Filmprojekt: Die Makatsch und die Knef
Heike Makatsch soll in einem Film die Berliner Diva Hilde Knef spielen. Das dürfte vor allem ein stimmliches Problem werden.
Eins und eins, das macht zwei, dachte sich Heike Makatsch und stapfte über die Berlinale. "Ich bin in den letzten Tagen auf einigen Empfängen gewesen, um Gelder für meinen nächsten Film zu bekommen", erzählte sie der B.Z. In dem Film will die 36-jährige Makatsch eine ganz große Berlinerin verkörpern: Hildegard Knef.
Im April soll es losgehen - mit Verspätung. Denn schon seit Jahren gibt es den Plan, das Leben der vor sechs Jahren verstorbenen Diva zu verfilmen. Bisher steht aber nur fest: Heike Makatsch wird die Hauptrolle spielen. Ein gewisse Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen. Schließlich sind beide blond. Den Rest erledigt die Maske.
Doch weil die Knef nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Chanteuse bekannt war, muss Makatsch auch singen. Dagegen dürfte das Geldsammeln für den Film ein Klacks sein. Denn die Knef war zwar stets eher die Mutter aller Sprechgesänge als eine in höchsten Tönen schallernde Operndiva. Gerade die Intonation der kratzigen Bassstimme aber dürfte in Zeiten von Nichtraucherkneipen und Salbeiaposteln schwierig werden. Zumal böse Zungen behaupten, Makatschs leicht quäkende Sprechstimme habe bei bisherigen Gesangsversuchen - etwa in dem Film "Männerpension" - mehr an ein quietschendes Tamagotchi denn an ein rostiges Reibeisen erinnert.
Anhänger des Method Acting würden sich nun tagelang in die Bars und literweise Whiskey hinter die Binde stürzen und dabei "Von nun an gings bergab" summen. Die Makatsch jedoch verkündet: "Ich geh relativ früh ins Bett und trinke sehr wenig." Irgendwie kann man schon verstehen, warum sich die Geldgeber so zieren.
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