piwik no script img

Explosion in afghanischer MoscheeDutzende Tote in Kundus

Bei einer Explosion während des Freitagsgebets sind Dutzende Menschen getötet und verletzt worden. Bisher hat sich niemand zum Anschlag bekannt.

In den vergangenen Wochen gab es wiederholt Angriffe, unter anderem auf eine Moschee in Kabul Foto: ap

Kabul rtr/afp | Bei einer Explosion in der nordafghanischen Provinz Kunduz wurden mehrere Menschen getötet. Der Anschlag ereignete sich in einer Moschee, offenbar zur Zeit des Freitagsgebets. Einem Taliban-Sprecher auf Twitter zufolge handelte es sich um ein Gebetshaus der schiitischen Minderheit.

Ein weiterer Vertreter der Taliban sagte am Freitag, es gebe mindestens 28 Todesopfer und Dutzende Verletzte. In Krankenhauskreisen war von mindestens 50 Toten und 140 Verletzten die Rede. Ein Arzt des zentralen Krankenhauses von Kundus sprach von 35 Toten, ein Mitarbeiter eines anderen Krankenhauses der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) meldete 15 Tote. Auf Videobildern waren in der Moschee Leichen und Trümmer zu sehen.

Bisher hat sich keine Gruppe zu einem Attentat bekannt. In den vergangenen Wochen gab es wiederholt Angriffe unter anderem auch auf eine Moschee in der Hauptstadt Kabul. Zu einigen der Anschläge hatte sich die sunnitische Extremistengruppe „Islamischer Staat“ bekannt.

Die Angriffe unterstreichen die angespannte Sicherheitslage in dem Land, wo im August die Taliban die Macht übernommen haben. Die radikalen Islamisten sind seitdem in Kabul mehrmals gegen den „Islamischen Staat“ vorgegangen.

Die Stadt Kundus war rund ein Jahrzehnt lang ein wichtiger Stützpunkt der Bundeswehr in Afghanistan. Nach dem Rückzug der internationalen Truppen übernahmen die radikalislamischen Taliban auch in Kundus rasch wieder die Macht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Der Westen ist weg der Krieg geht weiter, vor allem wenn demnächst die Wirtschaft kollabiert.