Filmfestspiele in Cannes: Goldene Palme geht an Südkoreaner
Der diesjährige Filmfest-Gewinner, die Tragikomödie „Parasite“, ist ein vielschichtiges Werk. Der Regisseur Quentin Tarantino ging leer aus.

Die Entscheidung für „Parasite“ sei einstimmig gefallen, sagte Jurypräsident Alejandro González Iñárritu. „ Wir waren fasziniert von dem Film, und diese Faszination ist im Laufe der Tage noch gewachsen.“ Der Gewinnerfilm handelt vom Spross einer armen südkoreanischen Familie, der einen Job als Nachhilfelehrer für die Tochter eines reichen Unternehmers ergattert. Mit schwarzem Humor wird erzählt, wie der Sohn nach und nach seine ganze Familie als Angestellte bei seinem neuen Arbeitgeber unterbringt.
Kritiker lobten den Film als kraftvolle Satire auf die gesellschaftlichen Spannungen, die durch die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich entstehen. Es ist der zweite asiatische Film in Folge, der beim größten Filmfestival der Welt triumphiert.
Insgesamt konkurrierten bei der 72. Auflage der Filmfestspiele 21 Filme um die Goldene Palme. Als einer der Favoriten war der US-Regisseur Quentin Tarantino nach Cannes gereist. Sein von der Kritik gelobtes Drama „Once Upon a Time… in Hollywood“ fiel bei der Jury aber durch. Für Tarantinos neuesten Film standen die beiden US-Superstars Brad Pitt und Leonardo DiCaprio erstmals gemeinsam vor der Kamera. Einen Preis gewann aber nur Pitts Film-Hund Brandy, der am Freitag den „Palm Dog Award“ gewonnen hatte. „Zumindest gehe ich nicht mit leeren Händen nach hause“, scherzte Tarantino.
Hollywoodstar Banderas wurde für seine Rolle im Film „Leid und Herrlichkeit“ des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar als bester Schauspieler geehrt. Die 35-jährige US-Britin Beecham erhielt den Schauspielpreis für ihren Auftritt in dem Psychothriller „Little Joe“. Die Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne aus Belgien erhielten für ihren Film „Young Ahmed“ den Preis für die beste Regie.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Treibhausgasbilanz von Tieren
Möchtegern-Agrarminister der CSU verbreitet Klimalegende
Ägyptens Pläne für Gaza
Ägyptische Firmen bauen – Golfstaaten und EU bezahlen