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Fahren leichtgemacht

Der VBB entwickelt mit „Impuls 2005“ ein ganzheitliches Gemeinschaftsprojekt für den Brandenburger Nahverkehr. Berliner Ausflügler sollen staufrei ins Wochenende kommen

Frau Meier aus Werneuchen hat kein Auto und heute morgen den Bus nach Bernau verpasst. Aber sie will unbedingt eine Freundin besuchen. Was tun? Auf der Homepage des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg erfährt sie, dass Herr Müller drei Häuser weiter in einer Stunde von einem Krankenwagen zu einer ärztlichen Behandlung abgeholt wird.Wie praktisch, denkt sich Frau Müller und steigt zu. Der Krankenwagen als öffentliches Verkehrsmittel ist kein Traum. So oder so ähnlich soll in Zukunft der öffentliche Nahverkehr in Brandenburg rollen.

Und als erste Omnibusse will der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) 2005 Sanitätswagen einsetzen – im Rahmen des Forschungsprojektes „Impuls 2005“, das am Montag der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt wurde. „Wir wollen Ideen für die Zukunft entwickeln“, sagte der VBB-Geschäftsführer Uwe Stindt. Es gelte, die jeweiligen Vorteile des Individualverkehrs und des ÖPNV optimal miteinander zu kombinieren. Testregionen sind Oberhavel, Barnim und die Uckermark. Diese Landkreise eignen sich, weil sieausgeprägt ländliche Strukturen besitzen und zugleich eine große Zahl von Leuten, die nach Berlin pendeln. Ist das Verkehrsmodell dort erfolgreich soll es nicht nur auf Brandenburg sondern auf das gesamte Bundesgebiet mit dünnbesiedelten Strukturen angewandt werden.

Dem ländlichen Raum droht ein Teufelskreis. Die Möglichkeit der Zusammenfassung einzelner Fahrtwünsche nimmt mit zunehmender Entfernung von den Großstädten ab. Außerdem nimmt dort die Bevölkerung ab, und die Schülerzahlen sinken. Daher wird das Forschungsprojekt von Uwe Stindt auch als „Förderung ländlicher Gebiete“ verstanden. Die Idee ist, einen virtuellen Marktplatz aufzubauen, über den die verschiedensten Beförderungsmöglichkeiten vernetzt werden. Es ist geplant, dass man auf die Angebote mit Telefon, Internet, Mobilfunk und WAP zugreifen kann. So soll nicht nur die Mobilität der Bürger auch ohne eigenen Pkw gewährleistet, sondern außerdem der Freizeitwert der Regionen ohne zusätzliche Verkehrsbelastung erhöht werden. Auch Berlinern, die gern ins Umland fahren, soll „Impuls 2005“ ein staufreies Wochenende ermöglichen.

Zu den Serviceleistungen soll in Zukunft auch ein so genannter Bürgerbus gehören, der Bücher, Lampen oder sonstige Gegenstände auf Wunsch befördert. Und auch Taxiunternehmen sollen mit eingeschlossen werden. Gäste zahlen dann nur noch die üblichen BVG-Preise.

Das Projekt wird von Juni 2001 an bis 2004 mit einem Volumen von rund 18 Millionen Mark umgesetzt. 18 Partner, darunter BMW und die Technische Universität Berlin engangieren sich finanziell und mit ihrem Know-how an dem Projekt.

MARTINA NIX

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