Fairer Handel macht Umsatzrekord: Nachhaltig trotz Inflation
2022 gaben Verbraucher*innen erstmals mehr als zwei Milliarden Euro für fair gehandelte Waren aus. Doch Grund zum Feiern ist das nur bedingt.
Seit 2015 stieg der Umsatz mit fair gehandelten Produkten um 70 Prozent. Vergangenes Jahr gaben die Konsument*innen in Deutschland erstmals mehr als 2 Milliarden Euro dafür aus. Lebensmittel machten mit einem Anteil von 82,5 Prozent den Löwenanteil aus. Kaffee ist das faire Produkt Nummer eins. Er steht für mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes fair gehandelter Produkte.
Doch letztlich ist beim Kaffee noch „Luft nach oben“, wie man es beim Forum Fairer Handel formuliert. Vergangenes Jahr ist der Marktanteil fair gehandelter Bohnen sogar von über 6 auf 5,6 Prozent gesunken. Während der Absatz von Röstkaffee insgesamt ein neues Rekordhoch erreichte, ging der Absatz von fairem Kaffee um 2 Prozent zurück. So relativiert sich das Umsatzplus von 11,5 Prozent der Branche schnell. Schließlich wird es zu Endverbraucherpreisen gemessen. Und die stiegen 2022 rasant. Lebensmittel verteuerten sich um 12,5 Prozent.
Gleichzeitig seien faire Lieferketten für die Produzent*innen in Afrika, Asien und Lateinamerika wichtiger denn je, warnt das Forum Fairer Handel. So sind zum Beispiel die Preise, die die Erzeuger bekommen, seit einem Jahr um knapp ein Drittel eingebrochen, während sich die für Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln und Bohnen im Globalen Süden teilweise verdoppelten.
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