
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