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Europäische UnionWeil Europa großartig ist

Die Staatengemeinschaft ist weder Wolkenkuckucksheim noch notwendiges Übel. Sie bietet die Chance für ein solidarisches Leben der Nationen – man muss nur anfangen.

Gemeinsam durch dick und dünn – das müssen Europäer wirklich wollen. Bild: fotoline/photocase

BERLIN taz | Der Ökonom John Maynard Keynes hat einmal darauf hingewiesen, dass es eine etwas blauäugige Annahme sei, Handel und wirtschaftliche Verflechtung würden nationale Konflikte notwendigerweise reduzieren.

Im Gegenteil, wandte er ein: Sehr oft geht zunehmende ökonomische Verflechtung mit einem Mehr an Konflikten einher, weil sich Handelspartner wechselseitig übervorteilt fühlen. Das wäre ja nicht der Fall, würden sie autark und gleichgültig nebeneinanderher leben. Kurz: Wirtschaftliche Integration kann nationalistische Spannungen abbauen, kann sie aber auch verschärfen.

Man versteht in den letzten Monaten besser, was Keynes damit gemeint hat. Der Euro wurde im guten Glauben eingeführt. Man hoffte, eine gemeinsame Währung würde den Europäern noch ein wenig mehr Gemeinschaftsgefühl geben und wäre damit ein wichtiger Schritt zur europäischen Integration. Aber das Gegenteil war der Fall: Die gemeinsame Währung ist drauf und dran, die Europäer auseinanderzudividieren.

Aus der Sicht der Deutschen und anderer Nordeuropäer leben die im Süden „auf unsere Kosten“. Aus der Sicht der Griechen, Spanier und anderer führen sich die Deutschen wie Kolonialisten auf. So wie es jetzt läuft, war der Euro eine gut gemeinte Idee, die aber genau das Gegenteil von dem bewirkt, was beabsichtigt war.

Bild: privat
Robert Misik

ist Publizist und schreibt regelmäßig Meinungsstücke für die taz, den Falter und Profil.

Dieses Fiasko gebiert jetzt zwei weitere Gefahren: dass bei der hektischen „Reparatur“ der schlimmsten Schäden die Idee auf der Strecke bleibt; oder dass man, umgekehrt, idealistisch die Idee hochhält, weil einem dieser ökonomische Praktizismus irgendwie kleinlich, niedrig erscheint. Man ist ein wenig angewidert von dem Milliardenverschieben und will am liebsten ausrufen: Aber vergesst doch nicht, dass es um Europa geht!

Aber was ist das, die europäische Idee? Gibt es so etwas überhaupt? „Idee“ klingt nach Wolkenkuckucksheim und Idealismus, und bei pathetischen Sonntagsreden mag davon gelegentlich etwas angeklungen sein. Aber die Verwirklichung der Europäischen Union war immer eine seltsame Melange aus Idee und pragmatischem Handeln.

Idee mit wenigen Idealen

Die Gründerväter der Europäischen Gemeinschaft hatten eine „Idee“: Europa zu vereinigen, damit nie wieder Krieg zwischen den großen europäischen Nationen geführt werden kann. Aber sie haben diese mit viel Sinn fürs Praktische angegangen: Sie haben die Stahl- und Kohleindustrie so aufgebaut, dass sich keine Nation den Verlust von Handelspartnern hätte leisten können. Die europäische Integration war von Anfang an eine „Idee“, die versuchte, mit möglichst wenig „Idealen“ auszukommen. Und das war ihre Stärke, solange sie „Ideale“ als – durchaus intendierte – Nebenfolge entwickelte.

Und das tat sie. Auch wenn sich die Bürger Europas immer noch primär als Deutsche, Österreicher, Spanier oder Polen verstehen, so wandelte sich das Lebensgefühl in den vergangenen zwanzig, dreißig Jahren doch merklich. Wir nehmen es als selbstverständlich, dass wir innerhalb von Schengen-Europa problemlos überall hinreisen können, ohne dass wir unseren Pass vorzeigen müssen. Junge Leute in Wien studieren wie selbstverständlich mit ihren griechischen, deutschen, bulgarischen Kommilitonen und Kommilitoninnen.

Wenn in Deutschland, Frankreich oder Griechenland eine Wahl stattfindet, wissen wir instinktiv: Das geht nicht nur die Deutschen, Franzosen und Griechen etwas an, sondern uns alle.

Ein solcher schwer fassbarer, „entspannter Kosmopolitismus“ ist ganz sicher ein Resultat der europäischen Einigung. Binnenmarkt, Währungsunion und andere ökonomische Neuerungen lösten auch einen politischen Integrationsdruck aus. Es entstanden Institutionen wie die EU-Kommission, der Europäische Rat, das EU-Parlament.

Emotional haben die Bürger zu all dem ein widersprüchliches Verhältnis: Sie wissen, das alles ist – irgendwie – zu weit weg, und sie können nicht wirklich Einfluss nehmen. Sie reagieren darauf auch mit Verdruss.

Institutionelles Tohuwabohu

Die Macht diffundierte in eine Vielzahl von Institutionen, sodass oft nicht einmal mehr klar ist, wer eigentlich wofür verantwortlich ist; wir haben ein ausbalanciertes Mehrebenensystem geschaffen, das man auch als institutionelles Tohuwabohu beschreiben kann.

All das steckt irgendwo auf halbem Wege. Die Bürger wissen nicht recht, wie man den ganzen Weg zu Ende gehen kann – und ob sie das überhaupt wollen würden. Wenn die politische Integration bisher immer wirtschaftlichen Integrationsschritten nachfolgte, die gut funktioniert haben, so ist die Lage heute anders: Heute muss die politische einer ökonomischen Integration nachfolgen, die schlecht funktioniert hat, nämlich der Währungsunion.

Das macht die Sache dringlicher wie auch schwieriger. Schwieriger, weil die Legitimation für weitere Integration durch das Fiasko der Währungsunion geringer geworden ist. Dringender, weil man nicht einfach darauf vertrauen kann, dass die Dinge schon „irgendwie“ funktionieren. Das tun sie nicht. Entweder wir kriegen mehr Integration hin – oder wir müssen die Sache rückabwickeln.

Von einem Zurückdrängen Europas hätte aber keiner etwas. Die Öffentlichkeit der Mitgliedsländer würde den jeweils anderen die Schuld an den damit verbundenen Wohlstandsverlusten geben. Der Euro und sein Zerbrechen würden zur Quelle nationalen Zwistes in Europa werden.

„Never miss a good crisis“, lautet ein bekanntes, etwas zynisches amerikanisches Bonmot – „Verschwende niemals eine gute Krise“. Soll heißen: In einer Krise kann man manchmal Dinge, die ohnehin getan werden müssten, leichter und schneller verwirklichen, als unter normalen Umständen. Das gewohnte Verschieben auf morgen und übermorgen ist dann keine Option mehr.

Wie weit gehen wir?

Insofern ist auch diese Krise für Europa der Moment, weiter zu gehen. Aber wie weit? Eigentlich, sagen manche, brauchten wir die Vereinigten Staaten von Europa: mit einer Art europäischer Regierung, mit Steuerhoheit, demokratisch kontrolliert und gewählt von einem richtigen Parlament, mit einem durch wirkliche Wahlen legitimierten europäischen Premier oder einer Kanzlerin. Die Nationalstaaten wären dann nur noch so bedeutsam wie Bundesländer in Deutschland oder die Mitgliedsstaaten in den USA. Und in diesem „eigentlich“ steckt schon ein wenig Reserviertheit – im Sinne von: Wir werden es nicht hinbekommen.

Aber vielleicht ist nicht so sehr das Ziel unrealistisch als die Zielbeschreibung falsch. Es ist nicht klug, das Ziel so zu definieren, dass es unerreichbar wird. Es wird noch lange dauern, bis wir ein „europäisches Parteiensystem“ haben, das dem der Nationalstaaten oder dem der USA vergleichbar ist.

Dafür fehlt es nicht zuletzt an einer gemeinsamen Öffentlichkeit – die nationalen Öffentlichkeiten sind ja nicht zuletzt durch Sprachgrenzen getrennt, und daran lässt sich so schnell nichts ändern. Auch wenn so etwas wie ein europäisches „Wir“ entstanden sein mag, so empfinden sich die Bürger Europas immer noch sehr stark als Deutsche, Spanier oder Polen. Das ist ein Hindernis für Solidarität. Sind Finanztransfers wie der Bundesfinanzausgleich (dessen Verhandlungen ja schon im Nationalstaat mit Hauen und Stechen abgehen), in Europa denkbar?

Auch viele Befürworter von mehr Integration beantworten diese Frage mit Nein, weil sie glauben, dass die Bürger das nicht akzeptieren würden.

Gleiche Sozialstandards schaffen

Aber stimmt das auch? Womöglich hängt es eher davon ab, wie man die Dinge organisiert. Man sieht das ja auch im Nationalstaat. Direkte finanzielle Überweisungen von reichen in ärmere Bundesländer sind immer eine Konfliktquelle. Aber es ist kaum umstritten, dass die Beschäftigten prosperierender Länder überproportional in die Arbeitslosenversicherung einbezahlen und die Beschäftigungslosen strukturschwacher Regionen überproportional „profitieren“.

Das geschieht einfach automatisch. Wer arbeitslos ist, kriegt die Knete. Wenn irgendwo mehr Arbeitslose leben als anderswo, dann ist das ein automatischer Transfer von einer Region in die andere, ohne dass es besonders auffällt. So oder so ähnlich würde das vielleicht auch in Europa funktionieren.

Vorausgesetzt wären aber vergleichbare Sozialstandards. Vergessen wir nicht: Wir mögen uns noch so viel auf unser europäisches Sozialmodell einbilden, Europa ist dennoch nur innerhalb der einzelnen Nationalstaaten relativ egalitär. Europa als Ganzes ist sehr ungleich. Die Frage ist also: Sind wir in den wohlhabenderen europäischen Regionen bereit, jene Umverteilung zu akzeptieren, die notwendig ist, um Europa „gleicher“ zu machen?

Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble haben mit ihrer Herrenreitermentalität und ihrem stetigen „Zu spät, zu wenig“ Europa in den vergangenen Monaten immens geschadet. Jetzt sagt aber auch Schäuble – im jüngsten Spiegel-Interview –, dass ein großer Sprung zu mehr Integration möglich und notwendig ist: Bankenunion, Fiskalunion, gemeinsame Bankenaufsicht, Eurobonds, gemeinsame Haftung.

Dafür brauchte es dann eine wirkliche europäische Regierung mit wirklich demokratisch legitimiertem Premier und Finanzminister. Der Plan, den Kommissionspräsident Manuel Barroso, Eurogruppenchef Juncker & Co. jetzt vorgelegt haben, geht wenigstens ein bisschen in diese Richtung, wenngleich man aufpassen muss, dass die Konservativen nicht etwas etablieren, was sie so gern tun: mehr Exekutivvollmachten ohne demokratische Legitimation und automatisierte Austeritätsmechaniken. Aber die Richtung stimmt.

Ja, wir wollen das

Wollen wir das? Und wenn ja: Warum wollen wir das? Vielleicht sollten wir die Frage wirklich einmal so simpel stellen. Wir haben uns in den letzten Jahrzehnten angewöhnt, sie etwa so zu beantworten: Wir müssen das tun, weil wir uns nur so in der Globalisierung behaupten können; wir müssen mehr europäische Integration schaffen, weil der Nationalstaat heute ohnehin viel zu klein ist.

Kurzum: Man hat nie gesagt, dass man etwas tut, weil man es für wirklich gut und richtig hält, sondern weil es ohnehin keine Alternative gibt – oder die Alternativen sehr unpraktisch wären. Vielleicht sollte man wieder damit beginnen, zu sagen: Ja, wir wollen das, nicht weil wir irgendwie dazu gezwungen sind, sondern weil wir das wirklich wollen.

Weil dieses Europa großartig ist. Weil wir diesem großartigen Europäischen Parlament mehr demokratische Macht geben wollen. Und weil es eine Aufgabe gibt in diesem Europa: annähernd gleiche – und zwar gleich gute – Lebensbedingungen für alle Bürger dieser Europäischen Union zu schaffen.

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24 Kommentare

 / 
  • B1
    Buerger 1972

    Großartiges Europa? Wo, habe ich bisher nicht feststellen können. Großartiges Europäisches Parlament? Habe ich zehn Jahre mit gearbeitet und festgestellt, dass das noch korrupter ist, als der Deutsche Bundestag? Gleiche Lebensverhältnisse? Ja, aber nicht auf unsere Kosten, jedenfalls dann nicht, wenn die dringend notwendigen Reformen nicht erfolgreich umgesetzt werden. Sonst ist das alles nicht mehr "mein Europa"!

  • OP
    Otto Pardey

    Die Parteien-Diktatur von Deutschland wird zur Buerokraten-Diktatur bzw.

    Kapitalfaschismus unter dem Label als Europaeische Union indem

    das Individium nichts zaehlt.

    Diese Regierungsform ist verabscheuungswuerdig und hat hoffentlich

    keine Zukunft.

    Darueber sollten sich alle gebildeten Buerger in den jeweiligen Staaten im klaren sein!

  • V
    vic

    Ein Europa, dass seine Außengrenzen mit Zäunen, Lagern und Frontex vor "Eindringlingen" schützt, ist mir zuwider.

  • UK
    Ulrike Kruh

    Dieser Artikel ist am 28. Juni 2012 erschienen, also genau 98 Jahre nach dem Attentat von Sarajewo 1914, das zum 1. Weltkrieg und zu einer europäischen Katastrophe geführt hat.

     

    Fast 100 Jahre später wird den europäischen Zeitungskommentatoren klar, dass das gemeinsame Europa eine gute Sache ist und dass man etwas dafür tun muss.

     

    Ein Meinungsklima, in dem auf die Eurokraten nur geschimpft wird, schadet. Auch die Journalisten werden sich überlegen müssen, welchen Beitrag sie als Meinungsmacher für das großartige europäische Projekt leisten können, was sie für mehr gerechte Demokratie und Beteiligung in der EU tun können.

     

    Und - es muss noch viel weiter gedacht werden. Wenn man einen europäischen Finanzminister und eine gemeinsame ökonomische Kontrollinstanz befürwortet, muss man auch einen EUROPÄISCHEN SOZIALMINISTER befürworten. Denn die verglichen mit den USA angeblich so guten europäischen Sozialstandards müssen festgelegt, verteidigt und ausgebaut werden.

  • GS
    gleiche Sozialstandards

    Gleiche Sozialstandards werden gerade geschaffen.

     

    Wir sind dann alle Rumänien.

     

    Wäre Europa wirklich so toll gäbe es diesen Artikel nicht.

  • T
    ThomasW

    Danke für den guten Beitrag. Ich bin hingegen sehr skeptisch, ob wir auf dem richtigen Weg sind.

     

    Es ist richtig, dass es ein gemeinsames Europa ohne Transfers und vergleichbare Sozialstandards nicht geben kann. Diese wird man aber nur bekommen, wenn man sich den Kräften entgegenstellt, die Sozialstandards in allen europäischen Nationalstaaten, also auch in Deutschland, in Frage stellen. Deutschland scheint aktuell als wirtschaftlicher Wunderknabe angesichts der wirtschaftlichen Problem der anderen Länder. Nur wurde das Wunder zum einen auf Kosten einer breiten Mehrheit der Deutschen erkauft, die in den letzten Jahren eine gigantische Umverteilung von unten nach oben hinnehmen musste, ohne dass sie nun selbst von dem Wunder profitiert. Dafür wird ihnen das, was im Grunde selbstverständlich sein sollte, nämlich dass wieder einige mehr einen Arbeitsplatz haben, als Fortschritt verkauft.

     

    Diese Probleme, die also auch die Deutschen kennen, betreffen alle Europäer und wären in einer globalisierten Welt auf der europäischen Ebene auch besser zu lösen, damit die Länder nicht, so wie wir das z.B. gerade bei der Eurokrise erleben, von den Kapitalmärkten schamlos gegeneinander ausgespielt werden.

     

    Ich bezweifle aber, dass wir für die Integration die richtigen Architekten haben. Bislang wurden weder aus der Finanzkrise noch aus der daraus entstandenen Eurokrise die richtigen Lehren gezogen. Angela Merkel und die CDU wären 2013 zu überwinden, nur fehlt es dazu der Opposition aus SPD und Grünen an den geeigneten europapolitischen Visionen und vor allem auch an Kraft, diese überzeugend zu vertreten. Gerade die Euro-Krise wäre ein Feld gewesen, auf dem man die Bundesregierung von Seiten der Opposition hätte herausfordern können. Oder davor schon bei der Finanzkrise. Eine verpasste Chance nach der anderen.

     

    Deswegen wird es 2013 eine Große und keine Rot-Grüne Koalition geben und damit die Kräfte in der SPD gestärkt, die aus schlichter Uninspiriertheit zusammen mit Angela Merkel der europäischen Einigung dadurch schaden werden, dass sie Institutionen schaffen, denen sich die Bürger in den Ländern nur entgegenstellen können, weil ihre ökonomischen Grundlagen zu Gunsten des Wettbewerbs gegeneinander in Frage gestellt werden.

  • S
    SimonO

    Danke! Dieser Artikel spricht mir aus dem Herzen.

    Es stellt sich mir jetzt die Frage, ob überhaupt in irgendeiner Form eine gemeinsame Öffentlichkeit hergestellt werden könnte.

    Und generell: Was fällt allen so schwer zu sagen: " Ja ich bin Europäer, deutscher Europäer?"

    Wie kann die Angst vorm Identitätsverlust so groß sein, dass man sich so an einer nationalen Identität festhält? Wieso gibt es einen EU-Führerschein, aber keinen EU-Pass?

  • AZ
    Ada Zaurak

    Ich finde Europa nicht gut. Wir sehen einen überbordenden Bürokratismus, wir sehen tiefste Ungerechtigkeiten in diesem EU-Parlament (beispielsweise ist die Stimme eines Belgiers mehr wert als 7 deutsche Stimmen, übler als ehemaliges Klassenwahlrecht). Ganz zu schweigen von der Schuldknechtschaft, die den Deutschen aufgebürdet werden soll. Die deutsche Linke ist in einem Schuldkomplex und selbsthass gefangen, der sie dieses unsägliche Projekt feiern läßt. Sie denken nicht an unsere Zukunft und unsere Kinder. die BRDt sollte asap aus der EU austreten und sich mit den freiwerdenden Ressourcen für lohnende und faire Zukunfsideen engagieren. Fall es Frau Merkel nicht gelingen sollte ihrem Auftrag nachzukommen und Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, stattdessen von den Linken mit wehenden EU-Fahnen der Untergang herbeigesehnt und praktiziert wird, werde ich mit meinen Kindern (akademiker + Gymnasiasten) für ihre Zukunft dieses Land schnellstmöglichst verlassen.

  • ST
    Stefan Thiesen

    @Tommy: Europa ohne EU hätte viel Ähnlichkeit mit dem alten Jugoslawien. Und um Großmachtutopien geht es gewiss nicht. "Social Engineering" sehe ich am ehesten in den ach so freien USA (schonmal von der "Presidential Freedom Commission on Mental Health" unter Bush II gehört?). Früher nannte man das Gehirnwäsche. Oder Manipulation. Oder Propaganda. All das ist sehr viel leichter in abgeschotteten und gleichgeschalteten Nationalstaaten. In der EU insgesamt wäre das ziemlich schwierig. Übrigens sind inzwischen die meisten Staaten Europas in der EU.

     

    @S.W.: Ich sehe auch kein sonderlich starkes Europäisches WIR Gefühl, jedenfalls nicht im Sinne eines fahnenschwenkenden Hurra Patriotismus. Als ich in den USA gelebt habe, habe ich aber bemerkt, daß ich mit anderen Europäern - von Schweden bis hin zu Zyprioten - mehr gemeinsam hatte, als mit den US Amerikanern. Es sind sehr viele kulturelle Grundwerte, die ein Großteil der Europäer gemeinsam haben, auch wenn bisher nur eine Minderheit sich eher als Europäer denn als Nationalstaatler fühlt.

  • B
    Beelzebub

    Vereinigte Staaten von Europa nach Vorbild der USA?

     

    Au ja, aber nur unter einer Bedingung:

     

    die VSE (Verinigten Staaten von Europa) eifern auch bezüglich der Staatsfinanzen dem tranatlantischen Vorbild nach.

     

    Für diejenigen, die es noch nicht wissen sollten: in den USA gibt es keine Rettungsschirme, keinen ESM, keine Haftung für Schulden anderer Staaten.

     

     

    Wenn ein Bundesstaat der USA finanziell in der Bredouille steckt (wie derzeit z.B. Texas und Kalifornien), muss er grundsätzlich alleine zusehen, wie er da wieder herauskommt. Selbst bei einem Staatsbankrott (gab's bisher aber nur ein mal, 1933 in Arkansas) bekommt er weder vom Bund noch von den anderen Staaten auch nur einen Cent.

     

     

    In so einem Fall blieben dann halt die Rechnungen unbezahlt und die Beamten machen unbezahlten Zwangsurlaub.

     

     

    Wetten, dass unter diesen Bedingungen das Interesse gewisser Mittelmeeranrainerstaaten an "mehr Europa" schneller dahinschmelzen wird, als ein Schneemann im tropischen Regenwald?

  • S
    S.W.

    @Stefan Thiesen: gleich zwei gute Kommentare von Ihnen, die ich hier lese. Und das ist keine Forenironie.

     

    Mit den meisten Gedanken, die Sie äußern, sympathisiere ich. (Und schrieb es heute so ähnlich bereits zu "Europa oder Tod".)

     

    Die Frage ist nur, ob es für die jetzt notwendige Lösung eines politisch vereinten Europas rechtzeitig Begeisterung jenseits politischer Vereinbarungen geben wird. Genügt nicht der Mehrheit der EU-Bürger ihre Reisefreiheit (innerhalb der EU)?

     

    Wie wollen Sie größer werdende Gruppen durch Solidarität konstituieren? Das wird doch allmählich unübersichtlich. Da bräuchte Europa dann doch eine einende Idee (die in der Regel sprachlich transportiert wird; aber vielleicht ginge hier Bildsprache), die ich derzeit weit und breit nicht sehe. Aber das soll uns natürlich nicht daran hindern, Ideen zu entwickeln ...

     

    Europa ist bequem; Europa muss sich aufraffen; schwierig ...

  • T
    tommy

    In der Tat, Europa ist großartig.

    Die EU (perfiderweise mit Europa gleichgesetzt) aber nicht. Und die Vereinigten Staaten von Europa sind ein Alptraum, den nur Großmachtutopisten und linke social-engineering-Fanatiker ernsthaft träumen können.

  • DS
    Der Schreiner von nebenan

    Es ist ein grosser Irrtum zu denken, in erster Linie der Staat könne mittels Ausgaben für Wachstum sorgen. Zwar sind Investitionen v.a. in Integration und Bildung essentiell. Aber Wachstum schaffen hauptsächlich die Unternehmer in diesem Land: Ingenieure, Dienstleister und Handwerker, die sich mit einer guten Idee selbständig machen.

    Ich könnte in meiner Schreinerei schon längst 3 zusätzliche Leute einstellen. Warum ich es nicht tue? Weil ich diese nicht mehr entlassen kann, wenn es dem Unternehmen schlecht geht und ich Gefahr laufe, pleite zu gehen und alle entlassen zu müssen. So stelle ich halt die Leute einfach nicht ein...

  • H
    Holkan

    Bei so viel Pathos vergeht einem wahrlich die Lust auf Europa. Gut gemeint ist leider nicht gut gemacht.

  • ST
    Stefan Thiesen

    @S.W.: Niemand sagt doch, daß wir dem US Beispiel folgen müssen. Wir sind anders, strukturell, kulturell. Das Amerikanische Staatsmotto ist "E pluribus unum". Aus vielem eines. Das Europäische könnte sein: "Einheit in Vielfältigkeit". Ich möchte das bunte kulturelle Gemisch Europas nicht verlieren. Das macht Europa gerade besonders. Auch besonders kreativ, denke ich. Es gibt auch viele andere Länder mit zahlreichen Sprachen, die funktionieren - in der Regel gibt es dann eine Amtssprache, und häufig noch Englisch als Wissenschafts- und Handelssprache. Siehe Indien. Oder Südafrika. Oder die Philippinen. Das ist in der EU auch heute bereits so - zumindest auf dem Niveau von Universitätsabsolventen. Fast jeder in Europa spricht wenigstens passabel Englisch, und ein Großteil noch wenigstens eine weitere Sprache. In unserer Firma fahren wir auch inzwischen weitgehend zweisprachig. Was ist so schwierig daran?

     

    Das Fußballthema ist auch lösbar. Wie machen es denn die Briten? Da haben auch Schottland, Nordirland, Wales und England ihre eigenen Teams. Ansonsten ist Fußball ein tolles Beispiel für gemeinsame Kultur: ALLE Europäischen Staaten haben einen gemeinsamen Nationalsport! Wow.

  • CW
    Christian Wernecke

    Ja, wollen wir das? Wie wärs wenn wir das mal die Bürger fragen? Wenn die Frage ernst gemeint ist, dann auch bitte Volksbefragungen und Volksabstimmungen auf Bundesebene.

     

    Zu solchen Dingen wie den Euro sind "wir" nämlich nicht gefragt worden, abgesehen vom Kreuzchen-Machen für den Abgeordneten-Freifahrtenschein alle vier Jahre.

     

    Wenn Sie also für mehr Europa werben, dann auch bitte für mehr Demokratie. Daran mangelt es nämlich und es wird allen Träumereien zum Trotz so lange eine negative Meinung zu den Vereinigten Staaten von Europa geben, wie man die Bürger auf dem Weg dahin ignoriert.

     

    "Kommilitonen und Kommilitoninnen" ist übrigens ein schrecklicher Zungebrecher. Muss sowas sein?

  • G
    grossmeister_b

    "Die Frage ist also: Sind wir in den wohlhabenderen europäischen Regionen bereit, jene Umverteilung zu akzeptieren, die notwendig ist, um Europa „gleicher“ zu machen?"

     

    Die EU ist doch schon unterteilt in Geber- und Nehmerländer.

    Und haben die vielen Milliarden, die über Jahre an die Nehmerländer gezahlt wurden, dazu geführt, dass Europa "gleicher" wurde? Nein, das Gegenteil ist der Fall.

     

    Warum das so ist, kann man spekulieren.

    Aber ist es nicht offensichtlich, dass die vielen Milliarden von den Nehmerländern für alles Mögliche vewendet werden können, auch wenn es nicht das ist, für was die Zahlungen gedacht waren.

     

    Als Beispiel wäre da Spanien, das eine Trabantenstadt im nirgendwo aufbaut, wo auch niemand wohnen will oder Irland, dem man durchaus vorwerfen kann, dass es die EU-Milliarden dazu verwendet, um ein Niedrigsteuersystem zu finanzieren, anstatt die Infrastruktur des Landes zu verbessern.

     

    Das mögen durchaus unfaire Vorwürfe sein, aber wenn es in den "guten Jahren" nicht geklappt, welcher der Geberländer ist den dazu bereit zur Umverteilung?

    Von Deutschland wird es verlangt, aber was ist mit den anderen?

    Es muss eine gemeinschaftliche Anstrengung der Geberländer sein und nicht so, wie jetzt, "Deutschland soll zahlen".

  • ST
    Stefan Thiesen

    Vor einigen Jahren hatte ich ein längeres Gespräch mit dem bekannten Amerikanischen Physiker Michio Kaku. Und wie das so unter Physikern - vor allem Kosmologen und Astrophysikern - ist, eine etwas andere Sicht der Dinge und denkt in anderen Zeiträumen und anderen Größenordnungen als der Michel - oder auch der durchschnittliche Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften. Das mag arrogant klingen, aber wenn man einmal beginnt unsere wirtschaftliche Entwicklung auf historische Zeiträume zu projizieren - 50 Jahre, oder 100, oder auch 2000, dann wird schnell klar wie absurd das komplette System der Weltwirtschaft mit seinem auf exponentiellem Wachstum basierenden "Geld-aus-dem-Nichts" System geworden ist. Kaku philosophierte über eine zusammenwachsende Weltzivilisation - und über die Überlebenschancen der Spezies Mensch. Er meinte - und ich unterschreibe das jederzeit, daß wir, als Spezies, in einer sehr gefährlichen Phase sind, und das wir durch Zusammenbrüche und Rohstoff- sowie Energiekrisen zur globalen Zusammenarbeit gezwungen würden - oder aber untergehen. Komplett. Die Europäische Union sah Kaku damals als ersten Ansatz einer globalen Zivilisation. Tausende Jahre von Stammeskriegen - bis hin zu zwei von hier ausgegangenen globalen Kriegen - abgelöst von einer politisch-wirtschaftlichen Union. Was soll man sagen... ES GIBT WICHTIGERES ALS GELD! Und wenn das Geld System nicht funktioniert, dann bauen wir eben ein Neues. Freie Marktwirtschaft, ja, aber Geld ist selbst zur Ware geworden und die Risikomanagement Mechanismen der Banken und Investmentgesellschaften sind in mathematische Algorithmen gegossene selbst erfüllende Prophezeiungen. Je weniger leistungsfähig einer ist (egal - Privatmann, Unternehmen, ganzer Staat), desto mehr Zinsen werden von ihm verlangt. Das ist so, als würde man kleine schwache Boxer grundsätzlich gegen große starke antreten lassen - und je kleiner und schwächer desto größer und stärker der Gegner. Als Zehnjähriger war ich der Ansicht, Ost- und Westblock würden sich verhalten wie kleine Kinder im Sandkasten, die sich um Förmchen und Schaufeln streiten. Ich sehe das heute noch immer so. Und unser Wirtschaftssystem ist dermaßen offensichtlich von innen heraus verfault und unlogisch und widerspricht komplett allem, was man gemeinhin als gesunden Menschenverstand bezeichnet. Oh - es ist längst klar, daß nichts ewig wachsen kann. Und längst werden Produkte so gebaut, daß sie früh kaputt gehen, um der allgegenwärtigen Marktsättigung von allem und jedem entgegenzuwirken. Und längst rauchen den Entwicklern in den Unternehmen die Köpfe, weil sie schon nicht mehr wissen, welchen sinnlosen Scheiß sie noch entwickeln sollen um sich irgendwie auf übersättigten Märkten durchzumogeln, auf denen ein Großteil der Nachfrage längst nichts mehr mit Bedarf, sondern nurmehr mit Begierde zu tun hat - künstlich geschaffen durch gigantische Marketingapparate, die in erster Linie sich selbst verkaufen. Aber was hört man als Lösungsvorschlag allerorten? WACHSTUM MUSS HER! WACHSTUMSANREIZE! Es ist eine Art religiöse Wahn. Und wer sich erdreistet das Ganze nüchtern und akademisch zu betrachten (wie etwa Wirtschafts Professor und Physiker Juergen Kremer), der wird weitgehend ignoriert.

     

    Europa ist ein Jahrtausendprojekt. Ich sehe die Union, trotz aller Kritik auch von meiner Seite, als eine der bisher größten Errungenschaften der Menschheit. Auch aus menschlicher Sicht. Es ist schlicht wunderbar. Wir dürfen es nur nicht den Konzernen und Bürokraten überlassen - und den Bankern und gesichtslosen "Finanzmärkten" schon gar nicht. Und vergessen wir nicht: Im Lissabon Vertrag steht daß wir alle uns im Falle von Notlagen und Katastrophen gegenseitiger Hilfe versichern: sowohl bei natürlichen als auch bei menschengemachten. Viva Europa!

  • O
    o.k.

    "Weil wir diesem großartigen Europäischen Parlament mehr demokratische Macht geben wollen."

     

    ->Was an dieser sozialistischen Diktatur großartig sein soll ist bis jetzt nicht ersichtlich.

     

    Wir retten Europa, indem wir unsere demokratischen Errungenschaften opfern? Was für ein Schwachfug!

    Welche Werte verteidigen wir dann noch am Hindukusch?

     

    "Und weil es eine Aufgabe gibt in diesem Europa: annähernd gleiche – und zwar gleich gute – Lebensbedingungen für alle Bürger dieser Europäischen Union zu schaffen."

     

    ->Ist ein schöner und auch besonders naiver Gedanke, denn auf die Frage, wie wollen wir das finanzieren, gibt es immer nur Luftblasen als Antwort.

     

    Solange es verschiedene Nationen und Sprachen in Europa gibt wird es ein Traum bleiben. Will man sowas wie die USA haben muss man auch konsequent sein.

    Und dafür wird es keine Mehrheit geben, denn wer will seine Nationalität oder Sprache aufgeben?

    Niemand! Also Schluß mit Realitätsverweigerung und versucht die Probleme zu lösen und nicht nur verzögern. Damit wir spätere Generationen nicht nur Ausreden hinterlassen und Schulden.

    "Aber wir haben es nur gut gemeint" oder "Man konnte doch nicht ahnen, wo das endet". Diese Sprüche habe ich doch schonmal gehört............

  • HD
    Hans Dieter Siekmann

    Ein unverzichtbarer Sozialstandart ist, dass wir unseren Nachbarn dasselbe zugestehen wie uns selbst, im kleinen wie im Großen, d.h. Wohnung- und Hausnachbarn ebenso wie auf Gemeinde-, Kreis-, Landes- und auch Staaten-Ebene!

    Dasselbe Geld, die selben Möglichkeiten, dasselbe Auto.

    Das setzt wohl persönliches Wachstum voraus. Anstatt Geld für die Krankenverwaltung auszugeben, müssen wir auf Charakter- und Persönlichkeitsentwicklung setzen. Das geht nicht, ohne anzuerkennen, dass unser Leistungssystem bereits tot ist. Der Schritt zu einer Bedarfsgesellschaft wiederum geht nicht ohne Grundeinkommen. In ganz Europa Grundeinkommen einführen, dann sind die Ausgleiche eine wirkliche Herausforderung für die gewählten Volksvertreter.

    Liebe Volksvertreter: es hält Euch niemand davon ab, dass ihr auf grosse Teile eures Einkommens verzichtet, dann fällt es uns allen anderen leichter uns einzuschränken.

  • OR
    Opa Rodenwald

    Großartige Propaganda und Verniedlichung aller Probleme der EU!

     

    Wem das EU-Konstrukt in der derzeitigen Form und in der geplanten ausgebauten Form allerdings nützt, erklärt Misik allerdings nicht. Nämlich, salopp gesagt, dem Großkapital.

     

    Mir hat die EU gar nichts gegeben. Im Gegenteil, sie ist kriegerisch und steht für Bürgerferne und Sozialabbau!

  • A
    aurorua

    Vor der Einführung des Euro wären die "Vereinigten Staaten von Europa" zwingend notwendig gewesen.

    Mit diesem im Moment bestehenden Konstrukt haben sich die einzelnen europäischen Nationalstaaten im Euroraum der Diktatur des Kapitals völlig hilflos ausgeliefert und unterworfen.

    Noch lässt sich das Raubtier Kapital (hinter dem immer bedingungslos pathologisch gewinnsüchtige Menschen stehen) durch Milliardengeschenke auf Steuerzahlers kosten, finanziert durch rigorosen Sozialabbau und Privatisierung beruhigen.

    Doch spätestens wenn der Tropf leer ist, werden soziale Unruhen, nicht nur die einzelnen Staaten, sondern ganz Europa in den Abgrund reißen.

    Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit und Zukunftsängste insbesondere bei jungen Menschen, werden bei immer mehr Sozialabbau zwangsläufig in grenzüberschreitende Bürgerkriege ausarten und das was eigentlich fast keiner je gewollt hat wird zur Realität.

    Nichtsdestotrotz werden sich die Reichen und Superreichen ergo das großkapitalistische Raubtier wiederum schmachtend die Hände reiben, denn auch dann gilt es die pathologische Befriedigung der Gewinnsucht schamlos aus zu leben, mit Waffenhandel und Nahrungsmittelspekulationen. Danach wird weiter verdient am Wiederaufbau zerstörter Infrastrukturen.

  • J
    JPL

    Herr Misik spricht mir aus der Seele. Lasst uns nicht in kleinlichem Gezänk untergehen, sondern gemeinsam ein Europa aufbauen, in dem es sich zu leben lohnt! Ja, es ist aktuell nicht perfekt. Aber das bedeutet nicht, dass es nicht geht - in den letzten Jahrzehnten wurde unglaublich viel erreicht. Niemand hätte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderst oder irgendwann vorher geglaubt, dass es dieses Maß an europäischer Einigung jemals geben könnte. Und die Option "Jede Nation für sich" ist wahrscheinlich die schlechtere.

  • S
    S.W.

    Guter Kommentar.

     

    Sprache ist die Schlüssel zu Allem, zum Großen und Ganzen: mir ist jetzt ein wenig klarer, warum das mit Europa noch dauern wird als Vereinigte Staaten von Europa.

     

    Ohne gemeinsame Sprache fällt das mit den gemeinsamen Ideen, für die es sich zu streiten lohnt, schwer.

     

    Und dann erst der Fußball: Europameisterschaften als Bundesliga! Zypern als ewiger VfL Bochum! Wie soll das gehen?