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Fällt Riis noch vom Rad?

■ Ein Däne auf dem Weg zum Toursieg

Berlin (taz/dpa) – Miguel Induráin wußte es schon am Tage seines 32. Geburtstages. „Heute habe ich die Tour de France verloren“, sagte der Spanier nach dem 16. Teilstück, als ihm Spitzenreiter Bjarne Riis zweieinhalb Minuten abgenommen hatte. Doch gestern, als es von Argelest-Gazost nach Pamplona zum zweiten Mal durch die Pyrenäen ging, kam es für den Sieger der letzten fünf Jahre sogar noch dicker. Beim Anstieg auf den Col de Soudet rissen wieder Riis und sein Teamkollege Jan Ullrich das Feld auseinander. Gemeinsam mit sechs anderen Fahrern fuhren sie bis ins Ziel fast achteinhalb Minuten heraus. Auch Abraham Olano und Tony Rominger, die sich als einzige noch Hoffnungen machen konnten, Riis davon abzuhalten, als erster Däne das wichtigste Radrennen der Welt zu gewinnen, waren abgeschlagen. Riis sprengte statt dessen auf dem letzten Kilometer noch die Spitzengruppe und verlor den Spurt um den Etappensieg knapp gegen den Schweizer Laurent Dufaux.

Eigentlich nur im Dienste seines Chefs schob sich Wasserträger Ullrich nun gar auf Platz zwei. Der 22jährige wird mit ziemlicher Sicherheit das Trikot des besten Neuprofis bis nach Paris radeln und dürfte wohl auch den zweiten Platz verteidigen, der das beste Ergebnis eines Deutschen seit 1932 wäre. Doch Ullrich weiß, daß nur das gelbe Trikot seines Chefs zählt, „dem alles untergeordnet wird“.

Letzter mickriger Hoffnungsschimmer für die Konkurrenten bleibt das lange Einzelzeitfahren am vorletzten Tag der Tour. Doch Induráin weiß Bescheid: „Riis ist wahrlich der Stärkste.“ Die Einfahrt des neuen Toursiegers Riis in seine Heimatstadt Pamplona besah sich der Spanier dann lieber aus gebührendem Abstand.

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