piwik no script img

Fahrlässig ausbaggern

Kiels grüner Umweltminister Müller hält eine erneute Vertiefung der Elbe für ökologisch nicht vertretbar

Nach dem Ausstieg Hamburgs aus dem geplanten Bau eines Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven (Niedersachsen) sorgt das Dringen von Bürgermeister Ole von Beust (CDU) auf eine weitere Elbvertiefung für Verstimmung in Kiel. Der schleswig- holsteinische Umweltminister Klaus Müller (Grüne) warnte gestern vor einem Vorpreschen, ohne die Ergebnisse der auf zehn Jahre angelegten Untersuchungen über die zu erwartenden Folgen abzuwarten. „Vor einer sachlichen Auswertung Maßnahmen zu propagieren, grenzt an Fahrlässigkeit“, sagte Müller.

Er verwies darauf, dass frühere Untersuchungen eine weitere Elbvertiefung aus ökologischer Sicht als nicht vertretbar eingestuft hätten. Der Hamburger Bürgermeister hingegen hat auf eine Zusage der schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) hingewiesen, mit der er sich Anfang Februar über Großvorhaben verständigt hatte. Simonis signalisierte damals Zustimmung zur Elbvertiefung, während von Beust Entgegenkommen bei der Trassenfestlegung für eine Elbquerung der A 20 westlich von Hamburg zusagte. DPA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen