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Familienleben mit Hartz IVKeine Geschenke und Räder auf Pump

Während Karlsruhe über Hartz IV verhandelt, versuchen Eltern mit den Leistungen klarzukommen. Mona Charkas ist eine von ihnen, sie hat 1.202 Euro für sich und ihre vier Kinder.

Hartz IV-Bezug ist für Kinder kein Zuckerschlecken. Bild: dpa

BERLIN taz | Ganze 215 Euro für ihre kleine Tochter Mariam - das ist der Betrag, den der Staat für ein vierjähriges Kind im Rahmen von Hartz IV vorsieht. Mona Charkas zieht langsam die Schultern hoch und lächelt müde. Sie lächelt wie jemand, der aufgehört hat sich aufzuregen. Mona Charkas ist dreißig Jahre alt und versucht mit Hartz IV ihre vier Kinder großzuziehen.

Ihr ältester Sohn Ibrahim ist neun Jahre alt. Die Tabelle der Hartz-IV-Regelsätze sieht für ein Kind seines Alters 251 Euro vor, seine zwei Brüder, die Zwillinge Zakarias und Yahay, sechs Jahre alt, jeweils noch einmal 251 Euro. Mariam hat einen Anspruch auf 215 Euro. Für Mona Charkas sind diese Zahlen willkürlich. "Ein Mädchen ist viel teurer als ein Junge, vor allem in diesem Alter", sagt sie.

Die Rechnerei mit Regelsätzen ist mühsam, am Ende zählt, was sie ihren Kindern bieten kann. Und das ist nicht viel. Dieses Jahr mussten die Zwillinge auf ihr Geburtstagsgeschenk verzichten. Um beiden ein Fahrrad zu kaufen, musste sie sich von ihrem Freund Geld leihen. "Wenn mir meine Schwester und mein Freund nicht helfen würden, müsste ich am Ende des Monats betteln gehen", sagt sie ruhig und lächelt.

1.202 Euro hat sie im Monat für ihre Familie. Sie erhält für die Kinder Unterhaltsvorschüsse, dazu Kindergeld. Das Geld wird jedoch von ihrem Hartz-IV-Anspruch abgezogen. Die Miete übernimmt das Jobcenter. Seit diesem Jahr bekommen Eltern für Schulkinder 100 Euro extra im Jahr, um ihren Kindern Schulsachen zu kaufen. Für ihre Zwillinge muss sie jeweils 23 Euro Kindergartengebühr bezahlen, pro Monat. Mariams Kindergartenplatz kostet 33 Euro. Dazu kommen 26 Euro für den Hort, den Ibrahim besucht. Mona muss sich jede Ausgabe genau überlegen. Wegen des frühen Wintereinbruchs mussten neue Winterjacken her, früher als erwartet. Bei Kik fand sie zum Glück Sonderangebote.

Mona Charkas wurde im Libanon geboren, als Exilpalästinenserin. Mit fünf Jahren kam sie nach Deutschland. Nach ihrem erweiterten Hauptschulabschluss begann sie eine Ausbildung als Hotelfachfrau, die sie nie abschloss. Nach der Heirat wollte ihr Mann nicht, dass sie weiter arbeite. Vor drei Jahren trennte sie sich von ihm, im April ließ sie sich scheiden. Sie lebt allein mit ihren Kindern, ihr Exmann zahlt keinen Unterhalt und sieht seine Kinder nicht.

Ein mehrstöckiger Betonklotz in Kreuzberg, davor Blumenkübel aus Stein, ein bisschen wie ein Schutzwall. Hier, im vierten Stock, wohnt die Familie Charkas, fünf Menschen in drei Zimmern. Vor der Wohnungstür liegen vier winzige Paar Schuhe. Die kleine Mariam weint, als Mona die Wohnung verlassen will, ihre zwei schwarzen Zöpfchen wackeln beim Schluchzen. "Sie mag es nicht, wenn ich weggehe", sagt Mona. Gerne würde sie in Teilzeit arbeiten. Das Jobcenter bot ihr neulich einen Vollzeitjob im Seniorenheim an, 1.000 Euro Netto. Aber sie will für ihre Kinder da sein können.

Frau Charkas macht sich Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder: "Ich glaube nicht, dass ich es mir leisten kann, sie studieren zu lassen." Ibrahim tut sich in der Schule schwer, er leidet unter der Scheidung. Seine Mutter hat Nachhilfeunterricht für ihn gesucht, das billigste Angebot war 126 Euro im Monat. Sie überlegt noch, ob sie ihn anmeldet.

Sie hat Angst davor, dass die Jungs mit 14 oder 15 ins kriminelle Milieu abrutschen. Damit das nicht passiert, will sie die Kinder in einen Sportverein bringen. 20 Euro im Monat kostet das pro Kind, das könnte sie sich leisten. "Ich schäme mich ein bisschen", sagt Mona. Sie will nicht, dass die Kinder merken, wie wenig Geld sie hat. THOMAS SALTER

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56 Kommentare

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  • V
    vic

    @Dr. Schreck und alle

    Ok, es ist ja anonym:

    Ich würde mein Geld auch gerne mit "ehrlicher deutscher Arbeit" verdienen, und ich habe das auch ca. 30 Jahre getan. Aber jetzt habe ich dummerweise Krebs und bin Erwerbsunfähigkeits-Rentner und damit Sozialschmarotzer.

    Das ist toll, ich habe viel Freizeit...

    Wer darauf neidisch sein sollte. Leider weiß ich nicht, wie man sowas kriegt. Ich rauche und trinke nicht und bin für mein Alter zu dünn. Schon immer.

    Steuersenkungen bringen mir nichts, mein "Einkommen" ist für Steuern zu niedrig. Dafür spüre ich jeden Euro einer Beitragserhöhung des Krankenkassen-und Pflegesystems.

    Das werden interessante vier Jahre für mich.

  • X
    X-tian

    Hallo Sine,

    danke für den Hinweis von bild-blog zu El Masri.

    Kannte ich noch nicht ...

  • AB
    alles beim Alten

    Wenn ich ehrlich bin, wäre ich Alleinerziehend mit vier Kindern würde ich auch nicht freiwillig arbeiten gehen. Warum auch. Zu den 1202,- EUR (Warum so wenig? Laut Regelsätzen sollten es 1500,62 EUR sein.) kommt noch die Warmmiete. Insgesamt also mindestens 2000,- EUR. Das entspricht dann dem Nettoeinkommen aus Arbeit und Kindergeld (693,- EUR). Rechnet man letzteres ab und stattdessen Sozialversicherung und Steuern dazu, kommt man locker mal auf ein Bruttogehalt von mehr als 1800,- EUR. Da sie kaum jemals ein derartiges Gehalt erhalten wird, ist es nur logisch dass sie zu Hause bleibt. Allerdings frage ich mich, warum sie jammert, dass das Geld nicht reicht. Bei einem Gehalt von 1000,- EUR hätte sie einen Zuverdienst von 260,-EUR und könnte sich locker zwei Kindefahrräder leisten.

  • L
    Leidkultur

    @22.10.2009 14:53 Uhr:

    Von Serkan Tunca: Weil als Deutschtürke habe ich leider keine gute schulische Ausbildung erhalten. Meine Eltern konnten sich keinen Nachhilfeunterricht leisten.

     

    Sind Sie auf eine andere Schule gegangen als deutsche Kinder? Vielleicht hätten Sie dem Unterricht folgen sollen, dann hätten Sie auch keine Nachhilfe benötigt.

  • S
    Saranya

    Ich finde es toll, dass die für ihre Kinder da sein möchte und kann das auch sehr gut verstehen.

     

    1202 Euro plus Miete. Ich gehe jetzt mal von den weiter oben 1700 Euro insgesamt im Monat aus. Wie hoch der monatliche Stromverbrauch ist wissen wir nicht. Selbst wenn ich diesen Posten mit monatlich 50 Euro (könnte auch höher sein) ansetze - so sind von den 1202 Euro noch 1152 Euro übrig. Jetzt kommen noch die Kita- und Hortgebühren ab. 1152 Euro abzüglich 102 Euro(23+23+26+33) bleiben noch 1050 Euro für FÜNF Personen. Das sind dann 210 Euro pro Person pro Monat zum Leben, für Arztbesuche, Medikamente, Spielsachen, Klamotten, Schuhe, etc. WOW - welch Luxus! (Achtung - letzter Satz ist Ironie!)

     

    Allerdings darf man auch bei den 1202 Euro plus Miete nicht vergessen, dass ein Teil davon Kindergeld plus den um den jeweils hälftigen Kindergeldanteil gekürzten Unterhaltsvorschuss (gewährt meines Wissens nach bis Erreichen des 12. Lebensjahres des Kindes und gezahlt längstens für 72 Monate)handelt.

     

    Rechnung ohne Unterhaltsvorschuss:

     

    1000 Euro netto

    693 Euro Kindergeld

    1693 Euro Einkommen

     

    Super ... sie hätte dann noch Anspruch auf 7 Euro ergänzende Hilfe. Während der Zeit des Unterhaltsvorschusses stünde sie etwas besser da - aber um wie viel besser?

     

    Und da günstig Einkaufen Zeit erfordert - sie für die 1000 Euro Vollzeit ihre Kinder nicht sehen würde, ggf. noch weitere Kosten für die Ganztagsunterbringung der Kinder auf sie zu käme ...

     

    ... daher kann ich voll zu ganz nachvollziehen, dass sie lieber bei ihren Kindern bleibt.

  • TS
    Thomas Schöffel

    Hallo Max,

    na, bleiben Sie mal auf dem Teppich. Bei der von Ihnen festgestellten „Menge geistiger Tiefflieger“ muß ich Ihnen wohl zustimmen, aber ob es „die Vermögenden“ an sich gibt, bin ich schon nicht mehr so sicher. Und ob diese Gruppe dann auch noch eine Fähigkeit haben soll, eine Debatte zu charakterisieren, finde ich ein bischen sehr weit hergeholt. Daß es Neid gibt, ist unbestreitbar, aber m.E. für die Diskussion unwichtig. Wichtig aber ist, daß in unserer Gesellschaft Arbeit entlohnt wird. Wir sind jedoch mitfühlend und lassen die Armen nicht hängen. Herbeizaubern können wir leider weder Arbeitsplätze noch Geld. Und da Geld bekannntlich ein extrem knappes Gut ist (außer es wird in Milliardenbeträgen an klamme Banken weggepumpt), ist da genau das Problem. Wenn nämlich jemand für´s Nichtarbeiten dieselbe Menge Geld bekommt wie für´s Arbeiten, wird das Nichtarbeiten logischerweise attraktiver. Verwunderung ob dieses Zustandes beim Arbeitenden, der den Nichtarbeitenden bei selbem Einkommen und mehr Zeit für die Kinder betrachtet ist da doch in allerhöchstem Maße verständlich. Und das der Arbeitende auf seine Tätigkeit stolz ist: „An dieser Straße habe ich mitgebaut.“ doch auch verständlich. Ihrem Einwand, daß Stolz auf eine Tätigkeit dumm sein, muß ich widersprechen. Da aber der Nichtarbeitende keinen Stolz auf eine Arbeit haben kann, sucht er sich was anderes, daß er sich zuschreiben kann: Und warum dann nicht auf seine Fähigkeit, auch ohne Arbeit, zu einem Einkommen zu kommen. Schwupp, schon ist der Ärger da.

    Wenn die Löhne nicht so lausig wären, wäre das vtl. weniger ein Problem. Ein Mindestlohn jedoch würde wiederum sicher eine Menge Geringverdienerjobs killen. Ich habe keine Lösung. Ihre Rechtschreibung ohne Groß- und Kleinschreibung macht Ihren Artikel etwas unübersichtlich.

  • M
    Michael

    @Serkan Tunca

     

    Ich glaube Sie haben da etwas Missverstanden,

    denn mein Gehalt liegt nicht allzuweit von ihrem

    entfernt. Ich habe ja auch davon gesprochen

    das bei 2Gehältern!!! die Lohnsteuer und Sozialabgaben inkl.Arbeitgeberanteilen zusammen

    ca.20000€ im Jahr ausmachen. Ich gehöre nämlich auch nicht zu den Spitzenverdienern, sondern habe ein ganz normales Facharbeitergehalt.

    Es geht auch gar nicht darum auf jemanden einzu-

    prügeln, sondern zu schauen wie der Sozialstaat

    auch in Zukunft erhalten werden kann. Das jedem,

    der unverschuldet in Not geraten ist geholfen werden muss, steht doch außer Frage.

    Es geht doch nur darum zu schauen was unbedingt notwendig ist und was nicht, darüber sollte man wenigstens diskutieren dürfen!?

  • M
    max

    du lieber himmel!

    mal abgesehen von der streitbaren qualität des artikels:

    man muss ja mittlerweile dankbar sein, wenn man in den taz-kommentarspalten noch einträge findet, die nicht von kompletten geistigen tieffliegern verfasst wurden.

    das große kunststück der vermögenden war und ist es, die kritik an der ungleichverteilung des gesellschaftlichen reichtums als "neiddebatte" zu charakterisieren und die kritiker so als querulanten zu stilisieren, die anderen ihr wohlverdientes leben nicht gönnen. zugleich darf selbstverständlich jeder geringverdiener seinem neid gegenüber den faulen arbeitslosen freien lauf lassen, ohne sich dafür kritik anhören zu müssen, denn wen würde er wohl kritisieren, wenn man ihm erklären würde, dass die frechheit nicht die untätigkeit des hartz 4 empfängers, sondern die geringfügigkeit seines eigenen einkommens ist, und dass andere um ihn herum sehr angenehme bis gar keine arbeit machen müssen, um ein viel höheres einkommen als er zu haben?

    überhaupt ist diese geilheit auf arbeit - "ich arbeite soundso lang soundso hart ..." - richtig unangenehm. wenn ihr, die ihr euch damit brüstet wie hart ihr für ein paar kröten arbeitet, einmal die augen aufmachen würdet, um zu sehen, wer in eurer gesellschaft bei zugleich hohem einkommen keine (oder sehr viel angenehmere) arbeit leistet, würdet ihr denen dann auch gebieten die klappe zu halten, weil sie nicht wie dämlich für einen hungerlohn schuften? wäre ja ganz interessant.

    aber vielleicht beinhaltet das "sich-den-buckel-krumm-schuften" gar keine besondere geilheit, mit der man sich brüsten sollte.

    vielleicht beinhaltet das sogar ziemliche dummheit, jedenfalls, wenn man darauf auch noch stolz ist. seid stolz auf eure leistungen und auf das, was ihr euren mitmenschen gutes tut, aber nicht darauf, dass ihr für eine ungeliebte tätigkeit unzureichend entlohnt werdet. insbesondere erhebt euch das nicht über diejenigen, die das nicht tun (können oder wollen).

  • ST
    Serkan Tunca

    Ja, die Schuldigen sind gefunden. Die böse alleinerziehende Mutter mit Hartz4! Sie sind das das Übel der Republik.

    @ Michael sie zahlen 20.000€ Abgaben im Jahr? Schön ich verdiene knapp über 25.000€ im Jahr. Soll ich jetzt Mitleid haben?

    Es ist trtaurig zu sehen wie die Leute hier auf diese Mutter einhacken die grad mal 1200€ im Monat hat für alles.

    Viele schimpfen hier doch auch warum solche Eltern Ihre Kinder nicht selber großziehen, lieber irgendwo in Kindertagesstätten reinstecken. Nun will diese alleinerziehende Frau da sein für Ihre Kinder und was passiert. Die Leute reagieren hier mit Hetze und Beleidigungen.

    Wacht auf liebe Leute, hier werden Milliarden an Geldern Großkonzernen, Banken, Managern etc. in den Rachen geschoben und Ihr regt euch auf über die Hartz4 Empfänger weil sich evtl. ein paar von Ihnen einige hundert Euro zuviel kriegen.

    Ihr seid lächerlich. Anstatt die Probleme am richtigen Eck zu bekämpfen, geht man lieber auf die los die eh nichts zu sagen haben in der Gesellschaft.

    Da werden Milliarden für Krieg ausgegeben. Milliarden für Banken, hunderte von Millionen an Pharmakonzere und Stromkonzere, die das Geld verpulvern und der Bürger muss dafür bluten. Da sieht man nicht soviel Kommentare auf der Seite. Aber kaum geht es um Migranten oder Leute die Unterstützung vom Staat bekommen. Stehen die Leute schon Schlange und holen aus und prügeln drauf los auf Ihre Tastaturen. Das Problem sind nicht die Leute die Unterstützung kriegen, sondern die Leute die die Politik machen.

     

    Rechtschreibfehler könnt ihr behalten. Weil als Deutschtürke habe ich leider keine gute schulische Ausbildung erhalten. Meine Eltern konnten sich keinen Nachhilfeunterricht leisten.

  • M
    Michael

    @Von lessing

     

    Vielen Dank für Ihr ausgesprochenes Beileid.

    Ich habe habe nur meine Meinung zum Thema

    kundgetan, bin aber natürlich auch für andere

    Gedankengänge und Sichtweisen offen, vielleicht liege ich ja auch völlig falsch.

    Dann sollte man aber auch seine Sicht der Dinge in mehr als 4 Worte packen!

  • L
    lessing

    @Michael

    Sie haben mein Beileid!

  • S
    Sandra

    @ Michael

     

    Ich gehöre ebenfalls zu jenen Menschen, die jeden Tag mindestens 8 Stunden arbeiten. Und sehr viel verdiene ich nicht. Trotzdem nehme ich mir nicht die Dreistheit heraus über andere Menschen zu urteilen, die ich überhaupt nicht kenne. Wer so etwas tut, zeigt nur wie engstirnig und überheblich er ist.

    Es ist so leicht über fremde Menschen herzufallen, die in Radio und Fernsehen als asozial, ungebildet und schlampig propagiert werden. Es ist sehr traurig, dass das deutsche Volk offenkundig innerhalb 80 Jahre erneut auf eine derartig primitive Hetze hereinzufallen droht. Wo soll das hinführen? Wollen wir wieder Arbeitslager errichten? Wie kommt es, dass der Deutsche sich über zu hohe Hartz IV Sätze aufregt, anstatt darüber zu schimpfen, dass seine Löhne immer weiter sinken? Ist der Deutsche nicht dazu in der Lage sich für sein eigenes Wohl einzusetzen? Kann er nur dann handeln wenn es darum geht dafür zu sorgen, dass es anderen schlechter geht?

    Haben wir denn wirklich nichts aus der Vergangenheit gelernt?

  • S
    Sandra

    Es bringt mich immer wieder zum Lächeln, wenn ich höre wie die braven Bürger Deutschlands geradezu paranoid werden wenn es darum geht, dass irgendwer eventuell Geld bekommt, wofür er nicht hart geschuftet hat. Ein Skandal sondersgleichen! Schlimmer noch als alle Naturkatastrophen, Kriegseinsätze, Hungersnöte und Tschernobyl zusammen.

    Ja, ja. Gäbe es diese vielen Schmarotzer und Parasiten nicht, dann würden wir alle in Frieden und Wohlstand leben, gel?

     

    Ich stelle mir gerade vor, die Deutschen würden sich mit dem selben Elan für den Frieden einsetzen, wie sie auf 180 anlaufen, wenn sie hören, dass irgendwo irgendwer ein paar Euros bekommen hat, die ihm nicht zustehen... (während sich die Banken täglich Millionen Euros unverdient in den Rachen schieben, was aber irgendwie niemanden stört)... dann wäre der Weltfrieden vielleicht doch nicht mehr so fern.

     

    Einige Deutsche fressen aber auch wirklich jeden Dreck, den man ihn vor die Füße wirft. Von gezielter Hetze gegen Minderheiten in Zeiten der Krise hat wohl noch nie jemand etwas gehört. Dabei müßten gerade die Deutschen von diesem Theme ein Liedchen singen können! Mal sehen auf wem man sich stürzt, wenn es kein Hartz IV mehr gibt. Kommen dann die Rentner dran? Und wenn die weg sind, dann sind es unsere Kinder, oder? Schließlich arbeiten die ja auch nicht für ihr Geld. Was für ein Skandal!

     

    Wie einfach es doch für eine Regierung ist dem dummen Volk klar zu machen, dass soziale Leistungen gekürzt werden müssen. Ob es auch Leute gibt, die derartige Hetzprogramme hinterfragen und sich unabhängige Studien ansehen?

  • S
    Sine
  • G
    grafinger

    Preisfrage:

    Was hat Frau Charkas in den 25 Jahren ihres Aufenthaltes in Deutschland für das Gemeinwohl geleistet?

    Ich bin gespannt auf Antworten.

  • D
    denninger

    Sag mal "Clara", wie kommst Du eigentlich auf die Idee, "der Staat" habe gefälligst für Arbeitsplätze zu sorgen und "zwinge" der eigenen Bevölkerung "Hungerlöhne" auf?

    Man kann für oder gegen die soziale Marktwirtschaft eingestellt sein, für einen Diskussionsbeitrag sollte man sie jedoch zumindest ansatzweise verstehen.

  • C
    Clara

    528.000 € bezieht eine allein erziehende Mutter ca., wenn sie alleine ihre vier Kinder großzieht in den 22 Jahren die sie dafür im Schnitt braucht.

     

    Jedes ihrer Kinder erwirtschaftet dem Staat aber, wenn dieser seiner Bevölkerung denn die Möglichkeit dazu geben würde, ca. 300.000 € mal vier wären das 1.2 Millionen Euro.

    Bleibt ein Plus von 672.000 € für den Staat, laut meinen sehr oberflächlichen Berechnungen.

    Demnach ist es ökonomisch überhaupt kein Problem Mütter bei der Erziehung ihrer Kinder großzügig zu unterstützen. Sondern ganz im Gegenteil, es ist von Vorteil für unsere Volkswirtschaft.

    Das Grundproblem sind weder die Hartz 4 Empfänger noch die Ausländer denen wir auch allzu oft eine Integration fast unmöglich machen.

    Das Grundproblem ist meines Erachtens, das fast alle Produktionsstätten ans Ende der Welt verlagert wurden.

    So konnten Adidas und Co. gigantische Gewinne machen und wir prügeln uns jetzt um die letzten drei ein Euro Jobs.

    Wir klagen doch immer über den Demografischen Wandel, sollten wir nicht dann wenigsten froh sein, das Menschen noch bereit sind Kinder zu bekommen.

    Sich alleinerziehende Mütter, die sowieso meistens am Rande eines Nervenzusammenbruchs sind, auszusuchen und sie als Schmarotzer zu betiteln lässt mich sowohl an den Anstand mancher Menschen, als auch an ihrem ökonomischen Verständnis zweifeln.

    Das was mich am meisten an diesem Artikel aufregt ist nicht die alleinerziehende Mutter die sich wahrscheinlich mit 4 Kinder permanent einen abbrechen muss, sondern die Tatsache, das man für eine Vollzeitstelle in einem Altenheim auch, wenn man Kinder mit auf der Steuerkarte hat, nicht mehr als 1000 Euro im Monat verdient.

    Altenpflege ist eine sehr anstrengende verantwortungsvolle Arbeit, für mich ist die dafür angebotene Bezahlung

    Sittenwidrig und eine Unverschämtheit.

    In Notzeiten wurde dem Volk schon immer gerne eingeredet, das es sich gegenseitig hassen soll.

    Zusammenhalt könnte ja auch richtig gefährlich werden für diejenigen die uns Hungerlöhne aufzwängen und uns dann noch ein Recht auf das Großziehen der eigenen Kinder absprechen wollen.

  • A
    anke

    @Monika Hildebrand:

    Ich weiß ja nicht, welche Erfahrungen Sie mit Nachhilfelehrern gemacht haben, aber der, der meinen Sohn unterrichtet hat, war nicht nur menschlich qualifiziert, er war auch fachlich und vor allem didaktisch ein Profi. Einen Studenten, der ähnliches geleistet hätte in einer vergleichbaren Zeit, kann ich mir nur sehr schwer vorstellen. Abgesehen davon nützen arbeitslose Nachhilfelehrer niemandem etwas. Studenten aber, die gegen Bares unterrichten statt zu studieren, blockieren teure Studienplätze.

     

    @taz:

    Mit diesem Artikel macht es Thomas Salter den Freunden dämlicher Klischees verdammt leicht. Gebt es zu, Jungs und Mädels: Mit dieser kleinen Provokation wolltet ihr nur herausfinden, ob die ganzen Idioten noch da sind, die ihre Frauen-, Alleinerziehenden-, Ausländer- und Staatsphobien ausgerechnet per Leser-Kommentar behandeln zu müssen glauben. Schade eigentlich. Bei etwas gutem Willen hätten sich gewiss andere Exempel zur Bebilderung eines echten Problems gefunden. Das ist Missbrauch Schutzbefohlener, Freunde!

  • M
    Michael

    Tut mir echt leid, aber ich kann dieses Gejammer

    auf höchstem Niveau nicht mehr hören. Hartz IV

    soll nicht dazu dienen, um im Luxus zu schwelgen,

    sondern eine Notlage abzufedern. Viele Leute mit niedrigem Einkommen können sich auch keine

    Sportvereine usw. leisten. Nach meiner Meinung

    dürfen die Sätze auf keinen Fall weiter erhöht werden, wer soll denn da noch Interesse an Arbeit haben? Ich und meine Frau(Steuerklasse4) zahlen

    pro Jahr ca.20000€ an Lohnsteuer und Sozialabgaben.

    Andere kassieren diese 20000€ im Jahr ohne dafür zu arbeiten, Krankenkassen- oder Rentenversicherungsbeiträge zu zahlen und das vielleicht ein Leben lang. Man sollte den Leuten vielleicht auch mal jemanden zur Seite stellen,

    der einem zeigt wie man vernünftig mit Geld umgeht

    und wirtschaftet.In Deutschland ist es nämlich möglich sich auch mit wenigen Euro pro Tag ver-

    nünftig und Gesund zu ernähren, dass muss jede

    normale Hausfrau jeden Tag so machen. Manchmal er-

    scheint es mir so als wäre es den Leuten lieber

    Ihre Kinder zur Suppenküche zu schicken, weil Ihnen dann wieder Verantwortung abgenommen wird

    und sie sich nicht selber an den Herd stellen müssen. Mir kommt in diesem Staat die Eigenverantwortung jedes Einzelnen zu kurz, jeder

    fordert nur noch vom Staat dies und das, man sollte aber auch mal selber das Gehirn einschalten

    und selber mal aus dem Quark kommen, sonst fressen

    uns die Sozialabgaben irgendwann mal auf.....

    Wenn eine 4-köpfige Familie mit Miete ca.2000€

    erhält, kann ich nichts von sozialer Kälte in diesem Land erkennen, nur die soziale Kälte gegenüber denen die dieses Geld jeden Tag durch

    Ihre Arbeit aufbringen!

  • CW
    C. Weber

    Kritisch beleuchtet fehlen mir drei, vier Fakten in diesem Artikel.

     

    1) nach dem BSHG waren die Sätze für Kinder niedriger, ist das bekannt? Es gab zwar mehr Sachleistungen, aber von dieser "Gutschein"-Mentalität wollte der Gesetzgeber weg, da mündige Bürger, die die Empfänger von Sozialleistungen sind, selbst wirtschaften sollen (wirtschaften = Umgang mit knappen Mitteln, Definition).

     

    2) Auch wenn es in der Kultur der im Artikel beschriebenen Frau nicht üblich ist, gestatten Sie mir eine Frage: denkt jemand an Familienplanung? Warum muß ich mir Gedanken machen, ob ich mit meinem erzielten oder zu erzielenden Einkommen mir Kinder leisten kann und will?

     

    3) erschwerend kommt die nicht abgeschlossene Ausbildung hinzu. Gäbe es keine Sozialleistungen für die Frau und ihre Kinder, wäre sie offenbar nicht in der Lage, ein ausreichendes Gehalt mit der eigenen Arbeitskraft am Markt zu erzielen. Die Frage nach der Motivation einer Arbeitsaufnahme ist bei der monatlichen Einkünften erledigt sich.

     

    4) Auf die Gefahr hin, dass ich pauschalisisere, polarisiere oder der guten Frau Unrecht tue, sie erwähnt, dass empirisch die Ausgabenschwerpunkte bei diesen Familien anders gewichtet sind...

     

    In der ganzen Diskussion wird immer eine Sache vergessen. "HartzIV" heisst eigentlich Grundsicherung. Es ist eine Absicherung für Hilfebedürftige und kein dauerhaftes Lebensmodell. Sicher ist es bedauerlich, dass der deutsche Arbeitsmarkt einer ganzen Menge Bürgern keinen Arbeit bieten kann, aber der der Arbeitet muß vom Grundsatz her mehr zur Ve4rfügung haben, als jemand der es nicht tut. Mit jeder Erhöhung der Regelleistung wird das Leistungsprinzip wieder ein Stück aufgeweicht.

     

    Außerdem wundert es mich immer wieder, dass besonders bei den Liberalen die Eigenverantwortung der Bürger in den Vordergrund gerückt wird. Man sieht, dass viele (ich nehme an über 80%) diese weder für sich noch andere tragen können oder wollen.

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Von den 1202 € wären bei einem normalen Arbeitnehmer schon 693 € Kindergeld. Wer also 509 € Netto an Lohn kriegt und dazu Kindergeld für 4 Kinder, der hat den gleichen Betrag.

     

    http://www.arbeitsagentur.de/nn_26546/zentraler-Content/A09-Kindergeld/A091-steuerrechtliche-Leistungen/Allgemein/Dauer-und-Hoehe.html

     

    Das einzige, was ich dabei nicht verstehe ist, warum man für das dritte und vierte Kind mehr Geld bekommt als für die ersten beiden...

     

    Und wenn sie den Job für 1000 € angenommen hätte, wären effektiv wohl mehr als 400€ mehr pro Monat rausgesprungen (ich weiß allerdings nicht, was davon wieder abgegangen wäre).

     

    Allerdings hat wie ich an den Kommentaren hier sehe der Plan, Arbeitnehmer gegen Hartz IV-Empfänger aufzubringen schon sehr gut geklappt.

     

    Das Durchschnittseinkommen in Deutschland beträgt nach Wikipedia etwa 1500 € im Monat. Haben wir nichts besseres zu tun als uns zu beschweren, dass Hartz IV Empfänger mit 4 Kindern 300€ weniger bekommen als das? Vielleicht sollten wir mal umgekehrt denken: Warum bekommen wir im Durchschnitt nur 1500 € obwohl die Unternehmensgewinne die letzten Jahre fröhlich gestiegen sind?

     

    Die 40 Milliarden, die Hartz IV Empfänger jährlich kosten, entsprechen nichtmal 50 € im Monat pro Person (Kinder und Senioren eingerechnet).

     

    Das gleiche zahlt jeder von uns monatlich an Zinsen für die Staatsschulden, die aufgenommen wurden, um z.B: Unternehmenssteuern massiv zu senken. Und damit wurden diejenigen gefördert, die bereits vorher mehr als genug Geld hatten.

     

    Dank Inflation wurden die meisten Arbeitnehmer an den deutlich gestiegenen Gewinnen allerdings nicht beteiligt, sondern haben jetzt effektiv weniger als vorher - im schlimmsten Fall Hartz IV.

     

    Statt uns aufzuregen, dass auch Leute ohne Job das Recht auf genug Geld zum Leben haben, sollten wir eher mal schauen, warum Leute mit Job nicht genug haben - und dabei nicht nur nach leichten Opfern suchen, sondern nach wirklichen Gründen.

  • H
    Harald

    Was ich nicht verstehe:

     

    Die Regelsätze bei Hartz IV sind bedeutend höher als sie es bei der Sozialhilfe waren.

    Heute spricht man von sozialer Kälte.

     

    Vor Hartz IV, als das BSHG noch galt, gab es kaum Beschwerden, obwohl die Leistung weitaus geringer war.

    Weil es da nur um die ganz Armen ging, oder warum ist heute das Geschrei so groß?

  • A
    ami

    @martin

    es gibt sätze, die sollte man sich einrahmen lassen. in diesem fall, weil sie das verlogene linksliberal grüne bürgertum repräsentieren, dass ohne mit der wimper zu zucken millionen menschen ins elend schickt und seine rechtfertigungen ins kruden, im grunde rassisstischen theorien zu unterminieren. bildung und rassismus gibts eben nicht ohne selbstbetrug. "Ein Mädchen ist viel teurer als ein Junge, vor allem in diesem Alter." Wie wäre es mit emanzipierter Erziehung?" - die leute haben kein brot? - dann sollen sie eben kuchen essen -

  • DS
    Dr. Schreck

    Zuerst: Ich komme mit rund 1000 bis 1200 Euro im Monat, verdient mit ehrlicher, deutscher Arbeit und ganz ohne jegliche staatliche Unterstützung, ziemlich gut klar.

     

    ABER:

     

    Kritik an diesem Artikel und an "Sozialschmarotzern" hin oder her - widerlich ist die Haltung einiger Kommentatoren hier: "Erst 30 und schon 4 Kinder" etc. Worüber sich diese Damen und Herren aufregen ist nicht, dass hier jemand nicht arbeiten, sondern dass dieser jemand nicht so supidupi toll ist wie sie mit ihren verächtlichen Äußerungen.

    "Wer nicht für sich selbst sorgen kann ist schlechter dran, als einer der es kann. Das ist die Realität." Diesen Menschen wünsche ich - bitte nicht persönlich nehmen!!! - mal ein Jahr krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit. Oder mal richtig dicke Probleme.

    Es ist nicht jeder so toll wie der dicke Durchschnittsdeutsche, und es hat auch nicht jeder dieselben uniformen Visionen von der alleinseligmachenden Arbeit.

    Sicher: Jeder soll und muss seinen Beitrag leisten, damit die Gesellschaft funktioniert. Aber jede Wette: Wenn es drauf ankäme, würden genau diese Leute, die hier groß tun, nur ihre eigenen Schäflein ins Trockene bringen und sich einen Dreck um das Gemeinwohl (das eben auch aus Schwachen, Kranken und leider auch aus schwarzen Schafen besteht; DAS ist die Realität) scheren. "Erst 30 und schon so scheiße", möchte man fast seufzen.

     

    MfG, Dr. E. Schreck

  • P
    petradohle

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    Von der taz erwarte ich Fakten, Hintergrundinformationen, fundierte Recherche usw. aber keine solche Sozialschmonzette.

  • L
    LupusB

    @x-tian:

    Die Rechnung wird schon in etwa so stimmen, wohl mit Miete für eine entsprechend große Wohnung. Mir hat mal ein Jobcenterleiter gesagt das bei einer 2 köpfigen Familie mit einem Verdiener dieser mind. 3000 brutto haben muss bis sich arbeiten rechnerisch lohnt. Bei entsprechend mehr Kinder steigt das natürlich an. Ein geringqualifzierter grad im Raum Berlin oder Ostdeutschland kann solchen Stellen gar nicht finden bzw. ausfüllen. (Diskussion führt dann in Richtung Mindestlohn, Lohnabstandsgebot etc., aber is anderes Thema.)

    @tobi

    ja, weiss ich. Mir ging es nur um den Tenor des Artikels, das auch dieses individuelle Fehlverhalten des Vaters mit dazu genutzt wird generell soziale Kälte zu suggerieren.

  • W
    Widgi

    Da bleiben doch einige Fragen: die Fahrräder wurden ja wohl doch beschafft, wieso heißt es dann, die Jungs hätten kein Geburtstagsgeschenk bekommen? Wir waren auch vier Geschwister und meine Eltern mussten mit wenig Geld auskommen. Da gabs halt zu Weihnachten Strumpfhosen und Buntstifte, hat uns auch gefreut und ich bin wenigstens heute nicht so konsum- und markenorientiert.

  • S
    Steff

    Das ALG II war nie dazu gedacht um seinen Kinder von der Geburt bis zum Studium alles zu ermöglichen. Es soll eine kurzfristige Überbrückung in einer Finanziellen Notlage sein. Aber mitlerweile sind ja schon Nachhilfe, Hort und neue Fahrräder im Regelsatz. Was brauchen wir noch? Ach ja, Urlaub, Geigenunterricht und alle drei Jahre ein neues Kinderzimmer.

    Es macht immer mehr Spaß in diesem Land arbeiten zu gehen und Steuern zu zahlen.

  • J
    jutta

    Die Kinder sind in der Kita, na dann geh doch arbeiten!!! Und wenn es ein Putzjob ist...

    Ganz schön sensationsheischend, dieser Artikel, so ein Niveau bin ich von der taz eigentlich nicht gewohnt :-/

  • F
    Fraggel

    1202€? Ohne Miete?

    Entschuldigung, aber als Haushaltsgeld ist das nicht schlecht!

    Und was genau war noch mal der Grund warum Mädchen teurer sind als Jungs?

  • C
    Clara

    Eine Mutter mit vier Kindern sollte bis das letzte ihrer Kinder nicht in der Schule ist, nicht arbeiten gehen müssen, denke ich.

    Danach denke ich es wäre zumutbar, wenn sie während der Schulzeit eine Arbeit annimmt, allerdings muss auch an die Fahrtzeit die sie zur Arbeit und zurück hat gedacht werden, also kommen da täglich ca. 4 Stunden Arbeitszeit bei rum

    Wir haben eine Wirtschaftskrise und keinen sich selbst tragenden Sozialstaat im Moment, was die Möglichkeiten der Unterstützung natürlich leider einschränkt.

    Aber wir geben auch Milliarden für den Erhalt der Banken aus, damit sich die Manager danach wieder gigantische Boni zahlen können.

    Ich denke die Hartz 4 Sätze von Kindern sollten schon an die der Erwachsenen angepasst werden, was sie weniger essen brauchen sie mehr an Kleidung und Schulsachen.

    Das Grundproblem unserer Gesellschaft ist aber wie gesagt die Wirtschaftskrise, eine Folge von ihr ist das immer mehr schlecht bezahlte Arbeitsplätze entstehen und es heutzutage sehr schwierig ist, sich mit seiner Hände Arbeit ein Leben ohne Existenzängste aufzubauen.

    Wenn wir uns als Folge davon nicht mehr die Butter auf dem Brot gönnen, während die übernächsten Bonuszahlungen schon anstehen, helfen wir damit wieder nur denen die eh schon vom System profitieren.

  • E
    Empfänger

    Ich selbst beziehe das Arbeitslosengeld II und lebe in einer sogenannten Bedarfsgemeinschaft. Ich habe das mal grob überschlagen, Regelleistungen und was es an Leistungen für die Nebenkosten gibt und wir kommen, weil wir Wohneigentum haben und keine Miete zahlen müssen damit hin. Dennoch kann ich den Beitrag der taz nachvollziehen und hoffe dass die Klage vor dem Bundesverfassungsgericht Erfolg hat.

  • M
    Mir

    Naja, ich kenne das Leben unter Hartz IV, denn ich habe es 6 Monate gelebt.

    Ich kenne auch das Leben einer Familie mit Kindern ohne Hartz IV und auch bei diesen Familien wird es schwierig, zum Geburtstag ein neues Fahrrad zu verschenken. Ich finde es schade, dass solche einseitigen Artikel veröffentlicht werden, denn sie rücken alle Hartz IV Empfänger wieder mal automatisch in ein einheitliches Licht: die, die imemr nur jammern, obwohl sie doch genug zum leben haben, sich aber davon lieber Plasma-TV, Zigaretten oder Alkohol kaufen. Armes Deutschland! Ich würde mir neutralere Berichte wünschen (die andere Sätze als die mit den wackelnden Zöpfen enthalten).

    ABER: ist es nicht legitim, wenn eine alleinerziehende Mutter von kleinen (!) Kindern, lieber für ihre Kinder da sein möchte? Verhindert sie nicht auch das, was keiner will: dass Kinder allein auf der Straße groß werden? Das kann man imho nicht mit einer Familie vergleichen, in der der Vater 40h/ Woche arbeiten geht. Also bitte... mehr differenzieren. Finde übrigens den Vorschlag von Martin äußerst sinnvoll... aber dann müssen ARGE-Mitarbeiter wohl erst mal schwer umlernen *seufz* ;)

  • V
    vic

    @bornabas

    Was erwartest Du den auf dem Sender "politacally correct"?

    Das wir jetzt alle ganz betroffen schauen, weil Empfänger von Transferleistungen nicht wie im Schlaraffenland leben?

  • M
    Max

    Das Problem, das hier deutlich wird, ist nicht, dass Hartz-IV-Empfänger zu viel Geld bekommen, sondern dass Arbeitende zu wenig Geld bekommen. Die Politik ist hier sehr geschickt darin, den Neid der arbeitenden Geringverdiener auf die nicht arbeitenden Hartz-IV-Empfänger zu schüren, um vom eigentlichen Problem der zu niedrigen Löhne abzulenken. Teile und herrsche.

  • PH
    Petra Hollmann

    Der Vater verdient nicht mal genug für den Mindest-Unterhalt, aber dann schaffen sie sich vier Kinder an.

    Und ein Jobangebot wird trotz Kinderbetreuung abgelehnt.

    Als Steuerzahler fühle ich mich hier einfach nur abgezockt!

  • S
    StereoMC

    Wo ist das Problem? Wenn die 1200 Euro nicht reichen, kann man doch eben noch zwei, drei Kinder mehr machen. Das sind dann immerhin schon über 1900 Euro (und die Miete noch obendrauf).

    Da entwickelt sich eine ganz neue Lebensperspektive. Kein Hauptschulabschluss, keine Lehrstelle, keine Perspektive - ey Alter, wo ist Problem? Machen wir Kinder, Amt zahlt. Aber besser, machen wir Jungs - sind nicht so teuer wie Mädchen...

  • S
    Sonja

    Ich finde den Beitrag auch nicht überzeugend. Warum nimmt sie keine Arbeit an und schickt dann ihre Kinder in den Kindergarten/Hort? Und wo kostet Nachhilfe denn 126 Euro?

     

    Da bleiben manche Fragen unbeantwortet. Grundsätzlich bin ich ja offen für Kritik am bestehenden Sozialsystem, aber solche Artikel führen eher zum Gegenteil.

  • T
    Tobi

    @LupusB:

     

    Ob der Vater Unterhalt bezahlt oder nicht ist belanglos.

    Dieser wird komplett verrechnet.

  • J
    Jupp

    Wäre es nicht eher eine Frage des Anstands sich bei den Steuerzahlern für die empfangenen Leistungen, welche ohne jedes zutun gezahlt werden, zu bedanken ?? Ich denke JA.

    Erst 30 und 4 Kinder da kann ich eins und eins zusammenzählen.

    Also mal schön den Ball flach halten und froh sein das es noch genug " blöde " gibt die für 1000€ arbeiten gehen, Steuern zahlen, uns somit Ihren Unterhalt mitfinanzieren. Sonst wird es bald wirklich kalt in Deutschland.

  • M
    Martin

    @ Madjaroglou

     

    Ihr Beitrag ist rein zynisch. Tafeln u.ä. reinzurechnen ist eine Umkehrung der Realität. Gerade weil das Geld eben nicht reicht, sind solche Einrichtungen leider nötig geworden. Zudem hat natürlich nicht jeder die Gelegenheit, sich dort einzudecken. Und Ihr direkter Vergleich mit einem Entwicklungsland ist mehr als albern. Zumal 500 Euro im Libanon wahrscheinlich von der Kaufkraft her sogar noch deutlich mehr ist als die 1200 Euro hier bei uns. Und sollen deutsche Bürger sich ernsthaft glücklich schätzen, daß es ihnen besser geht als den Palästinensern? Dann können wir den Hartz-4-Satz auch auf 50 Euro senken, denn damit geht es Ihnen besser als einem Äthiopier.

  • X
    X-tian

    Vorweg: Ich möchte hier keine dummen populistischen Thesen vertreten und verstehe von der Problematik auch nicht viel.

     

    Deshalb meine ernstgemeinte Bitte an alle Mitdiskutanten um Aufklärung:

     

    El Masri, ein hinlänglich bekannter deutscher Sozialfall, bekommt für seine Familie (6 Kinder) und sich ca. 3.000 Euro NETTO im Monat. So steht es jedenfalls hier:

     

    http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Neu-Ulm/Lokalnachrichten/Artikel,-Jugendamt-kuemmert-sich-um-El-Masris-Familie-_arid,1892684_regid,2_puid,2_pageid,4503.html

     

    Gehen wir davon aus, dass das stimmt, denn es steht ja nicht in PI, sondern in einer Lokalzeitung, und gehen wir weiterhin davon aus, dass EL Masri kein Sonderfall, sondern die Regel ist, denn die Gesetze wurden ja nicht für ihn gemacht und diese "Staatsknete" steht jedermann mit gleichen Bedingen zu.

     

    Meine Fragen an alle:

     

    1. Kann man von "sozialer Kälte" sprechen, wenn jemand ohne Arbeit soviel Geld bekommt?

     

    2. Wieso soll jemand eigentlich noch arbeiten?

     

    3. Der Kinderreichtum der Migranten kostet uns offenbar eine ganze Menge ...

     

    Liege ich jetzt falsch?

    Wer hilft mir den TAZ-Artikel zu verstehen?

  • L
    Leidkultur

    Mit 30 Jahren vier Kinder. Hat die überhaupt mal gearbeitet? Oder `ne Ausbildung? Vielleicht sollte man der Tante mitteilen, dass andere Mütter mit 4 Gören dafür arbeiten gehen und Steuern zahlen, damit sie überhaupt was bekommt. Ich würde die in einen Job stecken und sei es über eine öffentliche Beschäftigungsgesellschaft.

  • B
    bornabas

    ???

     

    Achso, bin auf Politically Incorrect gelandet. Sorry, wollte nicht weiter stören.

  • L
    LupusB

    Das Kind weint also wenn Mama ausser Haus geht, die "zöpfchen wackeln" und deshalb leben wir in einem Umfeld sozialer Kälte?! Weiss gar nicht wo man anfangen soll mit aufregen: Die Überschrift, die mal eben dezent die Miete unterschlägt, der Vater der mal eben den Unterhalt nicht zahlt, das Fahrrad, das sich auch einen arbeitenden Familie nicht mal eben so kaufen kann, die Nachilfe, die es gerade in xberg von vielen tollen ehrenamtlichen oder sonstigen Einrichtugen umsonst oder sehr viel billiger gibt...oder aber die krönung es ganzen: schonmal vorsorglich die Gesellschaft für das Straucheln der Söhne verantwortlich zu machen, obwohl ja grade deren Erziehung der Grund ist warum die Frau nicht arbeiten gehen kann. Wie weit soll denn das pampern solcher Leute noch gehen? Wo ist hier die soziale Kälte, ich seh das alles nicht, sorry leute

  • S
    Sesi

    "Das Jobcenter bot ihr neulich einen Vollzeitjob im Seniorenheim an, 1.000 Euro Netto. Aber sie will für ihre Kinder da sein können."

     

    Das bedeutet also, dass sie auch beispielsweise einen Job, bei dem sie mehr als 1.202 € /monatl. zur Verfügung und somit ihren Kindern etwas leisten könnte, nicht annehmen würde, da sie ja für ihre Kinder da sein möchte. Da frage ich mich ernsthaft, ob überhaupt der Wille, arbeiten zu gehen, vorhanden ist oder es sich hier nicht vielmehr um "Jammern" und mal ein Schuldiger gesucht wird - in diesem Fall der Staat.

     

     

    "Ich glaube nicht, dass ich es mir leisten kann, sie studieren zu lassen."

     

    Beziehen denn alle Studierenden von ihren Eltern Geld, damit sie studieren können? Nein! Wie wäre es mit BAföG und vllt auch Jobben gehen? Natürlich ist das nicht ganz so angenehm und stressfrei, aber imemrhin eine Möglichkeit, wenn es nicht anders geht.

  • MH
    Monika Hillebrand

    diese nachhilfe-institute sind pure abzocke. die lehrer an den schulen kennen oft studenten, die das machen oder man kann zettel aufhaengen, z.b. am institut fuer padaegogik, grundschullehramt, etc.

  • E
    eva

    danke für diesen Beitrag. ich als von den eltern finanzierte studentin, der es noch nie an materiellen gütern gefehlt hat, bin auf euch angewiesen, um mehr zu verstehen. und er macht lust, sich zu engagieren.

  • E
    eva

    danke für diesen Beitrag. ich als von den eltern finanzierte studentin, der es noch nie an materiellen gütern gefehlt hat, bin auf euch angewiesen, um mehr zu verstehen. und er macht lust, sich zu engagieren.

  • RW
    ralf wünsche

    deutschland wie tief bis du gesunken !

     

    wie dieses land sein kinder und alten behandelt entspricht nicht dem grundgesetz noch einem popagierten " christlichen abendland " !

     

    schämen soll sich eine " christliche abendland " mehrheitsgellschaft die solche zustände bewusst herbeiführt und dannach aus sich auch halbfaschstiode äußert wie ein spd - mitglied , ehemaliger finanzsenator und auch noch autorisiert bankvorstand !

     

    dieses ist nicht ein land " der dichter und denker " - es ist land sozialer härte , missbrauch , ausgrenzung gegenüber denjenigen die sich am wenigsten wehren können :

     

    kinder , jugendliche , behindert , alte und pflegefälle !

  • TS
    Thomas Schöffel

    Was soll man denn tun ? Jedem so viel Geld überweisen, daß es für Kino, Restaurant, Wunschkindergarten, Klamotten, mit denen die Kinder von den anderen "akzeptiert" werden reicht ? Vielleicht noch Extras für die Teilhabe am "sozialen Leben" ? Wünschenswert ist das natürlich alles. Nur, ob dann noch einer arbeitet ? Wo ist die Grenze ? Wer bestimmt ? "Gefühlt" habe ich auch zu wenig Geld in der Tasche.

  • R
    Ryker

    Frau C. ist 30 Jahre alt und bekommt (mit Miete) etwa 1.700 € "vom Amt". Das ist soviel, wie andere Familien mit Vollzeitarbeit nicht verdienen können. Frau C. möchte gerne für ihre Kinder da sein und kann deshalb nicht arbeiten. Verständlich. Aber wofür dann die Beiträge für die Kindergartenplätze? Und welche Sportart muss man betreiben, um dafür 20 EUR pro Monat und pro Kind zu bezahlen?

     

    Ich weiß, dass jeder Kommentar hier verkürzend ist und dem einen oder anderen "in den falschen Hals" geraten wird. Ich weiß auch, dass das Leben von Hartz IV kein Zuckerschlecken ist. Ich weiß aber auch, dass die 40 €, die Familie C. am Tag zur Verfügung steht nicht gerade wenig Geld ist und dass der Staat und die Steuerzahler eben nur eine Mindestversorgung bereitstellen können. Wer nicht für sich selbst sorgen kann ist schlechter dran, als einer der es kann. Das ist die Realität.

  • H
    hedera

    nur 1202,- € zum leben

     

    mehr haben wir auch nicht nach abzug von wohnungskosten.

    kindergartengebühren: 120,- pro kind

    wir müssen uns jede ausgabe gut überlegen....

     

     

    dafür darf ich aber als igenieur 40h die woche arbeiten gehen.

     

     

    was geht hier ab?

     

    ich denke die frau charkas kann ganz zufrieden sein, dass unser sozialstaat sich so gut um sie und ihre kinder kümmert.

    sie kann sich ja voll und ganz derer erziehung widmen.

     

    ich will auch für meine kinder dasen können und kann das auch sehr gut wenn ich von der arbeit komme.

    die müssen nämlich nicht ständig begluckt werden.

     

     

    sie brauch sich auch wirklich nicht schämen das das geld nur für den sportverein reicht, das geht nämlich uns auch so. oder glaubt ihr wir gehen mit unserer vierköpfigen familie in irgendn juppistudio?

     

    im staate deutschland haben alle jungen familien zu wenig geld, nicht nur die sozialhilfe empfangenden.

     

    schreibt dochmaln bericht über meine familie, wir sind zufrieden mit unserem geld und unserem leben, trotz kurzarbeit und rezession....

     

    danke, hedera

  • KM
    Kiriakos Madjaroglou

    1200 € im monat plus miete? sicher reicht daß nicht um sich hemmungslos dem konsum hinzugeben, zweimal im jahr in den urlaub zu gehen oder für jedes kind ein neues fahrrad zu kaufen. aber wenn man die nichtstaatlichen "extraleistungen" wie die tafel oder die kleiderkammern der karitativen organisationen dazu rechnet, sollte jemand der eine solche summe jeden monat bezieht froh sein. schlieslich arbeitet nicht der hartz IV empfänger für dieses geld sondern diejenigen die jeden morgen zur arbeit gehen.

    im libanon muss eine familie mit 500 € im monat auskommen, von den palästinensern ganz zu schweigen.

  • M
    Martin

    "Ein Mädchen ist viel teurer als ein Junge, vor allem in diesem Alter." Wie wäre es mit emanzipierter Erziehung? Sicher sind die Sätze zu niedrig, aber solche angreifbaren und seltsamen Ansichten sind nicht hilfreich. Das größte Problem ist, daß ALG-II-Empfänger ünterdurchschnittlich geschickt sind im sparsam sein. Es ist eine Bildungsfrage, das fängt schon damit an, daß nichtkochenkönnen teuer ist. Oder wenn man sich schlicht nicht auskennt bei billigem Strom, Telefon, unnötigen Versicherungen etc. Vielleicht sollte daher der Beamte auf dem Amt anstatt die Betroffenen zu schickanieren und zu demütigen, Ihnen genau in solchen Dingen als persönlicher Zwegat zur Seite stehen.

  • B
    Bard

    Und die FDP klopft sich selber auf die Schultern, wegen der Erhöhung des Freibetrags.

    Na super.