piwik no script img

Finanzierung von Spike Lee-FilmDie Crowd soll Blut lecken

US-Regisseur Spike Lee sammelt für sein neues Filmprojekt Geld bei seinen Fans ein. Kollege Soderbergh hat bereits die Spendenkasse klingeln lassen.

Es fehlen noch knapp eine Million Dollar bis er in die Hände klatscht: Spike Lee. Bild: dpa

LOS ANGELES dpa | Der amerikanische Regisseur Spike Lee („Inside Man“) hat von seinem Kollegen und Freund Steven Soderbergh („Side Effects - Tödliche Nebenwirkungen“) eine Finanzspritze erhalten. Lee teilte dem MTV-Filmblog NextMovie mit, dass Soderbergh über das Internetportal „Kickstarter“ 10.000 Dollar für seinen nächsten Film gespendet habe. Im Gegenzug lädt Lee seinen Kollegen zu einem gemeinsamen Dinner und einem Besuch bei dem Basketball-Team New York Knicks ein.

//twitter.com/SpikeLee/status/359791664581189632:„Thank you, Steven“, bedankte sich Lee für die großzügige Unterstützung. Sie würden sich bereits seit 1989 von den Filmfestspielen in Cannes kennen, wo Soderbergh mit „Sex, Lügen und Video“ und Lee mit „Do the Right Thing“ vertreten waren.

Über die kürzlich gestartete Spendenaktion will Lee in einem Monat 1,25 Millionen Dollar zusammentrommeln. Dem Branchenblatt Variety erzählte Lee, dass er durch Filmstudenten an der NYU-Universität in New York auf diese Art der Finanzierung aufmerksam geworden sei. Lees nächster Dreh sei ein noch namenloser Film über „Blutsucht“, allerdings kein Vampirfilm, erklärt der Regisseur zuvor. Unabhängig von einem großen Hollywoodstudio möchte er bereits Ende des Jahres mit den Dreharbeiten beginnen. Auch Kollegen wie „Scrubs“-Star Zach Braff haben über das Spendenportal mit tausenden Unterstützern das nötige Geld für Projekte besorgt.

Geldgeber erhalten im Gegenzug - je nach Höhe der Spende - Autogramme, Eintrittskarten zur Kinopremiere oder eine kleine Statistenrolle in dem Film. Neben Soderbergh haben bis jetzt zwei anonyme Spender die Höchstsumme von 10.000 Dollar geleistet. Auch sie werden von Lee zum Essen und zu einem Basketballspiel eingeladen.

Als nächstes meldet sich Lee mit einem Remake des südkoreanischen Thrillers „Oldboy“ auf der Leinwand zurück. Das Rachedrama mit Josh Brolin, Elizabeth Olsen und Sharlto Copley läuft in den USA Ende Oktober an, in Deutschland erst im Januar.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!