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Fake-News in der „Bild“Erfundener Sexmob in Frankfurt

Silvester-Übergriffe in Frankfurt/Main entpuppen sich als Lüge eines Wirts. Die „Bild“-Zeitung entschuldigt sich für ihre Berichterstattung.

„Bild“-Chef Julian Reichelt ließ inzwischen eine Entschuldigung in eigener Sache veröffentlichen Foto: dpa

Frankfurt am Main taz | „Sexmob tobte in der Frankfurter Fressgass“. Fünf Wochen nach Silvester berichtete Bild in Frankfurt in fetten Schlagzeilen über angebliche sexuelle Übergriffe durch „Massen von Migranten“ in der Silvesternacht.

Bild zitierte den Wirt der Café-Bar First In, Jan Mai. In der Bar und auf der Straße davor hätten sich angeblich wilde Szenen abgespielt. Von „Köln 2 in Klein“ war da die Rede. „Sie haben mir unter den Rock gegriffen“ beklagte sich Zeugin „Irina A.“.

Die taz berichtete vor einer Woche über die „spät entdeckte Randale“ und meldete Zweifel an. Die waren offenbar berechtigt, wie die Frankfurter Polizei jetzt bestätigt. Es werde wegen des Verdachts auf Vortäuschung einer Straftat ermittelt. Die beiden selbsternannten „Belastungszeugen“ müssten nun mit einem Strafverfahren rechnen. Unklar ist sogar, ob die angebliche Zeugin „Irina A.“ Silvester überhaupt vor Ort war.

Der taz hatte First-In-Chef Jan Mai vor einer Woche noch Details geschildert. Von etwa dreißig „arabisch sprechenden jungen Männern“ in der Bar und dreißig weiteren vor dem Lokal auf der Fressgass berichtete Mai. Sie hätten Gäste und Passanten angepöbelt, deren Getränke ausgetrunken, Jacken gestohlen und Frauen sexuell belästigt. Dass er trotz der schwerwiegenden Vorfälle die Polizei nicht eingeschaltet hatte, fand Mai normal. „Ich habe die Sache ja selbst regeln können“, sagte er.

Keine Auskunft mehr

Danach befragt, ob andere Kneipiers ähnliche Beobachtungen gemacht hätten, verwies Mai auf die benachbarte Victory-Bar. Nach taz-Recherchen gab es dort tatsächlich eine Schlägerei. Doch zu diesem Vorfall war die Polizei gerufen worden. Bei den Beteiligten handelte es sich um einen Deutschen und einen Osteuropäer. Darüber hinaus hatte sich Mai auf seiner Facebookseite als Sympathisant der AfD geoutet.

Am Dienstag war Mai nicht mehr zu sprechen. Auf Facebook beklagte er sich, Medien hätten ihn in die rechte Ecke gestellt. „Ich war immer ein braver CDU- und auch FDP-Wähler und habe gar nichts gegen Ausländer“, schreibt er.

Bild hat inzwischen den ersten reißerischen Bericht über den angeblichen „Sexmob“ aus dem Netz genommen und veröffentlichte auf ihrer Webseite eine Entschuldigung für die Berichterstattung über die „nicht wahrheitsgemäße“ Berichterstattung. „Die massiven mobartigen Übergriffen durch angetrunkene Ausländer …haben so nicht stattgefunden,“ schreibt Bild und stellt „mit Bedauern“ fest: „Diese Berichterstattung entspricht in keiner Weise den journalistischen Standards von Bild“.

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6 Kommentare

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  • Ein Hoch auf die Ente. Hier noch was dazu für UMSONST, für alle, die zum Lachen nicht in den Keller gehen: https://www.bookrix.de/_ebook-kristjan-knall-fake-news/

  • Ein großer Teil unserer islamgläubigen Mitbürger ist außerordentlich Israel-Kritisch. Zu recht auch! Der Springer Konzern ist schon nach seinen eigenen Konzernstatuten außerordentlich Israelfreundlich. Daher kommt m.M. auch das vom Springer Konzern systematisch organisierte Islam-Bashing in unserem Land. Ein Medienkonzern der sich zur Aufgabe gemacht hat, alle Israelgegner ins mediale Bashing-Fadenkreuz zu nehmen, halte ich für demokratiefeindlich, weshalb ich plädiere den Springerkonzern zu zerrschlagen.

  • "Diese Berichterstattung entspricht in keiner Weise den journalistischen Standards von Bild"

     

    Nach meiner Erfahrung entspricht diese Berichterstattung ganz genau den journalistischen Standards von "Bild".

  • Kann die "Bild" nicht wenigstens für weicheres Zeitungspapier sorgen? Ich hätte dann ehrliche Verwendung...

  • "Fake-News in der Bild"

     

    na da musste ich auflachen.

  • Braver CDU Wähler - da hat jemand das System Demokratie gut verstanden.

     

    Ich sehe trotzdem nicht wie das vortäuschen einer Straftat ist. Will ich eine Straftat vortäuschen muss ich entweder Motiv haben oder ich stelle einen Strafantrag.

    Die Bild zu verarschen ist doch nicht sträflich, die machen das täglich millionenfach selbst.