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Familien syrischer FlüchtlingeNiebel fordert erleichterten Nachzug

Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel will den Nachzug von Familienmitgliedern syrischer Flüchtlinge erleichtern. Zusammenführungen sollten möglichst unbürokratisch sein.

Dirk Niebel (FDP) im Bundeskabinett. Bild: dpa

BERLIN dpa | Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) fordert einen erleichterten Zuzug von Familienangehörigen syrischer Flüchtlinge. Familienzusammenführungen sollten unbürokratisch ermöglicht werden, wenn ein Teil der Familie bereits in Deutschland sei, sagte er der Berliner Zeitung. „Für uns Deutsche ist das ein kleiner Beitrag, für die Menschen aus Syrien eine große Erleichterung“, fügte er hinzu.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hatte am Wochenende erklärt, Deutschland wolle jetzt auch über das ursprüngliche Kontingent von 5.000 Flüchtlingen hinaus Menschen aus dem Bürgerkriegsland aufnehmen. An diesem Mittwoch landen in Hannover die ersten Flüchtlinge, die Deutschland per Charterflug aus der Region holt.

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hofft darauf, dass die anderen EU-Staaten sich ein Beispiel an Deutschland nehmen und mehr Flüchtling aus Syrien aufnehmen. „17.000 Syrer haben bei uns in Deutschland bereits Zuflucht gefunden. Die ersten der 5.000 Flüchtlingen, die Deutschland darüber hinaus aufnehmen wird, stehen kurz vor der Einreise.

Der Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen hat das humanitäre Engagement Deutschlands ausdrücklich gewürdigt“, sagte Westerwelle der Passauer Neuen Presse. Deutschland verhalte sich vorbildlich und gebe hoffentlich auch Europa ein Beispiel.

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4 Kommentare

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  • I
    Irmtraud

    Könnense machen, aber auf Kosten der Parteikasse.

  • NE
    no eskshedr

    Zum schreien. Der Westerwelle und der Niebel wollen also mehr Flüchtlinge aufnehmen. Nicht, dass ich das nicht gutheißen würde. Aber mal im Ernst, das ist die offensichtlichste Wahlkampfnummer seit langem. Ausgerechnet diese zwei halbgaren Spinner lassen also da die Flüchtlinge hier rein. Und dann? Dann werden die in so Lager eingepfercht, dürfen nicht arbeiten, kriegen kein Geld, kein Essen, keinen sozialen Anschluss, nix was so ein Mensch halt braucht. Und wenn's dann bei der nächsten Wahl populär ist, rechte Ansichten zu vertreten, wird genau das Gegenteil gefordert? Mann da reg' ich mich auf.

     

    Warum ist eigentlich die FDP nicht mal in eurem beknackten Kleinstparteien-Interview? Die würden sich doch optimal dafür eignen:

    - kaum Wähler, 5-Prozent-Hürde stellt ein Problem dar

    - ganz klar Klientel-Politik, ähnlich wie die PBC, Rentnerpartei, Tierschutzpartei etc.

    - ...

    • R
      Rasender
      @no eskshedr:

      Wahlkampfnummer? Wohl kaum. Bei der heutzutage wieder salonfähig gewordenen Fremdenfeindlichkeit in der BRD holt man mit dümmlichen Parolen wie "Multikulti ist gescheitert" deutlich mehr raus. Es muß an dieser Stelle anerkannt werden, daß Dirk Niebel erstmals in seiner politischen Laufbahn Mut, Anstand und Intelligenz beweist.

  • Niebel fordert auch die erleichterte unbürokratische Einstellung von Parteifreunden in seine Seilschaften.