Europäischer Druckwasserreaktor: Und noch mehr Probleme für Areva
Behörden stellten beim EPR in Frankreich Funktionsschwierigkeiten an den Sicherheitsventilen fest. Erst im April gab es schwerwiegende Probleme.
Der Stromkonzern EDF müsse als Betreiber eine Antwort auf die Probleme finden. Bei dem im Bau befindlichen EPR hatte die französische Atomaufsicht ASN erst Anfang April schwerwiegende Probleme am Reaktorbehälter bemängelt.
Das IRSN reagierte nun auf einen Bericht der Rechercheplattform Médiapart, die über einen „vertraulichen Bericht“ des Instituts vom Februar zu den Sicherheitsventilen berichtet hatte. Diese Ventile sind ein zentraler Teil der Sicherheit der EPR-Reaktoren. Durch sie wird der Wasserdruck im Primärkreislauf im Reaktorkern geregelt.
Das Institut hob hervor, es gebe keinen „vertraulichen Bericht“, weil die Untersuchung noch andauere. Es habe aber eine „vorbereitende Sitzung“ mit der Atomaufsicht zu dem Problem gegeben. Tests von EDF hätten Schwierigkeiten bei der Öffnung und Schließung der Ventile zum Vorschein gebracht. Derzeit könnte noch nicht geschlussfolgert werden, dass es sich um ein „schwerwiegendes“ Problem handle. Das Institut will seine abschließende Stellungnahme zu den Ventilen im Sommer der ASN zuleiten.
Der Atomkonzern Areva, der den EPR konzipiert hat, sprach von einer „normalen Arbeit“ zur Überprüfung der Ausrüstung. Neben der Anlage in Flamanville, die im Jahr 2017 ans Netz gehen soll, sind noch drei weitere EPR-Reaktoren weltweit im Bau. Eine Anlage in China soll bereits Ende dieses Jahres ans Netz gehen.
Areva steckt auch wegen der Schwierigkeiten beim EPR in massiven finanziellen Schwierigkeiten. Der staatliche Konzern wird derzeit aufgespalten.
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