: Exporte abgestürzt
■ Erlöse sinken auf den Stand von 1975
Das Stimmungsbarometer beim Exporthandel in Norddeutschland steht auf einem Rekordtief. Das ist das Ergebnis einer Konjunkturumfrage des „Unternehmens- und Arbeitgeberverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung e.V.“ (AGA). Für das dritte Quartal 1993 stellte der Verband Umsatz- und Ertragseinbußen beim Außenhandel fest. Das Tief habe den niedrigsten Stand seit 1975 erreicht. Eine längere Durststrecke sei zu erwarten, teilten AGA-Sprecher am Montag in Bremen vor Journalisten mit. Der Binnengroßhandel halte sich stabil auf niedrigem Niveau.
Nach weiteren Angaben sanken im Durchschnitt aller Branchen die Umsätze bei rückläufigen Preisen und unbefriedigenden Gewinnen um 2,2 Prozent. Bis auf Schleswig-Holstein seien in allen Regionen des Verbandsgebietes die Beschäftigtenzahlen um insgesamt 0,9 Prozent (900 Stellen) zurückgegangen. Die Umsatzerwartungen für das kommende Halbjahr wurden otpimistischer beurteilt als im ersten Halbjahr. Bei den Gewinnerwartungen sei der Pessimismus einem gedämpften Optimismus gewichen.
Verbandssprecher wiesen auf deutlich gesunkene Investitionsbereitschaft der Unternehmen und Anstrengungen zur Begrenzung von Verlusten und Kosten hin. Im Zuge eines massiven Strukturwandels seien Konzentration und weiterer Personalabbau zu erwarten. Im AGA sind rund 3.300 Unternehmen aus Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern organisiert. dpa
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