piwik no script img

■ Europäische Zentralbanken wollen Goldverkäufe einschränkenGoldpreis schnellt in die Höhe

Berlin (dpa/rtr) - Der Goldpreis ist gestern kräftig gestiegen, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) angekündigt hat, die Goldverkäufe in den kommenden fünf Jahren einzuschränken. In den meisten asiatischen Handelszentren kletterte der Goldpreis um 16 US-Dollar pro Unze auf rund 285 Dollar. Damit liegt er um 33 Dollar über seinem historischen Tief vor einem Monat. Die EZB hatte mitgeteilt, ihre 15 Zentralbank-Mitglieder würden in den nächsten fünf Jahren nur die bereits vereinbarten Mengen an Goldverkäufen ausführen. Dabei werde die jährliche Verkaufsmenge nicht größer sein als 400 Tonnen und nicht die Marke von 2.000 Tonnen in den kommenden fünf Jahren überschreiten.

Marktteilnehmer prophezeiten weitere Preissteigerungen. EZB-Präsident Wim Duisenberg hatte erklärt, die Vereinbarung solle zur Stabilität des Goldmarktes beitragen. Im Vorfeld der IWF-Tagung in Washington waren Befürchtungen laut geworden, der Internationale Währungsfonds könne durch Goldverkäufe die Preise auf dem internationalen Goldmarkt destabilisieren. Der IWF hat jedoch lediglich beschlossen, eine Neubewertung von 14 Millionen seiner 103 Millionen Feinunzen Gold vorzunehmen. Dann kann das Gold in der IWF-Bilanz zum Marktpreis und nicht mehr zu 46 Dollar angesetzt werden. Mit dem dadurch entstandenen Nettogewinn werde ein Teil des Schuldenerlasses finanziert. Dabei würde der offene Markt jedoch nicht tangiert, versicherte Schatzmeister Gordon Brown.

Die Banken haben sich zudem darauf geeinigt, in den nächsten fünf Jahren ihr Gold-Leasing und Gold-Termingeschäfte nicht auszuweiten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen