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Ex-Vergnügungspark im PlänterwaldDen Spreepark auf Ebay ersteigern

Seit Jahren scheitern alle Versuche, dem Spreepark neues Leben einzuhauchen. Deshalb bietet ihn ein schwäbischer Projektentwickler auf Ebay an.

Anziehungspunkt für Traumtänzer: Der ehemalige Spreepark im Plänterwald. Bild: imago/Thomas Lebie

BERLIN taz | Auf September hatte das Berliner Landgericht die zweite Runde der Zwangsversteigerung der maroden Spreepark GmbH verschoben. Ernst Gerd Schmidt will nicht so lange warten. Ernst Gerd Schmidt ist Projektentwickler in einem kleinen Nest in Baden-Württemberg und hat den Spreepark bei eBay zum Verkauf angeboten. Das 30 Hektar große Areal im Landschaftsschutzgebiet Plänterwald soll 1,62 Millionen Euro kosten. So steht es in der Anzeige.

Das ist geringfügig mehr als der gesetzliche Mindestgebotswert. Und es ist deutlich weniger als die fast 2,5 Millionen Euro, die bei der ersten Runde der gescheiterten Zwangsversteigerung im vergangenen Sommer im Berliner Landgericht geboten wurden. Die Baulichkeiten und Fahrgeschäfte seien größtenteils zerstört beziehungsweise nicht mehr betriebsfähig, steht bei eBay. Das Grundstück sei ausschließlich als Freizeitpark zu nutzen.

Der Haken an der Sache: Ernst Gerd Schmidt ist gar nicht der Eigentümer des Spreeparks. Das Grundstück gehört nach wie vor dem landeseigenen Liegenschaftsfonds. Verfügungsberechtigt über das Erbbaurecht ist weiterhin Pia Witte, Exgattin des Spreepark-Abenteurers Norbert Witte. Beide weisen weit von sich, hinter dem eBay-Gebot zu stehen. Pia Witte spricht von einem „Witz“. Was hat der verwunschene Park nur an sich, dass er nach dem grandios gescheiterten Norbert Witte nun den nächsten Traumtänzer anzieht?

Doch Schmidt scheint es ernst zu sein. Der Berliner Morgenpost erklärte er, dass er als Projektentwickler alles anbieten könne, was versteigert werde. Natürlich sei er nicht der Besitzer. Er wolle Vermittler sein zwischen einem potenziellen Investor und dem Land Berlin. Er versuche jemanden zu finden, der sich mit den Behörden einig werde, erklärte der Firmeninhaber.

Will er dem Liegenschaftsfonds also auf die Sprünge helfen? Als eine Art Hilfestellung aus dem Schwabenland für die lahmen Berliner Verhältnisse?

Tatsächlich scheitern seit Jahren alle Versuche, dem Spreepark neues Leben einzuhauchen. Das Land Berlin hatte letzten Sommer mitgeboten, um die Verfügung über das Grundstück wiederzubekommen. Weil ein mit hohen Schulden belasteter Erbbaurechtsvertrag darauf liegt, ist die Gemengelage verworren. Die Versteigerung wurde vom Finanzamt abgebrochen. Dass es erst im September 2014 weitergehen soll, erklärte der Gerichtssprecher als „Entgegenkommen an die Bieter, die Zeit brauchen, sich auf den komplexen Sachverhalt vorzubereiten“.

Ein bisschen schwäbischer Schwung täte der Sache also möglicherweise gut. Bislang blieb allerdings auch Schmidts Vorstoß ohne Erfolg. Noch habe sich kein Interessent bei ihm gemeldet, so der Projektentwickler.

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