Finanzskandal um Bistum Limburg: Tebartz-van-Elst muss nicht blechen
Der Vatikan will doch keinen Schadensersatz von dem früheren Bischof für seinen Prunkbau in Limburg sehen. Die Diözese blickt nun demonstrativ nach vorn.
Das Bistum akzeptiere die Entscheidung Roms, dass kein Verfahren geführt werden solle, sagte ein Sprecher der Diözese. Tebartz-van Elst hatte wegen des Finanzskandals und heftiger Kritik an seinem Führungsstil im März 2014 seinen Posten auf dem Limburger Domberg verloren.
Die neue Residenz kostete rund 31 Millionen Euro – ein Vielfaches der ursprünglich geplanten Summe. Das Bistum musste wegen des Bauprojektes 3,9 Millionen Euro abschreiben. Das sei aber nicht zwingend der tatsächlich entstandene Schaden, heißt es aus Limburg. Dieser sei derzeit nicht zu beziffern.
„Der Heilige Stuhl hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit den Fragen rund um den Bau des Bischofshauses in Limburg befasst“, erklärte Bistumsleiter Grothe am Mittwoch. „Nun ist die Entscheidung getroffen worden, die auch Klarheit über das weitere Vorgehen der Aufarbeitung gibt.“
Nachfolger noch unklar
Die Diözese hatte angesichts der Kostenexplosion bereits vor mehreren Monaten in Rom die Frage nach Schadenersatz gestellt und dazu erläutert: „Die Entscheidung darüber, ob und in welcher Höhe und auf welchem Wege Forderungen gegenüber dem emeritierten Bischof erhoben werden, kann nur im Einvernehmen mit dem Vatikan erfolgen. Grundsätzlich ist bei Rechtsakten gegen einen Bischof der Heilige Stuhl zuständig.“
Weiterhin steht nicht fest, wann die Diözese einen Nachfolger für den zurückgetretenen Tebartz-van Elst bekommt. „Ich hoffe und wir arbeiten darauf hin, dass bis zum Sommer 2016 ein Bischof für Limburg vom Domkapitel gewählt und vom Heiligen Vater ernannt worden ist.“ Gemeinsames Ziel Roms und der Bistumsleitung sei, dem Neuen einen „möglichst unbelasteten“ Start ins Amt zu ermöglichen.
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