: Fettnäpfchenhopsen
■ Polizisten bleiben doch suspendiert
Wer hat wann, was getan, wem gesagt, wovon gehört, mit wem gesprochen? Welches Amt kann diese oder jene Meldung jetzt, später, oder auch überhaupt nicht bestätigen, dementieren, zurücknehmen? Polizeiskandal. Alles auf die Goldwaage. Worte wägen. Wer's nicht tut, hüpft direkt ins Fettnäpfchen.
Dem Pressesprecher der Hamburger Polizei, Werner Jantosch, ist's am Dienstag so gegangen, als er das Ende der vorläufigen Suspendierung von acht Polizeibeamten zunächst ankündigte und später wieder zurückziehen mußte – weil ....
Tja, weil die Hamburger Polizeiführung, auftragsgemäß darum bemüht möglicherweise zu Unrecht ausgesprochene Suspendierungen schnellstmöglich zurückzunehmen, gestern nachmittag zu dem Schluß gekommen war: Acht Beamte des suspendierten Polizei-Einsatzzugs Mitte I konnten schon aus zeitlichen Gründen nicht an den vorgeworfenen fremdenfeindlichen Übergriffen des Trupps beteiligt gewesen sein. Dachte man.
Mußte sich dann allerdings von der Staatsanwaltschaft sagen lassen, daß diese nach wie vor gegen alle 25 Beamten des Einsatzzugs ermittelt. Also alles zurück: auch die acht Beamten bleiben vorläufig im bezahlten Zwangsurlaub. Jantosch mußte den Medientroß wieder auf Gegenkurs bringen. Alles beim Alten.
Fettnäpfchen-Hopser Nunmmer zwei: die taz, die gestern den Pressesprecher der Innenbehörde Peter Kelch so zitierte. Sein Ex-Senator Hackmann habe vom rechtsradikalen Parolen in der Polizeischule nichts gewußt, Innenstaatsrat Reimers vielleicht aber doch. Äußerungen, mit denen Kelch möglicherweise selbst im Fettnapf landen würde und deshalb Wert darauf legt: Daß er a) nicht weiß, ob Hackmann informiert war oder nicht, b) ob Reimers wußte oder nicht und c) er selbst über den Vorgang nicht informiert war. uex
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