Flüchtlinge in Hamburg: Lasst sie schwimmen
Die Hansestadt plant, Flüchtlinge auf Schiffen im Hafen unterzubringen. Es gebe zu wenig unbewohnte Immobilien, begründet der Senat die ungewöhnliche Maßnahme.
HAMBURG dpa | Der Hamburger Senat erwägt, Flüchtlinge auf Wohnschiffen im Hafen unterzubringen. Die Entscheidung, ob und wo Boote zur Unterbringung eingesetzt werden könnten, solle so schnell wie möglich getroffen werden, sagte Senatssprecher Christoph Holstein am Dienstag.
Hamburg müsse auf die ernste Lage bei der Flüchtlingsunterbringung reagieren. Da es in der Hansestadt wenig unbewohnte Immobilien gebe, müsse man auch auf ungewöhnliche Maßnahmen zurückgreifen.
„Wir rechnen mit einer immer weiter wachsenden Zahl an Flüchtlingen in Hamburg“, sagte der Senatssprecher. Mögliche Anlegestellen im Hafen müssten über eine gewisse Infrastruktur und Busanbindung verfügen.
Mit der Unterbringung von Flüchtlingen auf Wohnschiffen hat die Stadt Hamburg bereits Erfahrungen gemacht. Schon in den 90er Jahren lebten Hunderte Flüchtlinge auf Schiffen im Hafen.
Leser*innenkommentare
Deinmudda
Randgruppen wie z.B. Flüchtlinge werden an einen abgelegenen Ort abgeschoben. Sehr schrecklich. Dieses Szenario kannte ich bisher nur aus Endzeitfilmen.
Hegenbart
@Deinmudda Das letzte Mal lagen die Schiffe, die als Flüchtlingsunterkunft gedient haben, bei Altona auf der Elbe. Von der Location her also wirklich gut und nicht irgendwo in dem hinterletzten ungenutzten Winkel des Hafens. Ätzend hingegen ist der Platzmangel gewesen. Man kann also nur hoffen, dass sich dies bei der neuen Generation der Wohnschiffe deutlich verbessert hat.