Feinstaubalarm in Stuttgart: Grenzwert regelmäßig überschritten
Stuttgart hat am Montag erstmals Feinstaubalarm ausgelöst. Die nächsten Tage sollen BürgerInnen ihr Auto stehen lassen und keine Holzöfen nutzen – freiwillig.

Ob ein Appell ausreicht, die Stuttgarter in Bus und Bahn zu bringen? Foto: dpa
STUTTGART dpa | Die Stadt Stuttgart hat am Montag erstmals Feinstaubalarm ausgelöst. Autofahrer sollen freiwillig auf Fahrten verzichten. Stuttgart geht mit dem Feinstaubalarm als erste deutsche Stadt neue Wege. Nirgends gilt die Luft so stark belastet wie in der baden-württembergischen Landeshauptstadt: Der EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft wird hier regelmäßig überschritten.
Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) sagte laut Mitteilung am Samstag: „Ich appelliere an die Bürgerinnen und Bürger: Lassen Sie Ihr Auto an den Alarmtagen möglichst stehen.“ Die Stadt stützt sich beim Feinstaubalarm, der mindestens zwei Tage gelten soll, auf Berechnungen und Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes.
Auf Hinweistafeln an Straßen, auf Bannern an Brückengeländern und über Verkehrsmeldungen im Radio wird die Bevölkerung über den Feinstaub-Alarm informiert. Wenn er ausgerufen wird, sollen Bürger auch zusätzliche Holzöfen nicht nutzen.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatte freiwillige Appelle als untaugliches Instrument kritisiert und stattdessen Fahrverbote gefordert.
Leser*innenkommentare
1714 (Profil gelöscht)
Gast
Diesmal sind die GRÜNEN in der Klemme: wenn es eine Fahrverbot gibt, dann heisst es sofort, sie wollen bevormunden, sie sind eine Verbotspartei. Bleiben sie bei den Apellen, dann pfeifen 99,9% der Leute auf die Empfehlung. Trotzdem wäre ein striktes Fahrverbot das Richtige.
86548 (Profil gelöscht)
Gast
Wenn nicht mal eine grünrote Regierung in der Lage ist, das Problem zu lösen, wer dann? Wie wäre es denn mal mit Fahrverboten?
Georg Schmidt
stutgart liegt in einem LOch sozusagen, steht man oben, sag ich mal, kann man den Dunstschleier sehen und nicht nur da, selbst im tiefen Schwarzwald sind morgens zB SChramberg die blaue Oberschicht zu sehen !
KarlM
@Georg Schmidt Tja, "Loch" und Inversionsweterlage, das bleibt der Feinstaub auch grenzwertig, wenn sofort alle Fahrzeuge verschwänden....
Jens Brehl
Ein grüner Bürgermeister und eine grüne Landesregierung wird dieses Umweltproblem sicher lösen - oder ist die Autolobby im Land zu mächtig?
dator
@Jens Brehl Wer sagt denn, dass grüne Fraktionen und Autolobby nicht auch verflochten sein können??