Fischkauf: Hering oder Scholle
Welcher Fisch soll auf den Tisch? Der WWF will die Verbraucher nicht im Trüben fischen lassen und hat deshalb einen Einkaufsführer herausgegeben.
HAMBURG dpa Der neue Fischführer der Umweltschutzorganisation World Wildlife Fund (WWF) soll als handliche Einkaufshilfe für das Portemonnaie dienen. In ihm sind die 40 beliebtesten Speisefische der Deutschen aufgelistet - vom Alaska-Seelachs bis zum Seeteufel. Die Fischarten sind je nach Größe ihrer Bestände und der Fangmethode in die Kategorien annehmbar, bedenklich und bedrohlich eingeteilt. Der WWF will damit die Verbraucher animieren, die Fische zu kaufen, die nicht vom Aussterben bedroht sind und die umweltschonend gefangen werden. So bezeichnet der WWF den Konsum von Hering und Forelle als unbedenklich, rät aber zum Verzicht von Rotbarsch, Seezunge oder Scholle. Der beliebteste Fisch der Deutschen, der Alaska-Seelachs, sei nur mit dem blauen Ökosiegel des Marine Stewardship Council (MSC) akzeptabel, heisst es in dem Führer.Der MSC garantiert eine nachhaltige Fischerei. Das heißt, es werden nicht mehr Fische gefangen, als nachwachsen. Beim Kabeljau seien drei der fünf Bestände im Nordostatlantik massiv überfischt. Hingegen sei isländischer Kabeljau eine gute Alternative. Da der Verbraucher derzeit aber nicht erkennen könne, woher der jeweilige Fisch stamme, rät der WWF generell von Kabeljau ab. Nach Angaben der Welternährungsorganisation (FAO) gelten 52 Prozent der weltweiten Fischbestände als bis an ihre Kapazitätsgrenze ausgeschöpft, 24 Prozent sind durch Überfischung in ihrem Bestand bedroht und weitere 21 Prozent lassen nur noch geringe Fangsteigerungsquoten zu. Das zeigt sich auch an den weltweiten Fangmassen. Statt zwölf Millionen Tonnen wie 1987 werden aktuell nur noch rund sieben Millionen gefangen. Der WWF-Fischführer kann beim WWF-Infoservice, Rebstöcker-Str. 55, 60326 Frankfurt (gegen 55 Cent in Briefmarken) bestellt werden.
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