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Ex-Premier Tony BlairIrakkrieg hat Mitschuld an IS-Aufstieg

Die Irak-Invasion habe mit dazu beigetragen, dass der „Islamische Staat“ so stark wurde, so der britische Ex-Premier.

Sagt Sorry für Fehler nach dem Krieg: der britische Ex-Premierminister Tony Blair. Foto: reuters

LONDON ap | Der britische Ex-Premierminister Tony Blair sieht eine Mitschuld der US-geführten Invasion im Irak an der Entstehung der Terrormiliz Islamischer Staat. Es gebe „Elemente der Wahrheit“ in der Behauptung, dass der Irakkrieg den Aufstieg des IS verursacht habe, sagte Blair am Sonntag dem Fernsehsender CNN.

„Natürlich kann man nicht sagen, dass diejenigen von uns, die Saddam (Hussein) 2003 entfernten, keine Verantwortung für die Situation 2015 tragen“, sagte er. Der Arabische Frühling habe aber auch eine Rolle gespielt.

Blairs Entscheidung, Großbritannien in den Irakkrieg zu führen - basierend auf falschen Behauptungen über Massenvernichtungswaffen von Saddam Hussein - ist noch immer sehr umstritten.

Blair bestand darauf, dass es richtig gewesen sei, den irakischen Diktator zu entfernen. In dem Interview entschuldigte er sich aber für Fehler bei der Planung für die Zeit nach dem Krieg.

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6 Kommentare

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  • Übrigens fehlen in dieser Meldung die Zitat-Anführungszeichen.

    Mensch könnte genauso sagen:

    Die Politik der Stabilisierung des Assadregimes und der Niederschlagung der Aufstände hat eine fördernde Wirkung auf das Daish-Regime.

    Hätte es eine Bereitschaft gegeben Ende 2011 die Luftwaffe des Assad-Regimes zu zerstören, wäre dessen Vernichtungspolitik möglicherweise geringer, die Gegenwehr etwas weniger asymmetrisch.

  • Es ist also eine innenpolitische Entwicklung in Britain, in der Tony Blair mit Äußerungen im Stile Jeremy Corbyns verlorenes Ansehen zurückgewinnen will.

    Aber Isolationismus ist in der Regel nur unterlassene Hilfeleistung.

    Rechtzeitiges Eingreifen war z.B. Frankreichs Zerstörung der mini Luftwaffe in der Côte d'Ivoire und die Verhaftung Laurent Gbagbos - die kriegstreibende Kraft in der Zeit ab 2000 in der Elfenbeinküste.

    Klar: ein neokolonialer Übergriff.

     

    Meine Maxime: die Angegriffenen unterstützen, nicht den Rollladen runtermachen.

  • Das ist sachlich falsch und einfach eine populistische Äußerung Blairs. In Britain sind diese Äußerungen zur Zeit besonders en vogue. Es gab 2013 eine Abstimmung zu Syrien, die von der Bevölkerung eigentlich umbenannt wurde in "You lied about Iraq"

     

    Der Sturz Saddam Husseins war unbedingt notwendig und stand schon viel länger an.

    ein solches Terrorregime mit bis zu 500.000 Toten von 1980-2002 ist zu stürzen. Leider wurden die Aufstände der gespaltenen Bev. niedergeschlagen.

     

    Der Auftritt der Bush-Regierung 2003 war falsch: mit dem protzen Wir sind die größte Militärmacht und zweitens mit einem Argument im UN-SR das zu diesem Zeitpunkt nicht mehr stimmte.

    Es hätte universell argumentiert werden müssen.

    Allerdings formten sich die Allianzen aus Jihadisten der Killerrichtung Zarkawis und der Baathisten/ Geheimdienstler Saddams bereits vor seinem Sturz.

    Es wurden auch Profile der Internierten erstellt. Wie wir in dem neuen Buch von Michael Weiss / Hassan Hassan, "ISIS: Inside the Army of Terror" erfahren, allerdings nicht genau genug damit umgegangen.

    Heute ist über die unterschiedlichen Richtungen mehr bekannt.

    Die Territorialisten hatten mit Bin Laden nie eine gemeinsame Linie.

    Mit Saddam wäre der Terror nur weitergegangen.

    Was für eine zynische Haltung.

  • Wenn Tony Blair schon nichts aus den Fehlern seiner Amtszeit gelernt hat (wie z.B. sich seine eigene Wahrheiten so lange zurechtbiegen, bis sie passen) so kann man nur hoffen, dass das britische Volk seine Lehren gezogen hat.

  • Tony der Oberfaschist gibt sich wieder Links. Wer tausend mal lügt, dem glaubt man nicht mehr. Tony, du Verräter an der Arbeiterklasse, verschenke deine Millionen an die Hungernden und zieh dir Lumpen an. Dann glaub ich dir wieder, dass du ein Linker bist.

  • "…„Natürlich kann man nicht sagen, dass diejenigen von uns, die Saddam (Hussein) 2003 entfernten, keine Verantwortung für die Situation 2015 tragen“, sagte er. Der Arabische Frühling habe aber auch eine Rolle gespielt.…"

     

    Hola - Blutprobe?! - oder

    Was hat unser aller Tony da fürn

    Wahrheitsrauschkräutlein inne

    Pfeife gehabt¿

    Die Pfeife!