Fabrikeinsturz in Bangladesch: Es fehlen Millionen für die Opfer
Faire Produktion ist ein Ziel des G7-Gipfels. Doch zwei Jahre nach dem Fabrikeinsturz in Bangladesch fehlen fünf Millionen Dollar an Entschädigung.
Merkel hatte auf einer Gewerkschaftsveranstaltung zur deutschen G7-Präsidentschaft im März angekündigt, fehlende Millionen einzuwerben. Dem Fonds für Hinterbliebene fehlten nach Gewerkschaftsangaben damals noch rund neun Millionen US-Dollar (gut acht Millionen Euro). Mehr als 1100 Menschen waren vor zwei Jahren gestorben, als das Fabrikgebäude Rana Plaza in Bangladesch einstürzte. Dort hatten große Modekonzerne wie Primark, Benetton, Zara und Kik produzieren lassen.
Hoffmann sagte: “Einzelne Unternehmen sind dem Drängen der Kanzlerin gefolgt, in den Fonds einzuzahlen. Hier zeigt sich erneut, dass der Grundsatz der Freiwilligkeit nicht ausreicht.“ Drei deutsche Firmen, Adler Modemärkte, Kanz – Kids for Fashion und NKD haben beispielsweise noch gar nicht eingezahlt. Hoffmann forderte einen generellen Fonds, in den Unternehmen entsprechend ihrer Anteile an der Produktion in einem Bereich prophylaktisch einzahlen.
Der Website des Entschädigungsfonds zufolge sind inzwischen 25,5 Millionen der benötigten 30 Millionen Dollar eingezahlt worden. Weitere rund 1,5 Millionen sind zugesagt aber noch nicht gezahlt worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Debatte um SPD-Kanzlerkandidatur
Schwielowsee an der Copacabana
BSW und „Freie Sachsen“
Görlitzer Querfront gemeinsam für Putin
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Papst äußert sich zu Gaza
Scharfe Worte aus Rom
Aktienpaket-Vorschlag
Die CDU möchte allen Kindern ETFs zum Geburtstag schenken
Waffen für die Ukraine
Bidens Taktik, Scholz’ Chance