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FeiertagsbilanzSchwüle Nacht, heilige Nacht

Berlin erlebt das wärmste Weihnachten seit 1876, Winterkleidung ist trotzdem der Renner, die Flüchtlinge am Oranienplatz bekommen Geschenke und Einbrecher bedienen sich in menschenleeren Wohnungen.

Ein Schneemann kämpft um's Überleben - Weihnachten 2012 in Berlin. Bild: DAPD

Das Weihnachtsfest hat einen Rekord gebrochen: Es war der heißeste Heiligabend in Berlin seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1876, meldet der Wetterdienst. Temperaturen bis 13 Grad brachten den vorweihnachtlichen Schnee zum Schmelzen. Zwar gab es andernorts in Deutschland noch höhere Temperaturen, fast 19 Grad etwa in Freiburg, an die 15 Grad an manchen Orten in Brandenburg. Doch auch in Berlin sorgte Tief Rita beim Weihnachtsspaziergang für laue Luft und Schmelzwasser. Statt Heiligabend hätte Ostern anstehen können.

Die Weihnachtsausflüge vieler BerlinerInnen nutzen Einbrecher aus: Die Polizei meldete Wohnungseinbrüche und Einbruchsversuche in Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln. Fünf Tatverdächtige wurden festgenommen. In Neukölln gelangen der Polizeidirektion 5 bei einem Sondereinsatz gegen Wohnungseinbrüche vom 19. bis zum 23. Dezember außerdem elf weitere Festnahmen. Ob es insgesamt mehr Einbrüche gab als während der letztjährigen Weihnachtstage, konnte die Polizei bislang nicht ermitteln. Insgesamt hat sich die Zahl der Wohnungseinbrüche 2012 gegenüber dem Vorjahr jedoch um 37 Prozent erhöht.

Auch das Berliner Tierheim meldet Zuwachs: 16 ausgesetzte Tiere – eines mehr als 2011 – nahm es über die Feiertage auf. Es handelt sich vor allem um Katzen und Hunde, darunter wohl auch einige unerwünschte Weihnachtsgeschenke.

Das Geschäft mit Weihnachtsgeschenken sei für den Berliner Handel zufriedenstellend verlaufen, sagte der Chef des Einzelhandelsverbandes Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen, laut dem Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB). Verkaufsrenner war trotz des warmen Wetters Winterkleidung. Die Umsätze lägen knapp über dem Vorjahresniveau. Besonders die Einkaufszentren haben laut dem Deutschen Handelsverband vom Weihnachtsgeschäft profitiert.

Auf dem Oranienplatz feierten Kreuzbergerinnen und Kreuzberger gemeinsam mit den dort campierenden Flüchtlingen am Heiligabend das Weihnachtsfest. Die Unterstützung sei zwar generell groß – an Weihnachten aber hätten viele Nachbarn und AnwohnerInnen Geschenke gebracht, erzählt ein Bewohner des Camps. Dennoch können die BewohnerInnen weitere Spenden wie etwa BVG-Fahrkarten, aber auch Lebensmittelspenden gut gebrauchen.

Hammer-Weihnachten der unangenehmen Art erlebte ein 26-Jähriger am Heiligabend in einem Regionalexpress nahe Berlin. Ein Unbekannter griff ihn mit einem Hammer an. Der 51-jährige Täter wurde von der Polizei festgenommen und in die Psychiatrie gebracht. Der 26-Jährige wird stationär im Krankenhaus behandelt. Erkenntnisse über die Hintergründe der Tat liegen biskang nicht vor. Laut Polizei kannten sich Täter und Opfer nicht.

Ein Rekordtief kann Brandenburg verzeichnen: Mit nur 220 Autounfällen verliefen die Weihnachtstage auf den dortigen Straßen ausgesprochen ruhig. 22 Verletzte und ein Toter sind dennoch zu beklagen. Am verschneiten Vorweihnachtswochenende hatte die Polizei in Brandenburg allerdings noch 688 Unfälle gezählt.

Für Silvester erwarten Meteorologen für Berlin und Brandenburg weiterhin mildes Wetter mit Temperaturen bis zu zehn Grad. Regen kann dabei allerdings das Böllern erschweren. Die Feuerwerksbranche rechnet in diesem Jahr nicht mit Umsatzuwachs, sondern mit stagnierenden Absätzen.

(Mit DPA, AFP, DAPD)

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2 Kommentare

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  • E
    Engel

    Die Redakteurin war offenschtlich in einer leeren Redaktion als sie den Text schrieb. Alle Kollegen waren beim Skifahren oder Aprés-Ski. Trotzdem toller Text: Ein kostenloses Lehrstück für angehende Journalisten. Juten Rutsch.

  • Z
    zzz

    Man könnte ruhig noch erwähnen, dass die Gentrifizierung nicht in Berlin feiern wollte. Sowohl "Nord-Neukölln" (so ein Quatsch) als auch Kreuzberg sind beinahe menschenleer. Gruselig.

    Anscheinend ist man "zu den Eltern" gefahren, um dort ein paar "heimelige Tage" zu verbringen. Aber natürlich ist man "an Silvester wieder in Berlin (ist doch klar!)". Ich höre schon die ersten Rollkoffer die Straße hinaufpoltern.

     

    Eigentlich wäre das die Chance, den Herrschaften die Wiedereinreise zu vergweigern.