FDP in der Krise: Mitglieder sollen Wahlkampf sponsern
Das FDP-Parteibuch wiegt in diesen Tagen schwer, nun soll es auch noch kostspielig werden. Die Partei plant eine Anschubfinanzierung für ihre Kampagnen.
BERLIN dpa | Zur besseren Finanzierung der anstehenden Landtagswahlen will die ums Überleben kämpfende FDP ihre Mitglieder zusätzlich zur Kasse bitten. Ein Parteisprecher bestätigte am Samstag einen Bericht der Südwest Presse, wonach der Bundesvorstand beim Parteitag Mitte Mai in Berlin eine befristete Sonderumlage vorschlagen will. Das zusätzliche Geld solle in die Kampagnen zu den Wahlen bis zur Bundestagswahl im Herbst 2017 gesteckt werden.
Nach Angaben der Zeitung soll jedes FDP-Mitglied in den Jahren 2015, 2016 und 2017 neben dem normalen Mitgliedsbeitrag jedes Jahr 25 Euro extra zahlen und so zur Rettung der Partei beitragen. Diese Zahlen wollte der Sprecher aber nicht kommentieren.
Bei der Bundestagswahl 2013 war die FDP aus dem Parlament geflogen. 2016 stehen Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern an. 2017 folgen Nordrhein-Westfalen, das Saarland und Schleswig-Holstein.
Um die Sonderumlage bei den rund 57.000 FDP-Mitgliedern kassieren zu können, ist eine Satzungsänderung nötig. Erhoben werden müsste die Umlage dann von den Kreisverbänden. Diese sammeln schon bislang die Mitgliedsbeiträge ein und führen einen Anteil an die Landesverbände und den Bundesverband ab.
Leser*innenkommentare
Frost
Sind unsere Parteien (außer der Linken) nicht alle neoliberal ? Was soll denn da eigentlich noch die FDP? Steuergelder kassieren und Sesselfurzen!?
hansmaulwurf
Da würden also mal eben etwa 3x25x57.000 EUR = 4.275.000 EUR für den Wahlkampf der FDP locker gemacht. Wenn sie diese Kohle erwartungsgemäß in den Sand gesetzt haben, ist es endgültig aus, da ihnen dann auch noch die letzten Mitglieder davonlaufen. Der Markt regelt sich von allein.