Fanmeile zur Fußball-EM in Berlin: Glotzen hinterm Zaun
Das Konzept für die Fanmeile in Berlin steht. Eröffnet wird sie mit dem ersten Spiel des deutschen Teams. Sie wird aber kleiner als gewohnt ausfallen.
Die Fanmeile werde ähnlich konzipiert sein wie zuletzt bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Allerdings werde sie etwas kleiner sein und die Sicherheitsbestimmungen würden etwas verschärft, sagte Marx.
Das Gelände wird wieder mit Zäunen abgesperrt. Die Kontrollen an den Eingängen sollen strenger sein, es gebe auch mehr Ordner. Große Taschen seien wie bei der Silvesterfeier am Brandenburger Tor verboten. Hintergrund sind die in ganze Europa verschärften Sicherheitsmaßnahmen nach den Terroranschlägen.
Auf der Fanmeile sollen die Vorrundenspiele der deutschen Nationalmannschaft am 12., 16. und 21. Juni gezeigt werden; sowie alle Spiele ab den Achtelfinal-Begegnungen vom 25. Juni an bis zum Endspiel am 10. Juli. Die Fußball-EM wird am 10. Juni in Paris mit dem Spiel zwischen Gastgeber Frankreich und Rumänien eröffnet.
Zu den Spielen mit deutscher Beteiligung werde es sicher wieder sehr voll, sagte Marx. Bei den anderen Spielen müsse man abwarten. 2014 versammelten sich zum Teil Tausende feiernde Fußballfans vor den Bühnen mit den großen Videoleinwänden, auf denen die Spiele übertragen wurden. Bei schlechtem Wetter und weniger interessanten Spielen war es besonders im hinteren Teil der Fanmeile aber oft auch recht leer.
Wie schon bei früheren Fanmeilen wird die Straße des 17. Juni für das öffentliche Fußball-Gucken knapp fünf Wochen lang für Autos gesperrt. Der Aufbau der Fanmeile beginnt am 9. Juni am frühen Morgen. Nach dem Endspiel wird auch der Abbau noch etwas dauern.
Die Berliner Fußball-Fanmeile wurde zum ersten Mal vor zehn Jahren zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland aufgebaut. Damals reichte sie vom Brandenburger Tor bis zur Siegessäule und war etwa zwei Kilometer lang. 2014 war sie etwa einen Kilometer lang. Neben einer großen Videoleinwand gab es auch weitere, kleinere Bildschirme auf der Strecke verteilt.
An den Zugängen kontrollierten Wachleute die Besucher. Glasflaschen, Alkohol und Feuerwerkskörper durften nicht mitgebracht werden – Bier wurde an zahlreichen Buden verkauft, die dafür Pachtgebühren an die Veranstalter zahlen.
Einige Zehntausend Besucher konnten vor zwei Jahren auf der 40 000 bis 45 000 Quadratmeter großen Fläche feiern. Manche weit höheren Besucherzahlen, die im Umlauf waren, wirkten angesichts der Größe der Fanmeile übertrieben. Der Andrang war lange nicht mehr so groß wie 2006, weil inzwischen viel mehr Kneipen, Biergärten und sogenannte Fan-Arenen große Bildschirme aufstellen und Fußballgucken anbieten.
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