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Evangelische über Katholische Kirche"Wie ein angeschlagener Boxer"

Eine interne Schrift der Evangelischen Kirche äußert sich mehr als überheblich über die Katholische Kirche. Die Entschuldigung: Das sei nur ein Diskussionspapier.

Über Erzbischof Zollitsch heißt es in dem Papier: "Eine prägende Kraft geht nicht von ihm aus." Bild: dpa

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62 Kommentare

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  • BX
    benedikt XVI

    Aber jetzt bin ich doch erstaunt, dass die TAZ solche Artikel bringt!? Also ich finds gut, dass die Protestanten doch mal Tacheles reden, sollen doch mal so reschtech blöken. Da bei den Katholiken wenigstens noch halbwegs Prnzipien gelten, ist die lauwarem Kritik eines Oberbonzen die logische Folge....sie wird aber dem Leib Christie, der die Kirche ist, nix anhaben...ich sage mal Herr Gundlach: leider Eigentor

  • S
    symphatisant

    @Guenter A.: Keine Bange! Unser Atheismus ist auch von religiöser Natur. Die meißten wissen es nur noch nicht. Und gerade die Fanatiker und Eiferer auf beiden Seiten unterscheiden sich am wenigsten von einander.

  • GA
    Guenter Apsel

    Ich bin auf Umwegen auf die Berichterstattung der taz gestossen. Ich habe an ihr nichts auszusetzen. So reagiere ich auf die Kommentare. Ich frage mich im Ernst, wieviel Ignoranz, wieviel Urteil ohne Sachverstand, ja wieviel Hass unter denen ist, die sich mit Unflätigkeiten gross tun und denen dafür jedes Podium recht ist. Jede Meinung - und sei sie auch noch so provokativ formuliert- ist willkommen im Streit um eine wichtige Sache. Jedoch Institutionen wie die Kirchen, die anderen Menschen (egal wie vielen) eine positive Bedeutung haben oder gar heilig sind, so herunter zu machen, wie es hier teilweise geschieht, lässt das vermissen, was ein gedeihliches Zusammnenleben erst möglich macht: Respekt! - Bei allem Fehlverhalten, das man den Kirchen auch heute noch vorwerfen kann: Vor dem eiskalten, gemeinen, aggressiven Atheismus, der sich in unseren Tagen breit macht, graut es mir. Von Toleranz keine Spur.

  • F
    Felix

    @Claus Thaler

    "Wo soll das Problem sein: Zwei Karnevalsvereine mit schlechten Kostümen können sich nicht leiden. Na und?"

     

    schön wärs wenn das nur karnevalsvereine wären...

    leider sind das noch immer mächtige organisationen einer glaubensrichtung die seit knapp 2000 jahren systematisch unter dem mäntelchen der "nächstenliebe" jedes bischen weisheit und verständnis verfolgt und ausrottet das sich in der menschheit irgendwann mal gebildet hat. und sich dabei so tief im geist und denken der gesellschaft und der menschen verankert hat, dass kaum noch alternative denkmöglichkeiten bestehen.

  • K
    Kind

    Bei den abgegebenen Kommentaren frage ich mich echt, wieso die Kirche noch nicht Insolvenz anmelden musste und sich selber abbaut. Gehen ein paar profitabele, hoch bezahlte Stellen in Gestalt von Bischöfen und Pastoren flöten. Na und...

  • M
    Michael

    Beim Lesen des Artikels und der folgenden Kommentare fiel mir ein Wort ein: Trauma.

    Warum interessiert sich die Taz fuer ein inneres Papier einer Kirchenleitung? Wohlgemerkt handelt es sich dabei um ein "inneres" Papier, womit gesagt ist, dass dies keine offizielle Position ist. Diplomatie funktioniert nun mal so, dass man nicht alles sagt, was man denkt oder man es anders formuliert - so funktioniert zum grossen Teil wohl auch unser menschliches Zusammenleben. Warum soll es anders sein, wenn es um religioese Themen geht?

    Die Frage ist ob es sich beim Artikel um eine kritische notwendige Darstellung handelt, oder eines Artikels um der polemischen Wirkung willen.

    Zurueck zum Trauma: Es stellt sich mir als glaeubigem Katholiken die Frage, welche Erfahrungen die Schreiber der Kommentare zu solch undifferenzierten Meinungen zwingen? Denn diese haben mit dem Artikel an sich zum grossen Teil wenig zu tun. Ich frage mich, warum in jeglichem Diskurs ueber die Kirche Emotion das Hauptargument ist, wo Glaube und Kirche doch anscheinend gesellschaftlich keine Rolle mehr spielen. Kritische Konstruktivitaet ist wertvoller als polemische Destruktivitaet - egal ob in der Kirche oder in der Gesellschaft, denn wenn man sich mit der Kirche von heute genauer befasst, sind beide nicht mehr so leicht zu trennen, wie manche das gerne haetten.

  • AD
    Axel Dörken

    "Eine Unternehmung und ein Fisch haben eines gemein. Sie fangen am kopf zu stinken an."

     

    Dieser Aussage meines hoch geherten Opas folgend, komme ich zum Schluss: Was dem Papier zu entnehmen ist, entnehme ich als Vorgehensweise vieler Kirchengänger.

     

    "Nach außen hui und innen pfui." sagte meine hoch geehrte Oma, wenn sie solcherlei wahrnahm.

     

    Und von jemandem aus jüngster Zeit erfuhr ich:

    "Durch den regelmäßigen Gan in eine Kirche wird ein Mensch genau so wenig Christ, wie er durch den regelmäßigen Gang in die Garage zum Auto wird."

     

    Für mich steht fest: In den Religionen, wie auch sonstwo und in sonstwem, sind Gott und Teufel geeint.

     

    Auch steht für mich fest: Ein Mensch kann wohl kaum maximaler die größte Freude (Liebe), wie auch das Größte Leid (Hass) unter die Menschen bringen, als unter dem Deckmantel Religion.

     

     

    Dekadent und weltfremd erscheint mir der, der dies zu leugnen sucht.

     

    Liebe Grüße

    Axel

  • S
    symphatisant

    @Markus: Das hier [Zitat: "Die EKD hechelt hinter jeder Mode her, und hat sowohl Christus als auch Luther um den Preis der Beifalls vom Pöbel verraten und verkauft, sowie das kirchliche "Kerngeschäft" vollkommen aufgegeben. Die EKD ist ein vollkommen profilloser Anbiederungsverein, so dass wir Gott auf Knien danken können..."] ist absolut richtig. Ich kann aber beim besten Willen nicht erkennen, warum das für die Katholischen nicht ebenso gelten sollte.

     

    Der Fortschritt des protestantischen Glaubens bestand doch einmal gerade darin, daß es immer in gewissem Maße eine "Kirche von unten" war. Also eine Organisation, die ihre Würdenträger von unten nach oben bestimmte. Im Gegensatz zu den Katholiken und anderen Weltreligionen. In diesem Sinne ist der Spielraum für eine wie auch immer geartete Ökumene sowieso begrenzt. Das wird von beiden Seiten immer unter den Tisch gekehrt.

     

    Der eigentliche Gott, dem die beiden christlichen Kirchen in der Moderne huldigen, ist das Geld. Und da könnten sie sich doch gut und gerne in einer noch umfassenderen christlich-liberalen Gesamtströmung auflösen. Der liebe Gott wird es niemandem übel nehmen, wenn er statt in einer Kirche künftig zu Hause angebetet wird. Solange es netto was bringt!

  • CT
    Claus Thaler

    Wo soll das Problem sein: Zwei Karnevalsvereine mit schlechten Kostümen können sich nicht leiden. Na und?

  • M
    Markus

    In einigen Dingen trifft die Analyse durchaus. Das Schwanken zwischen Ökumene und eigenem Profil ist selbst mit gutem Willen nur als Eiertanz zu bezeichnen. Da hat die Kirche jahrzehntelang einen verheerenden Kurs gefahren. Seit "Dominus Iesus" gibt es Anzeichen einer Besserung. Aber auf breiter Basis blüht noch immer ein ziemlich unreflektierter Ökumenismus. Ich habe nie verstanden, worüber man mit den Protestanten eigentlich verhandeln will.

     

    Dass sich die EKD in gesellschaftlichen und politischen Fragen selbst als deutlich profilierter wahrnimmt, stimmt auch. Die EKD hechelt hinter jeder Mode her, und hat sowohl Christus als auch Luther um den Preis der Beifalls vom Pöbel verraten und verkauft, sowie das kirchliche "Kerngeschäft" vollkommen aufgegeben. Die EKD ist ein vollkommen profilloser Anbiederungsverein, so dass wir Gott auf Knien danken können, dass unsere Kirche dieser Versuchung bisher im Großen und Ganzen widerstanden hat. Aber auch bei uns ist diese Gefahr zu spüren. Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen!

     

    Der Rest der Zitate lässt sich leicht auf einen Nenner bringen: wem der eigene Frack brennt, sucht gerne nach Wegen, um von den eigenen Problemen abzulenken. Oder ist es gar die Suche nach dem berühmten Splitter im Auge...?

     

    Es ist ein erstaunliches Phänomen, dass Protestanten stets mit vermeintlich großem Selbstbewusstsein auftreten, dabei aber immer danach trachten, möglichst von der katholischen Kirche gebauchpinselt zu werden. Wer Augen hat, der sehe!

     

    Wir sollten uns von diesem Artikel nicht nervös machen lassen. Ich lese daraus die Bestätigung, dass die Kirche auf einem sehr richtigen Weg ist, um sich - nach einem schmerzlichen Schrumpfungsprozeß, der in etwa 15 Jahren einen Höhepunkt erreichen wird - neu zu konsolidieren, sich auf sich selbst zu besinnen und mit neuer missionarischer Kraft wirken zu können.

     

    Dass Erzbischof Zollitsch farblos ist, ist kein Geheimnis. Aber selbst ein farbloser DBK-Vorsitzender ist besser als sein ehr- und charakterloser, häretischer und heuchlerischer Vorgänger aus Mainz.

  • MF
    Michael F.

    @gaspard: Und dies ironischerweise bei einer Kirche, deren Gründungsmythos auf der Abgrenzung von der Geldgeilheit und Dekadenz der Kollegen fußt (Stichwort Ablasshandel). Wahrscheinlich ist Gott doch eine Aktie, und die Protestanten haben nur etwas länger gebraucht, um das zu erkennen. Dafür können sie jetzt umso proaktiver den Markenkern stärken.

  • RD
    Richard Detzer

    So sind's halt: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Wo ist der Stein - her damit!

  • SR
    Sigrid Reh

    Martin Luther -einer, der ein paar unrichtige Thesen einst an eine Tür nagelte- war auch schon einer, der sich über Kopernikus höhnisch und spöttisch äußerte- man kann sich mit Bertrand Russell helfen: Die Wahrheit liegt über jeder menschlichen Autorität- auch über der EKD.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Warum sollte man dieser textilen und ideellen katholischen Zipfel- oder Barrettmützigkeit nicht mal die pubertäre Heiligkeitsverkleidung vom unaufgeklärten Koppe reißen?

     

    (Die Bischofsmützen - Mitren - waren Übernahmen von den kaiserlich-römischen Verwaltungsbeamten, die zu "kurz" geraten waren und nicht auffällig und herrschaftlich genug waren, um den neuen Gottessegen zu verplästern.

     

    Zum Kaplansbarett (nicht mehr so häufig genutzt als Be-Deckung): Das Wort barretum/birretum stammt von lat. "birrus", einem kurzen Umhang mit Kapuze.

     

    Die evangelsichen Kirchen haben in ihrer Aufmachung und ihrem Putz erheblich abgerüstet.

  • J
    jark

    religion BLEIBT das geschäft mit der angst. ergo: wer keine ahnung vom leben hat - schön weiter fromm sein. das hilft, im eingeschränkten blickwinkel selbigen zu er-/behalten... und manches mal: begatellisierung der eigenen unzulänglichkeiten... halleluja, amen & beileid!

  • V
    vic

    Na wer hat denn nun die Wahrheit gepachtet, Katholen oder Protest-Tanten?

    Die haben Sorgen.

  • G
    Gott

    Die Kirchen verlieren immer mehr an Einfluss, gerade bei den jüngeren Menschen (und das ist auch gut so, wenn man sich mal anschaut was für Abscheulichkeiten die Kirchen so hervorgebracht haben (Hexenverbrennung, Unterstützung von Hitler,...)). Der Anteil der Atheisten in Deutschland ist offiziell mittlerweile größer als der Anteil an evangelischen und als der Anteil an katholischen Christen. Dazu kommen noch die zig-tausend Menschen, die bis jetzt noch nicht ausgetreten sind obwohl sie sich ein Dreck für die Kirche interessieren, weil

    -ihr Umfeld einfach eine Kirchenmitgliedschaft erwartet

    -ihr Arbeitgeber eine Kirchenmitgliedschaft erwartet

    -sie noch keine Kirchensteuern zahlen müssen und erst später austreten wollen...

     

    Tja, da kann man als Kirche schon mal Angst bekommen und versuchen dem großen Bruder die paar restlichen Gläubigen abzunehmen... :-D

  • HH
    Hans Hauer

    Ein Pastor ist keine Gemeinde, ein Vorstand ist keine Kirche und weder Papst noch EKD-Leitung sind Jesus Christus.

    Und während die EKD-Leitung anzunehmend christlich ist, sind nicht alle Christen Leiter der EKD.

     

    Vielen Dank.

  • J
    Joba

    Das Kirchesein hat Thies Gundlach den Katholiken nicht abgesprochen. Umgekehrt haben Protestanten für Rom nur den Status "kirchlicher Gemeinschaften". Das ist weitaus überheblicher als alles, was Gundlach etwas überpointiert geschrieben hat.

  • MH
    M. Helphen

    Hochmut kommt vor dem Fall. Ich bin durchaus der christlichen Kirche zugetan, von Hause aus evangelisch, wegen lokaler Besonderheiten meistens in einem katholischen Umfeld groß geworden. Im Alltag gibt es kaum Trennendes, und die Gründe für die Reformation sind eigentlich überwunden. Fast alles, was trennt, ist deshalb entstanden, um Trennendes zu produzieren. Die Reformation hatte ihre Verdienste, erscheint aber mehr und mehr obsolet heutzutage. Kein Grund zur Überheblichkeit, nein, sollte man meinen, Grund zur Demut und Bescheidenheit. Wer sich abfällig über andere Religionen (und erst Recht andere Konfessionen) äußert, hat vom christlichen Glauben und der christlichen Toleranz nichts - sinnlos, unchristlich, überflüssig, destruktiv und prinzipienlos, fast schon rassistisch...

  • G
    gaspard

    Das "theologische Kerngeschäft" - diese Kirchenfunktionäre reden eine Sprache, die bei der Vorstandssitzung der Deutschen Bank nicht auffällig wäre. Gott ist aber keine Aktie, auch wenn es sich mit ihm in Deutschland gut leben lässt als Kleriker. Gesichertes Gehalt, Dienstreisen, Unterbringung in Fünf-Sterne-Hotels, geräumige Pfarrhäuser zu günstigsten Konditionen.So lässt sich die "Nachfolge Christi" natürlich prima aushalten. Was die "Geschwisterlichkeit" in der Kirche angeht, so kann man in keinem Millieu so viel Gehässigkeit und Neid erleben.

  • T
    thomsen

    An der katholischen Kirche rummäkeln dürfen selbstverständlich nur die guten Menschen von der TAZ

  • A
    Andrea

    "Die intellektuelle und positionelle Präsenz in gesellschaftlich relevanten und politisch heiklen Fragen wird in den letzten Jahren deutlich von der evangelischen Kirche dominiert und geprägt."

     

    Übersetzung: Die Evangelische Kirche passt sich immer schön dem jeweiligen Zeitgeist an, während die Katholische Kirche vermeintlich "stur" auf ihrem christlichen Standpunkt beharrt.

     

    Übrigens ist aus genau diesem Grund mein Mann vor drei Jahren aus der Evangelischen Kirche aus- und in die Katholische Kirche eingetreten. Was die sinkenden Mitgliederzahlen der Evangelischen Kirche angeht, ist das offenbar nicht nur seine persönliche Sichteweise. Die Beliebigkeit und die Bereitschaft über christliche Basics zu verhandeln - wo es für einen Christen nichts zu verhandeln gibt (z. B. die Wirtschaft ist für den Menschen da und nicht umgekehrt) - macht der Evangelischen Kirche schwer zu schaffen.

  • J
    Just@nuhb

    Oh, wie schön, dass jeder glauben darf, was er will. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle, dass sich evg. Kirche deutschlandweit zentralisiert, dh: Verwaltung & co wird zusammen gefasst, die Pastorenstellen werden runtergefahren und Gelder zweckentfremdet.

    Würde mir wünschen, dass die kath. Kirche ebenfalls ein internes Diskussionspapier rausgibt (warum auch immer so etwas geschieht...) - dann hätten wir netterweise die "Ansichten" beider Seiten + ggf eine kleine Schlammschlacht.

    Nudelige Grüße, usw.

  • HM
    Heiner Müller

    Wo ist da das Problem? Das EKD-Papier spricht doch bloß die Wahrheit aus. Dass dieser neue Papst die katholische Kirche immer weiter in die Vergangenheit und in eine Zerreißprobe führt, ist ja wohl ebenso offensichtlich wie die Tatsache, dass die katholische Kirche wohl der weltgrößte Verein von Kinderschändern ist. Also eigentlich nichts Neues in dem Papier. Warum also die Aufregung? Weil die evangelische Kirche mit Steinen aus dem eigenen Glashaus wirft?

  • S
    SimonB

    Das zeigt, wie schwach die evangelische Kirche inzwischen wirklich ist. Die Sonntagsgottesdienste sind grundsätzlich mager mit einem Publikum jenseits der 70 besucht und der Rückhalt in den Gemeinden zur "achso reformierten Kirche" schwindet rasant.

    Da braucht es ein bisschen Populismus, um wenigstens die Dummen bei sich zu halten. Denn nur die müssen überlegen wie unsere evangelische Kirche in Deutschland wirken.

    Ein Grund mehr endlich den Austritt festzumachen.

  • F
    Feinfinger

    Pack schlägt sich, Pack verträgt sich!

     

    Die Geschichte hat doch mehrfach eindeutig gezeigt, was für Chaktertypen in solch organisierten Religionsgemeinschaften sind. Diese Luftikusse arbeiten doch alle nur mit windigen Hypothesen und Drohkulissen. Es wird endlich Zeit, Kirche und Staat zu trennen. Religion muss Privatsache sein und die Belästigung via Medien und Schule in öffentlichen Einrichtungen gehört abgeschafft. Toleranz und Respekt ausgesprochen und eingefordert von katholischen und protestantischen Eintänzern hatten schon immer einen faden Beigeschmack. Das die EKD die intellektuelle Strahlkraft der kath. Kirche disst, ist nicht bar jeder Komik. Haben sie doch selbst käsige Geschwätzigkeit unterm Vorzeigetalar und lassen diese dann in der BLÖD-Zeitung rumhubern.

     

    Wird das Gehalt von evangelischen Landesbischöfen eigentlich immer noch vom Staat bezahlt?

  • R
    rueckhohlspiegel

    Sonst hat man bei der taz doch immer größtes Verständnis für jede Kritik an der (katholischen) Kirche. Und je hochmütiger und pointierter die Kritik ist, desto besser. Wenn sie von einer anderen Kirche geübt wird, aber nicht? Seltsam.

     

    Und etwas vermisse ich an dem Artikel: Dass die in dem Positionspapier erhobenen Vorwürfe geprüft werden. Wäre das nicht Teil der journalistischen Aufgabe?

  • BB
    Bodo Bender

    Beide Kirchen haben sich doch längst aus der gesellschaftlichen Diskussion abgemeldet. Wenigstens funktioniert die Fetzerei untereinander. Aber dieses Papier ist doch nur die Retourkutsche darauf, dass die katholische Kirche, genauer der bayrische Papst, der evangelischen Kirche den Kirchenstatus aberkennt. Lasst sie sich wechselseitig madig machen. Gläubigen wie Nichtgläubigen haben beide Kirchen kaum etwas zu sagen.

  • U
    ulschmitz

    die EKD u.a. protestanten, lutheraner usw. sollten vielleicht zunächst mal zusehen, dass sie endlich eindeutig und laut gegen fundamentalisten und bibel-wörtlich-nehmer und darwin-hasser stellung beziehen.

     

    MFG

  • S
    Sakralpunker

    Dieses EKD-Papier spricht für die katholische Kirche unbequeme Wahrheiten aus.

     

    "die Bischofskonferenz habe sich im Frühjahr 'in einer selten zu lesenden Klarheit' von den reaktionären Piusbrüdern distanziert."

     

    Allerdings müßte es auch laut gescheppert haben, als das Glashaus der EKD zerbarst: Es wäre zu wünschen, dass die Landeskirchen der EKD in ähnlicher Klarheit, sich von den fundamentalistischen, reaktionären landeskirchlichen Vereinigungen abgrenzten.

  • BX
    benedikt XVI

    Aber jetzt bin ich doch erstaunt, dass die TAZ solche Artikel bringt!? Also ich finds gut, dass die Protestanten doch mal Tacheles reden, sollen doch mal so reschtech blöken. Da bei den Katholiken wenigstens noch halbwegs Prnzipien gelten, ist die lauwarem Kritik eines Oberbonzen die logische Folge....sie wird aber dem Leib Christie, der die Kirche ist, nix anhaben...ich sage mal Herr Gundlach: leider Eigentor

  • S
    symphatisant

    @Guenter A.: Keine Bange! Unser Atheismus ist auch von religiöser Natur. Die meißten wissen es nur noch nicht. Und gerade die Fanatiker und Eiferer auf beiden Seiten unterscheiden sich am wenigsten von einander.

  • GA
    Guenter Apsel

    Ich bin auf Umwegen auf die Berichterstattung der taz gestossen. Ich habe an ihr nichts auszusetzen. So reagiere ich auf die Kommentare. Ich frage mich im Ernst, wieviel Ignoranz, wieviel Urteil ohne Sachverstand, ja wieviel Hass unter denen ist, die sich mit Unflätigkeiten gross tun und denen dafür jedes Podium recht ist. Jede Meinung - und sei sie auch noch so provokativ formuliert- ist willkommen im Streit um eine wichtige Sache. Jedoch Institutionen wie die Kirchen, die anderen Menschen (egal wie vielen) eine positive Bedeutung haben oder gar heilig sind, so herunter zu machen, wie es hier teilweise geschieht, lässt das vermissen, was ein gedeihliches Zusammnenleben erst möglich macht: Respekt! - Bei allem Fehlverhalten, das man den Kirchen auch heute noch vorwerfen kann: Vor dem eiskalten, gemeinen, aggressiven Atheismus, der sich in unseren Tagen breit macht, graut es mir. Von Toleranz keine Spur.

  • F
    Felix

    @Claus Thaler

    "Wo soll das Problem sein: Zwei Karnevalsvereine mit schlechten Kostümen können sich nicht leiden. Na und?"

     

    schön wärs wenn das nur karnevalsvereine wären...

    leider sind das noch immer mächtige organisationen einer glaubensrichtung die seit knapp 2000 jahren systematisch unter dem mäntelchen der "nächstenliebe" jedes bischen weisheit und verständnis verfolgt und ausrottet das sich in der menschheit irgendwann mal gebildet hat. und sich dabei so tief im geist und denken der gesellschaft und der menschen verankert hat, dass kaum noch alternative denkmöglichkeiten bestehen.

  • K
    Kind

    Bei den abgegebenen Kommentaren frage ich mich echt, wieso die Kirche noch nicht Insolvenz anmelden musste und sich selber abbaut. Gehen ein paar profitabele, hoch bezahlte Stellen in Gestalt von Bischöfen und Pastoren flöten. Na und...

  • M
    Michael

    Beim Lesen des Artikels und der folgenden Kommentare fiel mir ein Wort ein: Trauma.

    Warum interessiert sich die Taz fuer ein inneres Papier einer Kirchenleitung? Wohlgemerkt handelt es sich dabei um ein "inneres" Papier, womit gesagt ist, dass dies keine offizielle Position ist. Diplomatie funktioniert nun mal so, dass man nicht alles sagt, was man denkt oder man es anders formuliert - so funktioniert zum grossen Teil wohl auch unser menschliches Zusammenleben. Warum soll es anders sein, wenn es um religioese Themen geht?

    Die Frage ist ob es sich beim Artikel um eine kritische notwendige Darstellung handelt, oder eines Artikels um der polemischen Wirkung willen.

    Zurueck zum Trauma: Es stellt sich mir als glaeubigem Katholiken die Frage, welche Erfahrungen die Schreiber der Kommentare zu solch undifferenzierten Meinungen zwingen? Denn diese haben mit dem Artikel an sich zum grossen Teil wenig zu tun. Ich frage mich, warum in jeglichem Diskurs ueber die Kirche Emotion das Hauptargument ist, wo Glaube und Kirche doch anscheinend gesellschaftlich keine Rolle mehr spielen. Kritische Konstruktivitaet ist wertvoller als polemische Destruktivitaet - egal ob in der Kirche oder in der Gesellschaft, denn wenn man sich mit der Kirche von heute genauer befasst, sind beide nicht mehr so leicht zu trennen, wie manche das gerne haetten.

  • AD
    Axel Dörken

    "Eine Unternehmung und ein Fisch haben eines gemein. Sie fangen am kopf zu stinken an."

     

    Dieser Aussage meines hoch geherten Opas folgend, komme ich zum Schluss: Was dem Papier zu entnehmen ist, entnehme ich als Vorgehensweise vieler Kirchengänger.

     

    "Nach außen hui und innen pfui." sagte meine hoch geehrte Oma, wenn sie solcherlei wahrnahm.

     

    Und von jemandem aus jüngster Zeit erfuhr ich:

    "Durch den regelmäßigen Gan in eine Kirche wird ein Mensch genau so wenig Christ, wie er durch den regelmäßigen Gang in die Garage zum Auto wird."

     

    Für mich steht fest: In den Religionen, wie auch sonstwo und in sonstwem, sind Gott und Teufel geeint.

     

    Auch steht für mich fest: Ein Mensch kann wohl kaum maximaler die größte Freude (Liebe), wie auch das Größte Leid (Hass) unter die Menschen bringen, als unter dem Deckmantel Religion.

     

     

    Dekadent und weltfremd erscheint mir der, der dies zu leugnen sucht.

     

    Liebe Grüße

    Axel

  • S
    symphatisant

    @Markus: Das hier [Zitat: "Die EKD hechelt hinter jeder Mode her, und hat sowohl Christus als auch Luther um den Preis der Beifalls vom Pöbel verraten und verkauft, sowie das kirchliche "Kerngeschäft" vollkommen aufgegeben. Die EKD ist ein vollkommen profilloser Anbiederungsverein, so dass wir Gott auf Knien danken können..."] ist absolut richtig. Ich kann aber beim besten Willen nicht erkennen, warum das für die Katholischen nicht ebenso gelten sollte.

     

    Der Fortschritt des protestantischen Glaubens bestand doch einmal gerade darin, daß es immer in gewissem Maße eine "Kirche von unten" war. Also eine Organisation, die ihre Würdenträger von unten nach oben bestimmte. Im Gegensatz zu den Katholiken und anderen Weltreligionen. In diesem Sinne ist der Spielraum für eine wie auch immer geartete Ökumene sowieso begrenzt. Das wird von beiden Seiten immer unter den Tisch gekehrt.

     

    Der eigentliche Gott, dem die beiden christlichen Kirchen in der Moderne huldigen, ist das Geld. Und da könnten sie sich doch gut und gerne in einer noch umfassenderen christlich-liberalen Gesamtströmung auflösen. Der liebe Gott wird es niemandem übel nehmen, wenn er statt in einer Kirche künftig zu Hause angebetet wird. Solange es netto was bringt!

  • CT
    Claus Thaler

    Wo soll das Problem sein: Zwei Karnevalsvereine mit schlechten Kostümen können sich nicht leiden. Na und?

  • M
    Markus

    In einigen Dingen trifft die Analyse durchaus. Das Schwanken zwischen Ökumene und eigenem Profil ist selbst mit gutem Willen nur als Eiertanz zu bezeichnen. Da hat die Kirche jahrzehntelang einen verheerenden Kurs gefahren. Seit "Dominus Iesus" gibt es Anzeichen einer Besserung. Aber auf breiter Basis blüht noch immer ein ziemlich unreflektierter Ökumenismus. Ich habe nie verstanden, worüber man mit den Protestanten eigentlich verhandeln will.

     

    Dass sich die EKD in gesellschaftlichen und politischen Fragen selbst als deutlich profilierter wahrnimmt, stimmt auch. Die EKD hechelt hinter jeder Mode her, und hat sowohl Christus als auch Luther um den Preis der Beifalls vom Pöbel verraten und verkauft, sowie das kirchliche "Kerngeschäft" vollkommen aufgegeben. Die EKD ist ein vollkommen profilloser Anbiederungsverein, so dass wir Gott auf Knien danken können, dass unsere Kirche dieser Versuchung bisher im Großen und Ganzen widerstanden hat. Aber auch bei uns ist diese Gefahr zu spüren. Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen!

     

    Der Rest der Zitate lässt sich leicht auf einen Nenner bringen: wem der eigene Frack brennt, sucht gerne nach Wegen, um von den eigenen Problemen abzulenken. Oder ist es gar die Suche nach dem berühmten Splitter im Auge...?

     

    Es ist ein erstaunliches Phänomen, dass Protestanten stets mit vermeintlich großem Selbstbewusstsein auftreten, dabei aber immer danach trachten, möglichst von der katholischen Kirche gebauchpinselt zu werden. Wer Augen hat, der sehe!

     

    Wir sollten uns von diesem Artikel nicht nervös machen lassen. Ich lese daraus die Bestätigung, dass die Kirche auf einem sehr richtigen Weg ist, um sich - nach einem schmerzlichen Schrumpfungsprozeß, der in etwa 15 Jahren einen Höhepunkt erreichen wird - neu zu konsolidieren, sich auf sich selbst zu besinnen und mit neuer missionarischer Kraft wirken zu können.

     

    Dass Erzbischof Zollitsch farblos ist, ist kein Geheimnis. Aber selbst ein farbloser DBK-Vorsitzender ist besser als sein ehr- und charakterloser, häretischer und heuchlerischer Vorgänger aus Mainz.

  • MF
    Michael F.

    @gaspard: Und dies ironischerweise bei einer Kirche, deren Gründungsmythos auf der Abgrenzung von der Geldgeilheit und Dekadenz der Kollegen fußt (Stichwort Ablasshandel). Wahrscheinlich ist Gott doch eine Aktie, und die Protestanten haben nur etwas länger gebraucht, um das zu erkennen. Dafür können sie jetzt umso proaktiver den Markenkern stärken.

  • RD
    Richard Detzer

    So sind's halt: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Wo ist der Stein - her damit!

  • SR
    Sigrid Reh

    Martin Luther -einer, der ein paar unrichtige Thesen einst an eine Tür nagelte- war auch schon einer, der sich über Kopernikus höhnisch und spöttisch äußerte- man kann sich mit Bertrand Russell helfen: Die Wahrheit liegt über jeder menschlichen Autorität- auch über der EKD.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Warum sollte man dieser textilen und ideellen katholischen Zipfel- oder Barrettmützigkeit nicht mal die pubertäre Heiligkeitsverkleidung vom unaufgeklärten Koppe reißen?

     

    (Die Bischofsmützen - Mitren - waren Übernahmen von den kaiserlich-römischen Verwaltungsbeamten, die zu "kurz" geraten waren und nicht auffällig und herrschaftlich genug waren, um den neuen Gottessegen zu verplästern.

     

    Zum Kaplansbarett (nicht mehr so häufig genutzt als Be-Deckung): Das Wort barretum/birretum stammt von lat. "birrus", einem kurzen Umhang mit Kapuze.

     

    Die evangelsichen Kirchen haben in ihrer Aufmachung und ihrem Putz erheblich abgerüstet.

  • J
    jark

    religion BLEIBT das geschäft mit der angst. ergo: wer keine ahnung vom leben hat - schön weiter fromm sein. das hilft, im eingeschränkten blickwinkel selbigen zu er-/behalten... und manches mal: begatellisierung der eigenen unzulänglichkeiten... halleluja, amen & beileid!

  • V
    vic

    Na wer hat denn nun die Wahrheit gepachtet, Katholen oder Protest-Tanten?

    Die haben Sorgen.

  • G
    Gott

    Die Kirchen verlieren immer mehr an Einfluss, gerade bei den jüngeren Menschen (und das ist auch gut so, wenn man sich mal anschaut was für Abscheulichkeiten die Kirchen so hervorgebracht haben (Hexenverbrennung, Unterstützung von Hitler,...)). Der Anteil der Atheisten in Deutschland ist offiziell mittlerweile größer als der Anteil an evangelischen und als der Anteil an katholischen Christen. Dazu kommen noch die zig-tausend Menschen, die bis jetzt noch nicht ausgetreten sind obwohl sie sich ein Dreck für die Kirche interessieren, weil

    -ihr Umfeld einfach eine Kirchenmitgliedschaft erwartet

    -ihr Arbeitgeber eine Kirchenmitgliedschaft erwartet

    -sie noch keine Kirchensteuern zahlen müssen und erst später austreten wollen...

     

    Tja, da kann man als Kirche schon mal Angst bekommen und versuchen dem großen Bruder die paar restlichen Gläubigen abzunehmen... :-D

  • HH
    Hans Hauer

    Ein Pastor ist keine Gemeinde, ein Vorstand ist keine Kirche und weder Papst noch EKD-Leitung sind Jesus Christus.

    Und während die EKD-Leitung anzunehmend christlich ist, sind nicht alle Christen Leiter der EKD.

     

    Vielen Dank.

  • J
    Joba

    Das Kirchesein hat Thies Gundlach den Katholiken nicht abgesprochen. Umgekehrt haben Protestanten für Rom nur den Status "kirchlicher Gemeinschaften". Das ist weitaus überheblicher als alles, was Gundlach etwas überpointiert geschrieben hat.

  • MH
    M. Helphen

    Hochmut kommt vor dem Fall. Ich bin durchaus der christlichen Kirche zugetan, von Hause aus evangelisch, wegen lokaler Besonderheiten meistens in einem katholischen Umfeld groß geworden. Im Alltag gibt es kaum Trennendes, und die Gründe für die Reformation sind eigentlich überwunden. Fast alles, was trennt, ist deshalb entstanden, um Trennendes zu produzieren. Die Reformation hatte ihre Verdienste, erscheint aber mehr und mehr obsolet heutzutage. Kein Grund zur Überheblichkeit, nein, sollte man meinen, Grund zur Demut und Bescheidenheit. Wer sich abfällig über andere Religionen (und erst Recht andere Konfessionen) äußert, hat vom christlichen Glauben und der christlichen Toleranz nichts - sinnlos, unchristlich, überflüssig, destruktiv und prinzipienlos, fast schon rassistisch...

  • G
    gaspard

    Das "theologische Kerngeschäft" - diese Kirchenfunktionäre reden eine Sprache, die bei der Vorstandssitzung der Deutschen Bank nicht auffällig wäre. Gott ist aber keine Aktie, auch wenn es sich mit ihm in Deutschland gut leben lässt als Kleriker. Gesichertes Gehalt, Dienstreisen, Unterbringung in Fünf-Sterne-Hotels, geräumige Pfarrhäuser zu günstigsten Konditionen.So lässt sich die "Nachfolge Christi" natürlich prima aushalten. Was die "Geschwisterlichkeit" in der Kirche angeht, so kann man in keinem Millieu so viel Gehässigkeit und Neid erleben.

  • T
    thomsen

    An der katholischen Kirche rummäkeln dürfen selbstverständlich nur die guten Menschen von der TAZ

  • A
    Andrea

    "Die intellektuelle und positionelle Präsenz in gesellschaftlich relevanten und politisch heiklen Fragen wird in den letzten Jahren deutlich von der evangelischen Kirche dominiert und geprägt."

     

    Übersetzung: Die Evangelische Kirche passt sich immer schön dem jeweiligen Zeitgeist an, während die Katholische Kirche vermeintlich "stur" auf ihrem christlichen Standpunkt beharrt.

     

    Übrigens ist aus genau diesem Grund mein Mann vor drei Jahren aus der Evangelischen Kirche aus- und in die Katholische Kirche eingetreten. Was die sinkenden Mitgliederzahlen der Evangelischen Kirche angeht, ist das offenbar nicht nur seine persönliche Sichteweise. Die Beliebigkeit und die Bereitschaft über christliche Basics zu verhandeln - wo es für einen Christen nichts zu verhandeln gibt (z. B. die Wirtschaft ist für den Menschen da und nicht umgekehrt) - macht der Evangelischen Kirche schwer zu schaffen.

  • J
    Just@nuhb

    Oh, wie schön, dass jeder glauben darf, was er will. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle, dass sich evg. Kirche deutschlandweit zentralisiert, dh: Verwaltung & co wird zusammen gefasst, die Pastorenstellen werden runtergefahren und Gelder zweckentfremdet.

    Würde mir wünschen, dass die kath. Kirche ebenfalls ein internes Diskussionspapier rausgibt (warum auch immer so etwas geschieht...) - dann hätten wir netterweise die "Ansichten" beider Seiten + ggf eine kleine Schlammschlacht.

    Nudelige Grüße, usw.

  • HM
    Heiner Müller

    Wo ist da das Problem? Das EKD-Papier spricht doch bloß die Wahrheit aus. Dass dieser neue Papst die katholische Kirche immer weiter in die Vergangenheit und in eine Zerreißprobe führt, ist ja wohl ebenso offensichtlich wie die Tatsache, dass die katholische Kirche wohl der weltgrößte Verein von Kinderschändern ist. Also eigentlich nichts Neues in dem Papier. Warum also die Aufregung? Weil die evangelische Kirche mit Steinen aus dem eigenen Glashaus wirft?

  • S
    SimonB

    Das zeigt, wie schwach die evangelische Kirche inzwischen wirklich ist. Die Sonntagsgottesdienste sind grundsätzlich mager mit einem Publikum jenseits der 70 besucht und der Rückhalt in den Gemeinden zur "achso reformierten Kirche" schwindet rasant.

    Da braucht es ein bisschen Populismus, um wenigstens die Dummen bei sich zu halten. Denn nur die müssen überlegen wie unsere evangelische Kirche in Deutschland wirken.

    Ein Grund mehr endlich den Austritt festzumachen.

  • F
    Feinfinger

    Pack schlägt sich, Pack verträgt sich!

     

    Die Geschichte hat doch mehrfach eindeutig gezeigt, was für Chaktertypen in solch organisierten Religionsgemeinschaften sind. Diese Luftikusse arbeiten doch alle nur mit windigen Hypothesen und Drohkulissen. Es wird endlich Zeit, Kirche und Staat zu trennen. Religion muss Privatsache sein und die Belästigung via Medien und Schule in öffentlichen Einrichtungen gehört abgeschafft. Toleranz und Respekt ausgesprochen und eingefordert von katholischen und protestantischen Eintänzern hatten schon immer einen faden Beigeschmack. Das die EKD die intellektuelle Strahlkraft der kath. Kirche disst, ist nicht bar jeder Komik. Haben sie doch selbst käsige Geschwätzigkeit unterm Vorzeigetalar und lassen diese dann in der BLÖD-Zeitung rumhubern.

     

    Wird das Gehalt von evangelischen Landesbischöfen eigentlich immer noch vom Staat bezahlt?

  • R
    rueckhohlspiegel

    Sonst hat man bei der taz doch immer größtes Verständnis für jede Kritik an der (katholischen) Kirche. Und je hochmütiger und pointierter die Kritik ist, desto besser. Wenn sie von einer anderen Kirche geübt wird, aber nicht? Seltsam.

     

    Und etwas vermisse ich an dem Artikel: Dass die in dem Positionspapier erhobenen Vorwürfe geprüft werden. Wäre das nicht Teil der journalistischen Aufgabe?

  • BB
    Bodo Bender

    Beide Kirchen haben sich doch längst aus der gesellschaftlichen Diskussion abgemeldet. Wenigstens funktioniert die Fetzerei untereinander. Aber dieses Papier ist doch nur die Retourkutsche darauf, dass die katholische Kirche, genauer der bayrische Papst, der evangelischen Kirche den Kirchenstatus aberkennt. Lasst sie sich wechselseitig madig machen. Gläubigen wie Nichtgläubigen haben beide Kirchen kaum etwas zu sagen.

  • U
    ulschmitz

    die EKD u.a. protestanten, lutheraner usw. sollten vielleicht zunächst mal zusehen, dass sie endlich eindeutig und laut gegen fundamentalisten und bibel-wörtlich-nehmer und darwin-hasser stellung beziehen.

     

    MFG

  • S
    Sakralpunker

    Dieses EKD-Papier spricht für die katholische Kirche unbequeme Wahrheiten aus.

     

    "die Bischofskonferenz habe sich im Frühjahr 'in einer selten zu lesenden Klarheit' von den reaktionären Piusbrüdern distanziert."

     

    Allerdings müßte es auch laut gescheppert haben, als das Glashaus der EKD zerbarst: Es wäre zu wünschen, dass die Landeskirchen der EKD in ähnlicher Klarheit, sich von den fundamentalistischen, reaktionären landeskirchlichen Vereinigungen abgrenzten.