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Falscher Zungenschlag

■ betr.: Großaktion gegen Rotgeher

Eine 1992 veröffentlichte Studie über den Fußgängerverkehr, durchgeführt im Auftrag der Reifenfirma Uniroyal, ergab, daß die Berliner Fußgänger mit ihrer ausgeprägten Haltebereitschaft vor roten Ampeln im europäischen Vergleich mit anderen Großstädten an der Spitze standen. Dennoch ist es natürlich auch eine Aufgabe der Polizei, sich mit dem Fehlverhalten einzelner Fußgänger zu beschäftigen. Ob die von der Polizei nun eingeleitete „Großaktion“ an Ampeln angesichts der zunehmenden Aggressivität einzelner Autofahrer und angesichts der Unfallursachen Nummer 1, der unangemessen hohen Autogeschwindigkeit, als angemessen zu bezeichnen ist, sei dahingestellt.

Die Fußgängerblitzaktion ist allerdings mehr als kurios, weil ja seit Jahren immer wieder darauf hingewiesen wird, daß der Berliner Polizei Blitzgeräte und auch Personal fehlen, um die Überwachung des Autoverkehrs zu bewerkstelligen. Der Fußgängerschutzverein fragt sich, ob nun in Zukunft in den Frühnachrichten auch angesagt wird, wo die Fußgänger mit Blitzen zu rechnen haben. Bernd Herzog-Schlag, Sprecher

des Fußgängerschutzvereins

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